Der wichtigste Teil der technischen Infrastruktur steht: Am Montag wurden per Kran am Schloss acht große Boxen auf eigens errichtete Gerüste gehievt.
Alles in allem 18 Projektoren sind in den Kisten gestapelt, die ab Mitte kommender Woche Kunstwerke auf die Fassade zaubern.
Nach einem Jahr Corona-Zwangspause sind die Schlosslichtspiele ab 18. August wieder live im Herzen der Stadt und nicht wie 2020 ausschließlich digital zu erleben.
Langes Verweilen ist bei Karlsruher Schlosslichtspielen untersagt
Doch einiges wird der Pandemie geschuldet anders sein als gewohnt. Die zuständige Karlsruhe Marketing und Event GmbH (KME) baut beispielsweise nicht die sonst übliche Infrastruktur mit Imbissbuden, Getränkeständen, Toiletten-Häuschen und Sitzgelegenheiten auf.
Langes Verweilen ist nämlich nicht angesagt. Es laufen pro Abend zwei Shows, die wiederholt werden. „Ist ein Block durch, geht das Licht auf dem Gelände an“, erläutert KME-Chef Martin Wacker. Das erhöhe das subjektive Sicherheitsgefühl.
Und die Besucher werden gleichzeitig aufgefordert, weiterzugehen. Schließlich gibt es dieses Jahr nicht nur Shows auf der Fassade, sondern auch Lichtkunst quer in der City verteilt zu erleben.
Zugang zum Gelände bei Schlosslichtspielen nicht begrenzt
Der Verzicht auf ein eigenes Catering ist aus Sicht von Wacker eine riesige Chance für die Gastronomie in der Stadt. Und die werde verstärkt eingebunden, indem es auch an anderen Stellen Programm gibt.
Der Zugang zum Gelände wird nicht begrenzt. Allerdings schreite das Team der KME ein, wenn Abstände nicht eingehalten werden. „Es gibt hierbei einen Drei-Stufen-Plan“, so Wacker.
In Stufe eins appelliere man per Durchsage an die Besucher, die Regeln einzuhalten. In Stufe zwei werde die Show angehalten, in Stufe drei dann abgeschaltet. „Dieses Konzept galt auch beim Festival of Lights in Berlin“, erklärt Wacker.
Das fand im September 2020 unter Pandemie-Bedingungen statt. „Am Brandenburger Tor musste das Programm auch mal gestoppt werden“, weiß Wacker.
1.480 Scheiben der Karlsruher Schlossfassade werden geputzt und beklebt
Um den Platz in den Pausen zu erhellen, baut die KME auf den Tonboxen entsprechende Strahler auf. Das erfolgt in den nächsten Tagen.
Gleichzeitig werden wieder alle 1.480 Scheiben der Schlossfassade geputzt und mit Spezialfolie beklebt, um Spiegelungen zu verhindern.
Die Fahnenmasten vor dem Landesmuseum kommen weg. Und die Lorbeerbäumchen-Kübel werden umgestellt, damit sie nicht die Sicht beeinträchtigen.
Vier Projektoren bei den Schlosslichtspielen basieren auf Lasertechnik
Damit tagsüber die Schlosslichtspiele-Technik nicht zu sehr neben dem Barockbau auffällt, werden Gerüste und Technikcontainer noch in der Farbe der Fassade gehüllt.
Erstmals basieren vier der 18 Projektoren auf Lasertechnik. „2019 waren es noch zwei“, sagt Thomas Sauer von der KME. Die Laserprojektoren hätten eine höhere Lichtauslastung und würden weniger Strom verbrauchen und weniger Kühlung benötigen.
Grundsätzlich ist jede der jeweils 300 Kilogramm schweren Boxen mit einer Klimaanlage versehen. „Wenn es in der Kiste über 38 Grad warm wird, wird es schwierig für die Geräte“, so Sauer.