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Sichere Perspektive bis 2023

Die Stadt Karlsruhe rettet den Sozialen Garten

Eine Zwischenlösung für das soziale und ökologische Vorzeigeprojekt ist gefunden. Zugunsten von Menschen in Langzeitarbeitslosigkeit schichtet der Gemeinderat in einem ersten Schritt den städtischen Zuschuss um. Und es gibt weitere Ideen.

25.04.2023 Sozialer Garten in Wolfartsweier:  Daniel Schlager befestigt Rankhilfen für Tomaten, Birgit Horstmann gießt die Pflanzen.
Saison gerettet: An Daniel Schlagers Rankhilfen werden im Sozialen Garten weiter Tomaten gedeihen. Birgit Horstmann wässert die Pflanzen. Foto: Jörg Donecker

Der Soziale Garten mit seinen beiden Standorten in Wolfartsweier und der Fritschlach in Daxlanden grünt und blüht mindestens noch dieses Jahr.

Bis zum Jahresende läuft das Projekt für zuletzt rund 50 Menschen, die auf dem normalen Arbeitsmarkt keine Chance haben, unter dem Dach der Arbeitsförderung Karlsruhe weiter.

Für die Zeit danach wird unter der Regie des Sozialdezernats eine dauerhafte Lösung gesucht. Der Fortbestand war seit Anfang März durch die Insolvenz des bisherigen Trägers, der gemeinnützigen Karlsruher Initial GmbH, massiv gefährdet.

Gemeinderat und Stadtverwaltung stehen hinter dem Sozialen Garten. Er gilt als Vorzeigeprojekt. In der Sitzung des Gemeinderats am Dienstag widmeten die Kommunalpolitiker den bisher an Initial gezahlten städtischen Zuschuss einmütig um. Es handelt sich um eine Summe von knapp 140.000 Euro pro Jahr.

Stadt setzt auf europäische Fördermittel

Mit diesem Geld ist allerdings möglicherweise die Zwischenlösung für dieses Jahr nicht vollständig finanziert. Die Stadt setzt auf den Europäischen Sozialfonds (ESF). Entsprechende Anträge würden gestellt, teilte Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) im Bürgersaal des Rathauses mit.

Mentrup kündigte an, gegebenenfalls werde der Gemeinderat noch über zusätzliche Mittel zu entscheiden haben, die für den Erhalt des Sozialen Gartens benötigt würden.

Wird der Soziale Garten in Daxlanden sogar vergrößert?

Sozialbürgermeister Martin Lenz (SPD) würdigte den Sozialen Garten und dessen Gründer, von denen einige auf der Zuschauertribüne saßen. Initial habe den sozialen Arbeitsmarkt faktisch mitbegründet, sagte Lenz.

2013 habe der Gemeinderat dafür Mittel freigegeben. Erst vier Jahre später, im Jahr 2017, habe der Bund nachgezogen.

Für den Leuchtturm wird es eine Zukunft geben.
Martin Lenz, Sozialdezernent

Karlsruhe spare nicht an der Arbeitsförderung und setze sich ein für die Menschen, die Arbeit im Sozialen Garten finden, sagte Lenz. „Wir wollen niemanden aufgeben“, erklärte der Sozialdezernent und versprach: „Für den Leuchtturm wird es eine Zukunft geben.“ Es gebe sogar „konzeptionelle Überlegungen“, das Angebot in Daxlanden auszuweiten.

Finanzierung ist ein Kernproblem

Das Finanzierungskonzept für den Sozialen Garten ist ein Kernproblem. Die Höhe der Sätze, die das Jobcenter pro Teilnehmer zahlt, sollten Gegenstand von Verhandlungen werden, hatten Unterstützer des Sozialen Gartens mehrfach gefordert.

Seit der coronabedingten Insolvenz von Initial läuft der gärtnerische Betrieb auch dank Spenden weiter. Daniel Schlager und Birgit Horstmann, die bisher hauptamtlich im Sozialen Garten beschäftigt waren, pflegten die große Anlage während der wochenlangen Hängepartie weiter.

Arbeitsförderung Karlsruhe engagiert sich

Im Gespräch für eine Dauerlösung ist der Verein Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) „Karotte“ Karlsruhe. Die Stadtverwaltung hat eine Kooperation mit der Arbeitsförderung Karlsruhe ins Spiel gebracht.

Die Aktiven der solidarischen Landwirtschaft könnten für den gärtnerischen Teil zuständig werden, die städtischen Arbeitsförderer für die Sozialarbeit, so die Idee. Der basisdemokratisch organisierte Verein hat sich bisher nicht öffentlich geäußert. Die Stadt will ihm Zeit lassen für die interne Abstimmung.

Kontakt

Wer den Sozialen Garten unterstützen möchte, zum Beispiel als Sponsor, mit einer Spende oder durch ehrenamtliche Mitarbeit, wird gebeten, mit einer Mail an sozialer.garten.ka@web.de Kontakt aufzunehmen.

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