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Rückgang auf Covid-Normalstationen

Positive Entwicklung: Städtisches Klinikum Karlsruhe erlaubt wieder Besucher

Trotz der weiterhin geltenden Pandemiestufe 3 sieht das Städtische Klinikum Karlsruhe eine positive Entwicklung. Auf den Intensivstationen ist die Situation noch angespannt. Trotzdem: Besuche sind wieder möglich.

Ein Fachkrankenpfleger auf einer Intensivstation, auf der an Covid-19 erkrankte Patienten behandelt werden.
Während die Zahl der Corona-Patienten auf den Normalstationen zurückgeht, bleibt die Lage auf den Intensivstationen angespannt. Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa/Symbolbild

„Erfreulich entspannt, an manchen Stellen auch nicht so entspannt“ schätzte Martin Bentz, der Klinikdirektor Medizinische Klinik III, die Gesamtlage des Städtischen Klinikums bei der wöchentlichen Konferenz zur Pandemie ein.

Die bundesweite Entwicklung, bei der 38 Prozent der Bevölkerung mindestens die erste Impfung und zwölf Prozent bereits auch die zweite Impfung erhalten haben, sei „eine sehr gute Nachricht“. Das mache sich auch in der Region bemerkbar. Die Stadt Karlsruhe läge bei einer 7-Tage-Inzidenz von 51,9, der Landkreis Karlsruhe bei 61,1 (Stand 20. Mai).

„Zwölf Patienten auf der Covid-Allgemeinstation spiegeln die Entwicklung draußen wider“, konstatierte Klinikdirektor Bentz. Anders die Situation auf der Intensivstation, wo 14 Betten nahezu durchgehend belegt seien, weshalb sich das Klinikum weiterhin in der Pandemiestufe 3 befände. Die Versorgung von Patienten mit anderen schweren Erkrankungen wie Herzinfarkten sei aber weiterhin sichergestellt. In derzeit elf OP-Sälen würden weiterhin nur nicht verschiebbare Eingriffe durchgeführt.

Pflegedirektorin Elvira Schneider muss derzeit auf neun mit britischer Virusvariante positiv getestete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verzichten. Im Bereich Pflege und Funktionsdienst fielen 121 Mitarbeiter durch Krankheit aus.

Besuche im Städtischen Klinikum Karlsruhe sind möglich – mit diesen Regeln

Eine gute Nachricht verkündete Martin Bentz für Freitag: „Besuche sind ab sofort in begrenztem Rahmen wieder möglich. Täglich zwischen 15 und 19 Uhr können die Patienten von jeweils einer Person – geimpft, genesen oder getestet – für maximal eine Stunde besucht werden.“ Ein Besuchsverbot bestünde hingegen weiterhin für Hochrisikobereiche wie beispielsweise die Intensivstationen.

Nach wie vor funktioniere der Austausch mit Patienten im Cluster zwischen den Krankenhäusern, die mal einer stärkeren und mal einer schwächeren Belastung ausgesetzt seien, hervorragend. „Sprachlos gemacht“ hätten ihn Berichte unter der Woche, in denen behauptet wurde, dass Patienten auf Intensivstationen länger als nötig behalten würden, um Geld zu verdienen. Bentz distanzierte sich entschieden von solchen Geschäftspraktiken.

Keine Ausgleichszahlungen mehr: Kliniken besorgt wegen wirtschaftlicher Entwicklung

Karl-Jürgen Lehmann, der Vorsitzende der ViDia-Kliniken, beurteilte im Gespräch 26 Covid-Patienten auf Normalstation als „deutlichen Rückgang“. Acht Patienten befänden sich auf der Intensivstation, wo „der Rücklauf zögerlicher“ sei. Im Pflegebereich seien die Mitarbeiter „ziemlich ausgezehrt und wünschen sich Entlastungen“.

Ein kurzfristiger Umstieg auf einen normalen Patientenbetrieb ist so schnell nicht möglich.
Karl-Jürgen Lehmann, Vorsitzender der ViDia-Kliniken

Mit gewisser Sorge blicke er auf die wirtschaftliche Entwicklung für die Zeit nach dem 31. Mai: Dann fielen die Ausgleichszahlungen weg. Die Kliniken stünden dann vor der Herausforderung, ihr Geld mit dem normalen Patientenbetrieb zu verdienen, dürften aber bei der Corona-Versorgung keine Abstriche machen. „Ein kurzfristiger Umstieg auf einen normalen Patientenbetrieb wie vor Corona ist so schnell nicht möglich.“ Dennoch sei wie bisher die Versorgung von Non-Covid-Patienten gewährleistet.

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