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Warnstreik am 1. Dezember

Verdi bestreikt Verdi: Oper „Nabucco“ am Staatstheater Karlsruhe nur konzertant

Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst betreffen aktuell die Staatstheater im Land. In Karlsruhe soll die Oper „Nabucco“ trotzdem aufgeführt werden.

Szene aus der Oper „Nabucco“ am Staatstheater Karsruhe
Opulent ausgestattet ist die jüngste Inszenierung der Oper „Nabucco“ am Staatstheater Karlsruhe. An diesem Freitag wird das Werk wegen eines Warnstreiks in den technischen Gewerken nur konzertant zu erleben sein. Foto: Felix Grünschloß

Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst betreffen nun auch den Vorstellungsbetrieb am Badischen Staatstheater. Wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte, wird an diesem Freitag an den Staatstheatern in Karlsruhe und Stuttgart gestreikt. Die Gewerkschaft rechne mit über 300 Streikenden und Auswirkungen auf die geplanten Vorführungen, so die Mitteilung.

Staatstheater Karlsruhe: Viele Mitarbeiter folgen dem Streikaufruf

Das Staatstheater Karlsruhe betätigte, dass dem Streikaufruf viele der „gewerkschaftlich organisierten Mitarbeitenden aus den technischen Gewerken gefolgt“ seien. Dies habe Auswirkungen auf den Spielplan.

Im Großen Haus des Staatstheaters steht an diesem Freitag die Oper „Nabucco“ auf dem Programm. Die Vorstellung werde stattfinden, allerdings nur in konzertanter Form, teilt das Staatstheater mit.

Die Inszenierung von Thaddeus Strassberger, die Ende Oktober Premiere hatte, wird demnach nicht szenisch zu sehen sein. Bereits gekaufte Karten für die Vorstellung behalten ihre Gültigkeit, können aber auch kostenfrei für einen anderen „Nabucco“-Termin umgetauscht werden, so das Staatstheater.

Gewerkschaft verweist auf vergleichsweise schlechte Bezahlung

Begründet wird der Warnstreik seitens der Gewerkschaft mit der vergleichsweise schlechten Bezahlung von Fachkräften an den Staatstheatern. Andreas Kirchgessner sagt als Vertreter von Verdi Mittelbaden-Nordschwarzwald laut Mitteilung: „Der Fachkräftemangel macht es uns an und auf den Bühnen zunehmend schwerer, Menschen zu finden, die zu unseren Bedingungen arbeiten wollen und können: an Wochenenden, an Feiertagen, morgens und abends.“

Wir verlieren Beschäftigte aufgrund der schlechten Bezahlung an andere Häuser.
Andreas Kirchgessner
ver.di Mittelbaden-Nordschwarzwald

Hinzu komme, dass man an einem städtischen Theater mehr verdiene als am Staatstheater. „Wir verlieren zurzeit immer wieder Beschäftigte aufgrund der schlechten Bezahlung an andere Häuser“, so Kirchgessner. Deshalb bestreike Verdi an diesem Freitag eine Verdi-Oper.

Wir haben den Auftrag, dass der Vorhang hochgeht.
Staatstheater Karlsruhe
Mitteilung zum Streikaufruf

Das Staatstheater erklärte, die Gewerkschaft kämpfe für höhere Arbeitslöhne während der laufenden Tarifverhandlungen. Dies sei „ein hart erkämpftes Recht, das wir achten“. Zugleich habe das Theater eine Verpflichtung gegenüber seinem Publikum: „Wir haben den Auftrag, dass der Vorhang hochgeht.“

Vergleichbare Situationen gab es schon mehrmals bei Warnstreiks von Verdi. So wurden etwa in Karlsruhe im Februar 2017 die Oper „Wahnfried“ und das Schauspielstück „Terror“ in reduzierten Bühnenvarianten aufgeführt.

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