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Einkaufen mit gutem Gewissen

„Weltladen“ am Kronenplatz in Karlsruhe feiert einen doppelten Geburtstag

Die Produkte, die im „Weltladen“ verkauft werden, müssen hohe Standards erfüllen. In diesem Jahr hat das Fairtrade-Geschäft gleich zwei Gründe zum Feiern.

Drei Personen stehen nebeneinander in einem Weltladen. Sie halten jeweils ein Produkt in den Händen.
Karlsruher Fächer-Kaffee, Fußbälle nicht aus Kinderhand und Fairtrade-Schokolade – Klaus Kern, Ingeborg Pujiula und Ulrike Glutsch präsentieren Vielfältiges im „Weltladen“ am Kronenplatz. Foto: Volker Knopf

Gleich zwei runde Geburtstage feiert der „Weltladen“ am Kronenplatz: 50 Jahre Trägerverein „Aktion eine Welt“ sowie 40 Jahre Standort in der Innenstadt Ost.

„Das Jubiläum freut uns natürlich. Aber wir müssen nach wie vor jeden Tag für unsere Ideale kämpfen. Das ist kein Selbstläufer“, sagt Klaus Kern, Vorsitzender der „Aktion eine Welt“.

Wo der „Weltladen“ in Karlsruhe seinen Anfang fand

Entstanden ist der „Weltladen“ im Zuge der Öko- und Umweltbewegung Anfang der 70er Jahre. Drei Teilzeitkräfte sowie rund 50 Ehrenamtliche sind in das Projekt involviert.

Karlsruher Schulen ab der vierten Klasse oder Berufsschulen informieren sich bei uns oder wir gehen vor Ort.
Ingeborg Pujiula
Bildungsreferentin im „Weltladen“

Als Bildungsreferentin ist Ingeborg Pujiula tätig. Neben fair gehandelten Waren aus aller Welt ist auch die Bildungsarbeit ein wichtiges Anliegen des Weltladens. „Karlsruher Schulen ab der vierten Klasse oder Berufsschulen informieren sich bei uns oder wir gehen vor Ort. Zudem organisieren wir Themenabende oder Verkaufsstände“, berichtet sie.

Auch Bücher kann man im „Weltladen“ ausleihen

Es gibt ein Buchsortiment zu den Themen Nachhaltigkeit und globaler Süden. Zudem kann man Bücher ausleihen. Aktuell organisierte der „Weltladen“ mit der Stadt die „Fairen Wochen“, die gerade zu Ende gingen.

In dem Geschäft am Rande des Kronenplatzes gibt es unter anderem den Karlsruher Fächer-Kaffee, einen fair gehandelten Kaffee, dessen Bohnen aus Burundi stammen. „Familien in Burundi haben eine Kleinbauerngenossenschaft gegründet. Solche Initiativen sind eminent wichtig“, so Kern.

Welche Voraussetzungen die Produkte im Karlsruher „Weltladen“ erfüllen müssen

Damit die Produkte angeboten werden, müssen etliche Voraussetzungen erfüllt sein. „Es geht darum, Kinderarbeit auszuschließen, faire Preise zu ermöglichen, gute und würdige Arbeitsbedingungen zu schaffen, Bildungsarbeit zu betreiben und Umweltstandards einzuhalten“, zählt Pujiula auf.

Zudem sei Nachhaltigkeit ein bestimmender Faktor. Das Angebot im „Weltladen“ ist groß. Ob beispielsweise Fairtrade-Schokolade aus Ghana, Tee aus Indien, Keramik aus Südostasien, Kerzen aus Südafrika, Jeans aus Hanf, faire Fußbälle (nicht aus Kinderhand), Bolga-Körbe aus Ghana oder Bio-Wein aus Chile – die Kunden haben die Qual der Wahl.

Eine Klientel, die mit gutem Gewissen einkauft

„Oft suchen die Leute gezielt nach Geschenken“, berichtet der pensionierte Ingenieur Kern. Die Klientel sei bunt gemischt und meist aus der Region. Tanja König ist aus Gaggenau und arbeitet in Karlsruhe. „Ich finde den Schmuck klasse. Der ist außergewöhnlich und von guter Qualität. Natürlich freut es auch das Gewissen, hier einzukaufen“, so die Murgtälerin. Auch Paula Belzer ist Stammkundin. Kaffee oder Schokolade der Fair Trade Company GEPA kauft sie gerne ein. „Es geht es darum, Ausbeutung zu vermeiden und Umweltstandards einzuhalten. Hier weiß ich, dass die Herkunft stimmt“, sagt sie.

Gerade in der Textilbranche in Bangladesch oder China seien die Zustände brutal. „Da schuften Frauen 15 Jahre im Akkord. Mit 30 sind sie mit Rücken- oder Nierenproblemen meist durch“, weiß Ingeborg Pujiula. Man solle daher genau auf die zertifizierten Labels der Hersteller achten, die so etwas vermeiden.

Zum Jubiläum gab es auch ein Festprogramm im Internationalen Begegnungszentrum (ibz) am Samstag mit Bürgermeisterin Bettina Lisbach (GRÜNE) sowie diversen Vorträgen. 

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