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Pilotprojekt außerhalb der Öffnungszeiten

Aquarium aus Panzerglas gehört nicht auf den Weingartener Wertstoffhof

Was die Gemeinden annehmen und was nicht, ist genau geregelt. Das schließt nicht aus, dass manchmal große Suchaktionen stattfinden.

Sehr übersichtlich geht es beim Wertstoffhof in Weingarten zu.
Sehr übersichtlich geht es beim Wertstoffhof in Weingarten zu. Foto: Werner Breitenstein

Die 32 Kommunen des Landkreises Karlsruhe unterhalten 36 Wertstoffhöfe und somit mindestens einen pro Wohnort. Dort können Privathaushalte eine Vielzahl von Wertstoffen gebührenfrei abgeben. Was genau angeliefert werden darf, regelt einheitlich der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Karlsruhe (AWB).

Angenommen werden Papier, Kartonagen, Schrott, Metalle (etwa Fahrräder oder Wäscheständer), Styropor von Verpackungen, Altholz mit einer maximalen Kantenlänge von zwei Metern, verwertbarer Bauschutt in Kleinmengen bis zu 50 Litern wie Betonteile, Ziegel, Fliesen oder Keramik, Batterien und Akkus, Elektrokleingeräte bis zu einer Größe von 50 Zentimetern, Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen.

Nur haushaltsübliche Mengen

Stets ist zu beachten, dass nur haushaltsübliche Mengen angenommen werden. Außerdem müssen die Abfallarten getrennt voneinander abgegeben werden.

Nicht zulässig sind beispielsweise Anlieferungen von vermischtem Material, von Baustoffen auf Gipsbasis (wie Putz oder Mörtel), von Rigipsplatten, Bimssteinen, Baustyropor, Holz aus dem Außenbereich, verunreinigtem Bauschutt, Schamottesteinen, Glasbausteinen, Autoreifen und Autobatterien. Für Restmüll sind die Wertstoffhöfe ebenfalls nicht zuständig. Die Nutzung beschränkt sich auf Privatkunden aus dem Landkreis Karlsruhe.

Viele der Annahmestellen sind sogenannte Kombihöfe. Dort werden sowohl Wertstoffe als auch Grünabfälle angenommen. Einer davon befindet sich in Stutensee-Blankenloch neben der Kläranlage. In allen anderen Stutenseer Stadtteilen gibt es reine Grünabfallsammelplätze, in Büchig am Lachwald, in Friedrichstal in der Brunnenfeldstraße, in Spöck bei den Sportplätzen sowie in Staffort nordöstlich der Dreschhalle.

Welche Gartenabfälle die Einwohnerinnen und Einwohner des Landkreises Karlsruhe an den Grünabfallsammelplätzen gebührenfrei abgeben können, hat ebenfalls der AWB festgelegt. Angenommen werden demnach krautige und grasige Grünabfälle wie Grasschnitt, Gemüsepflanzen, Zierpflanzen oder Laub sowie holzige Grünabfälle wie Baum- und Heckenschnitt, Zapfen und Eicheln. Ausgeschlossen sind Baumwurzeln. Als haushaltsübliche Menge gilt ein Maß von bis zu fünf Kubikmetern.

Die Gemeinde Dettenheim verfügt in beiden Ortsteilen über einen Kombihof, in Liedolsheim am Aueweg beim Klärwerk, in Rußheim beim alten Klärwerk in der Rheinstraße. Die Gemeindeverwaltung weist darauf hin, dass auf beiden Sammelgeländen bei erhöhtem Aufkommen Mitarbeiter die Einfahrt regulieren. Dadurch kann es zu Wartezeiten kommen.

Graben-Neudorf nimmt Flaschenkorken aus Naturkork an

Beim Wertstoffhof der Gemeinde Graben-Neudorf in der Güterstraße können auch Flaschenkorken aus Naturkork abgegeben werden. Nach Angaben des AWB bieten nur wenige Kommunen im Norden von Karlsruhe diese Möglichkeit.

Der Recyclinghof Pfinztal steht seit einem Jahr unter der Leitung des AWB. Es wird dort, wie auch an anderen Stellen, ausdrücklich darum gebeten, keine Abfallsäcke außerhalb der Öffnungszeiten vor dem Tor abzustellen.

Am Weingartener Wertstoffhof läuft ein Pilotprojekt: Die Einwohnerschaft kann ihren Bioabfall auch außerhalb der Öffnungszeiten des Wertstoffhofes abgeben. Die dafür vorgesehenen Behältnisse stehen von 7.30 bis 17 Uhr vor den Toren des Bauhofs zur Entsorgung bereit.

„Dieses Angebot wird sehr gut angenommen“, berichtet Gabi Dittert von der Gemeindeverwaltung und verweist darauf, dass jeder genau darauf achte, dass nur Bioabfall in den Tonnen landet. Die Mitarbeiter stoßen allerdings bisweilen an ihre Grenzen. So konnten sie den Entsorgungswunsch eines Weingartener Bürgers nicht erfüllen: Ein Aquarium aus Panzerglas durften sie nicht annehmen.

Dokumentenmappe mit Schlüsseln im Müll

Auch die Mitarbeiter vom Wertstoffhof Walzbachtal haben schon einige originelle Vorfälle bei ihrer täglichen Arbeit erlebt, wie Pressesprecherin Jutta Aberle mitteilt. In den Behältern oder beim grasig-krautigen Abfall landen manchmal Dinge, die da nicht hingehören und später vermisst werden.

Die Suche nach Geld, Eheringen oder Autoschlüssel verläuft leider oft vergeblich. Es gab aber auch Erfolgserlebnisse. Nach dem Fund einer Dokumentenmappe samt Fahrradschlüsseln im Altpapier konnte der Besitzer ausfindig gemacht werden. Mit Freude und Erleichterung nahm er seine Unterlagen wieder an sich.

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