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Rheinauen-Motiv

Künstlerin Greta von Richthofen bemalt die Eventlocation „Tante Polly“ in Eggenstein-Leopoldshafen

Greta von Richthofen hat für ihre künstlerischen Werke schon mehrfach Auszeichnungen erhalten. Aktuell arbeitet sie an einem Wandbild bei der Eventlocation „Tante Polly“ in Eggenstein-Leopoldshafen.

Künstlerin Greta von Richthofen bemalt Tante Polly in Leopoldshafen mit Rheinauen
Künstlerin Greta von Richthofen bemalt die Wand der Eventlocation mit einem Rheinauen-Motiv. Foto: Kristin Laske

Das Bild lädt dazu ein, sich darin zu verlieren. Auf den ersten Blick sieht das Rheinauen-Motiv auf der Wand der Eventlocation „Tante Polly“ in Leopoldshafen fast fertig aus, für die mehrfach ausgezeichnete Künstlerin Greta von Richthofen gibt es aber immer noch einiges zu tun: Ein paar Blätter muss sie ausmalen, es fehlen Außenlinien, Korrekturen und Details.

Dennoch finden die vorbeilaufenden Spaziergänger schon jetzt klare Worte: „Das ist wirklich sehr schön“, ruft einer von ihnen. Der ein oder andere verlangsamt seinen Schritt, um neugierig das Bild zu betrachten oder gar ein Foto davon zu machen.

Damit scheint das Ziel von „Tante Polly“ bereits erreicht zu sein: Den vielen Fahrradfahrern und Spaziergängern, die an der Location vorbeikommen, eine abstrakte Darstellung der Heimat zu bieten, an der sie sich erfreuen können.

Bild soll die Wand kaschieren

„Wir dachten uns, es kommen hier so viele Leute her und der Blick fällt genau darauf“, sagt Mark Reichmann, der bei „Tante Polly“ für die Durchführung von Veranstaltungen und Gastro verantwortlich ist.

Man muss nicht dafür bezahlen, um sich das Kunstwerk anzuschauen.
Greta von Richthofen
Künstlerin

Nach den Renovierungen sei die Wand der letzte Schandfleck gewesen, der übrig geblieben ist, so Reichmann. Daher sei ihnen die Idee gekommen, ein Bild dort anzubringen. Über einen Kontakt seien sie auf Greta von Richthofen gestoßen.

„Greta hatte Lust darauf und wir hatten Lust darauf“, erzählt der „Tante Polly“-Mitarbeiter. Von Richthofen ihrerseits sagt: „Meine Lieblingsaufträge sind Aufträge, die Kunst für alle zugänglich machen: Man muss nicht dafür bezahlen, um sich das Kunstwerk anzuschauen.“

Künstlerin hat sich auf Streetart spezialisiert

Die selbstständige Künstlerin, die ursprünglich aus Wien stammt und abwechselnd in München und Spanien wohnt, hat sich auf Streetart, Comics und Illustration spezialisiert. Es ist in diesem Jahr ihr erstes Wandbild.

Mir ist es immer wichtig, einen Bezug zum Ort zu schaffen.
Greta von Richthofen
Künstlerin

„Mir ist es immer wichtig, einen Bezug zum Ort zu schaffen“, sagt sie. Daher hat von Richthofen zunächst Eindrücke von der Region gesammelt und sich über die heimischen Tiere informiert. Sie betont: „Ich möchte den Blick dafür schärfen, was alles um einen herum ist.“

Mit dem Wandbild hat sie am Abend des 21. Oktobers begonnen. Seither hat sie sich jeden Tag mit dem Sonnenaufgang an die Arbeit gemacht. Alles macht sie mit Pinsel und Fassadenfarbe.

Fertigstellung verzögert sich wegen Regenwetter

Es sei geplant gewesen, nach zehn Tagen mit dem Projekt fertig zu sein. Doch ihre Arbeit habe sich etwas verzögert, so von Richthofen. Fast zwei Wochen werde sie insgesamt dafür brauchen.

„Der Regen war in den letzten Tagen echt krass. Ich habe noch nie bei so viel Regen gearbeitet“, sagt sie. An manchen Stellen seien die Farben verlaufen, sodass sie sie reparieren musste. Doch Reichmann hat festgestellt: „Greta hat immer ihre gute Laune behalten.“

Zu den Elementen, die bisher nicht ganz fertig sind, gehört eine Schaukel. Dabei handelt es sich um ein interaktives Element.

Betrachter sollen mit dem Kunstwerk interagieren

Von Richthofens und Reichmanns Wunsch: Die Leute dazu bewegen, mit dem Bild zu interagieren, indem sie davor posieren und Fotos machen. „Ich habe bewusst auf Menschen verzichtet“, sagt die Künstlerin daher.

Außerdem sei es nicht ihr Ziel, ein naturgetreues Bild zu malen, sondern ein abstraktes. Dadurch könne man sehr viel mehr zum Ausdruck bringen und dem Betrachter eine reichere sowie vielschichtigere Erfahrung ermöglichen.

Eine tiefere Bedeutungsebene, die sich eröffnet, ist es auch, was für Reichmann gute Kunst ausmacht: „Kunst, die berührt, drückt Dinge aus, die dahinter liegen“, sagt er.

Für von Richthofen muss Kunst vor allem eine emotionale Bildsprache haben, unterhaltsam sein und dem Betrachter Spaß machen.

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