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Eisdielen im Karlsruher Norden wollen ihre Preise halten

In einigen Orten haben Eisdielen ihre Preise wegen steigender Material- und Herstellungskosten deutlich erhöht. Wie sieht es in Pfintzal, Linkenheim-Hochstetten und Stutensee aus?

Deutsche Speiseeis-Produzenten erfüllen laut WWF kaum Anforderungen an ökologische Nachhaltigkeit.
In der Hardt kommt die Kugel deutlich billiger als in Karlsruhe. Foto: Franziska Gabbert/dpa-tmn/dpa

Die Eissaison ist angelaufen. Kostet die Kugel in Karlsruhe schon mal 1,80 Euro, so geht der kalte Genuss im nördlichen Landkreis noch für 1,20 bis 1,30 Euro über die Ladentheke.

Geringere Ladenmieten und das Engagement der familiär geführten Eisdielen mit weniger Personalkosten und bereitstehender Außenfläche wurden gegenüber dieser Zeitung als Gründe für das Preisgefälle angeführt.

Bei „il gelato“ in Pfinztal, „Tre Rose“ in Stutensee, „Eis Cristallo“ in Graben-Neudorf und „Eis-Heidi“ in Linkenheim-Hochstetten wurden bereits zu Beginn der Saison die Preise um zehn Cent erhöht. Nochmals draufsatteln wollen die Gelatieri nicht.

Bevor Graziella Della Colletta um 12 Uhr mittags erstmals zum Eisportionierer greift, hat die Inhaberin von „il gelato“ schon mehr als einen halben Arbeitstag an der Eismaschine hinter sich, um 23 unterschiedliche Sorten herzustellen.

Graziella Della Colletta, seit 50 Jahren im Eisgeschäft, schmeißt das il gelato in Berghausen seit 18 Jahren.
Graziella Della Colletta, seit 50 Jahren im Eisgeschäft, schmeißt das il gelato in Berghausen seit 18 Jahren. Foto: Susanne Dürr

Seit 50 Jahren feilt Della Colletta am schmelzenden Genuss, 18 Jahre davon im „il gelato“ in Berghausen, das sie fast allein betreibt, bis auf eine Aushilfe, die nachmittags für ein paar Stunden mithilft. „Ich werde mein Bestes geben, um den Preis von 1,20 Euro zu halten“, verspricht sie. „Ich versuche, bei der Verpackung zu sparen, und erkläre dies auch meinen Kunden.“

Am Ende der Saison wird abgerechnet.
Alessandro Toscani „Eis Cristallo“

„Am Ende der Saison wird abgerechnet.“ An diesen Grundsatz seines Vaters hält sich Alessandro Toscani, Inhaber des „Eis Cristallo“ in Graben-Neudorf. „Die Lieferanten haben schon Preissteigerungen angekündigt, ohne konkrete Bezifferung, was sich schwer einpreisen lässt“, so Toscani.

„Wir halten den Preis, wie es in den Dörfern um uns herum üblich, ist bei 1,20 Euro pro Kugel“, erzählt Edina Alija, die in der elterlichen Eisdiele „Tre Rose“ in Spöck mitarbeitet. Allerdings gibt es hier auch ein paar Ausnahmen bei den kostenintensiveren Sorten wie dem grünen Pistazieneis oder der Eissorte Kinder Bueno, die als Zutat die aus Italien gelieferte Eispaste Variegato verlangt.

Keine Preiserhöhung bei „Eis-Heidi“

„Wie soll ich den Kindern, die mit abgezähltem Geld ankommen, erklären, dass die Kugel nun nicht mehr 1,20 Euro kostet?“, fragt Rebecca Zindl. Eine Preiserhöhung kommt daher für sie nicht in Frage.

Vor zwei Jahren hat die 27-Jährige die „Eis-Heidi“ in Linkenheim-Hochstetten übernommen. „Hier habe ich schon zehn Jahre mitgearbeitet“, erzählt die Fahrlehrerin, die vormittags in der Fahrschule arbeitet, während ihr Freund das Eis macht. Und in der Winterpause wird in der Fahrschule wieder Voll- statt Teilzeit gearbeitet.

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