Ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer Tagespflegeeinrichtung in Graben-Neudorf ist getan. Am Dienstag dieser Woche unterzeichneten Jörn Fuchs, Geschäftsführer der Paritätischen Sozialdienste Heidelberg (PSD) und Heinz Hanen, Geschäftsführer des Bauträgers Evohaus den Mietvertrag. Fuchs rechnet damit, dass die Tagespflege ab Juli angeboten werden kann.
„Damit wird eine Versorgungslücke in Graben-Neudorf geschlossen“, sagt Bürgermeister Christian Eheim (SPD). Bislang müssten Angehörige, die auf Tagespflege für ein Familienmitglied angewiesen sind, nach Philippsburg oder Karlsdorf-Neuthard fahren.
Noch sind die Räume im Rohzustand, aber man gewinnt schon einen Eindruck, wie es einmal aussehen wird. Auf 450 Quadratmetern verteilen sich ein großer Aufenthalts- und Gesellschaftsraum, Lounge, Küche, Sanitärbereich, Büro und ein Ruheraum. Überall gibt es große Fenster, die den Blick auf die umliegende Neue Mitte bis hin zum Veranstaltungsgelände Spross und Rathaus freigeben.
Aufenthaltsraum könnte von Vereinen in Graben-Neudorf genutzt werden
Eine Terrasse wird angelegt, damit man bei schönem Wetter auch draußen sitzen kann. Ein zweiter Eingang auf der Rückseite ermöglicht den barrierefreien Zugang. „Der Aufenthaltsraum kann flexibel genutzt werden – für Spiele, Essen, Feiern, Basteln. Denkbar ist auch, den Raum am Abend Vereinen als Proberaum zur Verfügung zu stellen“, sagt Fuchs. Als Gegenleistung könne beispielsweise ein Gesangverein mal zum Singen vorbeikommen, fügt er augenzwinkernd an.
Etwa 6,5 Stellen, davon eine Pflegeleitung, werden für die 25 Plätze gebraucht. „Das heißt aber nicht, dass 25 Menschen aufgenommen werden. Manche Gäste nutzen das Angebot nur tageweise oder zwei- bis dreimal in der Woche oder halbtags. Daher wird die Zahl der Menschen höher sein, die Zusammensetzung variieren“, erläutert Fuchs.
Derzeit werden mittels Anzeigen vom PSD und der Gemeinde geeignete Pflegekräfte gesucht. Einige Bewerbungen lägen bereits vor, sagt Fuchs. Wie sich der Tagesablauf gestaltet, hänge von den Aktivitäten des Personals und den Wünschen der Gäste ab, so Fuchs weiter.
Von den 28 Wohnungen, die mit Service angeboten werden, sind 24 schon weg.Heinz Hanen, Geschäftsführer des Bauträgers Evohaus
Ebenfalls vorstellbar seien etwa gemeinsame Aktivitäten mit den Bewohnern der betreuten Wohnungen oder „Wohnen mit Service“, wie es richtig heißt. „Von den 28 Wohnungen, die mit Service angeboten werden, sind 24 schon weg“, berichtet Hanen.
Er wisse von zahlreichen älteren Einwohnern aus dem Ort, dass sie das Angebot sehr zu schätzen wüssten und froh seien, sich nicht mehr um ein großes Haus und Garten kümmern zu müssen, so Eheim. Selbst von außerhalb habe die Neue Mitte mit dem Servicewohnen bereits Menschen angelockt. „Wenn es die Außenanlagen erstmal fertig sind und das Café ,Laib und Leben‘ seinen Betrieb aufgenommen hat, wird das ein schöner Treffpunkt. Und die älteren Menschen sind mittendrin“, freut sich der Rathauschef.
Eisdiele, Apotheke, Optiker und Akustiker sowie der Bahnhof seien zu Fuß erreichbar. Zudem soll neben dem Café ein weiteres Gewerbe einziehen und im Haus stehen Praxisräume für Ärzte sowie eine Physiotherapiepraxis bereit. Gegenüber der Außenbewirtung des Cafés wird die Neue Mitte ihren eigenen Strand bekommen – inklusive Liegestühlen und Palmen. „Im Rathaus liegen auch einige Anfragen von Marktbeschickern vor. Vielleicht kriegen wir ja einen kleinen Wochenmarkt im Spross hin“, verrät Eheim.
