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Volle Spechaahalle

Beim Frauenflohmarkt in Spöck ist Nachhaltigkeit keine Frage des Alters

Nachhaltigkeit in der Mode ist nicht nur jüngeren Frauen wichtig. Das wurde beim vierten Frauenflohmarkt in der Spechaahalle in Spöck klar. Aber auch ein weiteres Thema eint beide Generationen.

Blick in die volle Spechaahalle in Spöck beim 4. Frauenflohmarkt
Beim vierten Frauenflohmarkt in Spöck ist die Spechaahalle voll. An 55 Tischen wird gekauft, gehandelt und gefeilscht. Foto: Christel Manzey

Kleiderflohmärkte sind nur etwas für jüngere Frauen? Mit diesem Vorurteil wird am Samstagabend in Spöck ordentlich aufgeräumt. Da findet der vierte Frauenflohmarkt in der Spechaahalle statt.

Organisiert wurde er vom Förderverein der Richard-Hecht-Grundschule. Es ist die erste Veranstaltung seit der Corona-Pause, berichtet Fördervereinsvorsitzender Jens Nagel. „Wenn ich in die Halle reingucke, wird das auch diesmal ein Erfolg“, sagt er.

55 Tische sind belegt. Dabei setzen auch viele älteren Besucherinnen ein Ausrufezeichen für mehr Nachhaltigkeit.

Frauenflohmarkt in Spöck ist Ausflugsziel für Freundinnen

So wie Walburga Heim aus Karlsdorf-Neuthard. Die 65-Jährige steht mit ihrer Freundin Elke Möhrle an einem der Stände und betrachtet das Angebot.

Möhrle ist aus Freudenstadt angereist, der Ausflug auf den Flohmarkt ist für die beiden Freundinnen ein gelungener Abend im Zeichen der Nachhaltigkeit.

„Es macht Spaß, zu stöbern“, sagt Heim. Auf Flohmärkte gehe sie öfter, sagt sie. Tolle Blazer oder schicke Handtaschen habe sie da schon gekauft.

Ein paar Stände weiter sitzt ein weiteres Freundinnen-Duo. Sonja Flock aus Blankenloch verkauft an ihrem Stand selbst gemachte Accessoires. Als Verkaufsunterstützung hat sie Freundin Susanne Seib dabei. Für sie ist es der erste Flohmarkt, an dem sie teilnimmt.

Zwei ältere Frauen sitzen in der Spechaahalle an einem Flohmarktstand.
Sonja Flock (rechts) verkauft an ihrem Stand selbst gemachte Accessoires. Freundin Susanne Seib unterstützt sie dabei. Foto: Christel Manzey

Ob sie selbst schon etwas für sich ins Auge gefasst haben? Nein, erwidern die Freundinnen lachend. Zum Stöbern sind sie selbst noch gar nicht gekommen. So groß ist der Ansturm in der vollen Spechaahalle.

Feilschen gehört auch beim Frauenflohmarkt in Spöck dazu

Mit Schnäppchen auf Flohmärkten kennt sich Flock übrigens bestens aus. Einmal habe sie ein Kleid der Marke Hallhuber auf einem Flohmarkt gekauft, erzählt sie.

229 Euro habe das mal gekostet. „Das Etikett hing sogar noch dran“, sagt Flock. Bezahlt hat sie am Ende zehn Euro dafür.

Die mittlere Generation verhandelt am besten.
Sonja Flock
Flohmarktverkäuferin

Doch wer handelt besser – jüngere oder ältere Flohmarkt-Fans? Da muss Flock einen Augenblick überlegen. „Die mittlere Generation verhandelt am besten“, sagt sie schließlich.

Die Älteren würden sich ihrer Erfahrung nach weniger auf Verhandlungen einlassen. Denn die legten meist mehr Wert auf Marken und wüssten genau, was sie mal für ihre Kleidung bezahlt haben.

Preise wollen wohlüberlegt sein

Für Silvia machen vor allem Qualität und Umgang mit den Kleidern den Unterschied. Die 69-Jährige ist ein wahrer Flohmarkt-Profi. Schon seit 50 Jahren kauft sie immer wieder gebrauchte Sachen. Geschirr, Lampenschirme, all das hat sie schon zu Hause.

Die Sache mit den Kleidern ist für sie aber noch recht neu – eine Idee ihrer Tochter. Die brachte das Thema erstmals bei den Hofflohmärkten in Spöck auf.

Die kann an diesem Abend leider nicht dabei sein. Stattdessen übernimmt die Mutter die Verhandlungen an der Kleiderstange für die Sachen ihrer Tochter.

Dabei lässt Silvia durchaus mit sich handeln – solange die Sympathie stimmt. „Aber alles hat seine Grenzen“, betont sie.

Zu teure Sachen kann man gleich wieder mitnehmen.
Silvia
Flohmarktverkäuferin

Zu teuer würden sie und ihre Tochter die Kleider aber auch gar nicht erst anbieten. Denn die fänden am Ende ohnehin keine Käuferin. „Zu teure Sachen kann man gleich wieder mitnehmen.“

Neben Kleider ihrer Tochter verkauft Silvia auch ein paar ihrer eigenen Stücke. Sie habe abgenommen, viele Sachen passen jetzt nicht mehr richtig, sagt sie.

Wegwerfen aber ist nicht Silvias Sache. Ein paar besonders hochwertige Kleidungsstücke hat sie sich kürzlich erst reinigen lassen. Die werden aufgehoben. „Oversize war ja schon mal in Mode“, sagt Silvia.

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