
Mitarbeiter des Landratsamtes haben bei einer Lebensmittelkontrolle in der Stafforter Dreschhalle gravierende Mängel festgestellt. Wie jetzt bekannt wurde, muss die Stadt unter anderem bei Fluchtwegen, Brandschutz und Sicherheitsbeleuchtung nachbessern. Die Hallennutzung ist derzeit stark eingeschränkt.
Die Mängelliste der Kontrolleure, die unlängst Thema im Stafforter Ortschaftsrat war, ist lang: Nach ihren Angaben fehlen in der Dreschhalle eine Warmwasserleitung an den Waschbecken, eine Personaltoilette, Insektengitter an den Fenstern und eine ausreichende Beleuchtung der Fluchtwege.
Zudem bemängelt die Behörde den schlechten Zustand des Hallenbodens und den nicht ausreichenden Brandschutz an tragenden Holzbauteilen.
Nutzung der Stafforter Dreschhalle für Vereinsfeste ist nur eingeschränkt möglich
Den Einbau einer Sicherheitsbeleuchtung und einer Fluchttür im Scheunentor, der ebenfalls gefordert wurde, hat die Stadt nach eigenen Angaben mittlerweile erledigt.
Weitere Hausaufgaben, die der Stadt von den Kontrolleuren aufgetragen wurden, sind die Reparatur des defekten Oberlichtes im Küchenbereich, das Streichen von Türen und Decken, das Verschließen offener Kabelschächte und ein Austausch der Holzverkleidung im Ausgabenbereich. Kurzum: Es gibt viel zu tun.

„Eine Nutzung für Vereinsfeste ist nur eingeschränkt möglich“, bestätigt eine städtische Sprecherin auf Anfrage. Voraussetzung dafür sei, dass die Speisezubereitung, die Essensausgabe sowie das Spülen und Lagern außerhalb der Halle stattfinden. Kurzfristig könne die Stadt helfen, indem sie einen Toilettenwagen für das Personal zu Verfügung stelle.
Die Kosten für den Unterhalt der Dreschhalle beziffert die Stadtverwaltung auf 1.000 Euro im Jahr. Das alleine klingt nicht viel, aber die Behebung der Mängel hat es in sich: alleine dafür werden 25.000 Euro fällig – die Bodenreparatur ausgeklammert. Sie dürfte weitere 25.000 Euro kosten.
Bei der Halle handelt es sich laut der Sprecherin nicht um eine offizielle Versammlungsstätte. Vielmehr sei dort nur eine begrenzte Anzahl von Veranstaltungen im Jahr zulässig.
Landesbehörde prüft Einstufung der Dreschhalle als Denkmal
Der Wirtschaftskontrolldienst, wie die amtliche Lebensmittelkontrolle auch genannt wird, hatte der Stadt für die Beseitigung der Mängel ursprünglich eine Frist bis zum 31. Juli gesetzt. „Eine Fristverlängerung wurde beantragt und bereits bewilligt“, teilt die Sprecherin der Stadt mit.
Die festgestellten Mängel am Gebäude seien nun bis zum 31. März 2024 zu beheben. „Die Nutzungsuntersagung für den gesamten Küchenbereich bleibt bestehen.“
In Staffort entsteht derzeit eine neue Mehrzweckhalle. Für die Dreschhalle will der Ortschaftsrat daher ein neues Nutzungskonzept erarbeiten. Denkbar ist, dass das Gebäude als Denkmal eingestuft wird.
Einen entsprechenden Antrag des Stadtteils Staffort habe man zur Prüfung an das Landesdenkmalamt weitergeleitet, so die Sprecherin.
Die Dreschhalle ist kein Einzelfall: Nach städtischen Angaben besteht bei der öffentlichen Infrastruktur in Stutensee großer Sanierungsstau. Er soll in den kommenden Jahren abgebaut werden.