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„Nacht der offenen Kirche“

Was wünschen sich Mütter in Stutensee-Staffort? Vier Frauen machen mit Video auf Nöte aufmerksam

Mütter mit und ohne Migrationsgeschichte haben in Stutensee darüber diskutiert, wie sie im Ortsteil Staffort leben wollen. Daraus ist ein besonderes Video entstanden.

Vier Frauen
Laila-Maria Pourzal, Lydia Bonomi, Lila Sax und Maggie Schmack (von links) haben das Projekt „Wie wollen wir in Staffort leben“ mit Video und Talk umgesetzt und in der Evangelischen Kirche gezeigt. Foto: Marianne Lother

Stafforter Frauen, Mütter und Jugendliche wünschen sich ein Begegnungszentrum.

Das war das eindeutige Ergebnis einer Befragung im Stutenseer Ortsteil unter dem Thema „Wie wollen wir in Staffort miteinander leben? Was sind unsere Träume und Wünsche für Staffort?“

Das Befragungsprojekt gehört zum Förder- und Qualifizierungsprogramm „Miteinander reden“.

Die Bundeszentrale für politische Bildung will damit Frauen im ländlichen Raum erreichen, deren Ideen dazu beitragen, das gesellschaftliche Miteinander zu verbessern und die Gleichberechtigung zu stärken.

Vier Stafforter Frauen – die Inititatorin Lila Sax dos Santos Gomes, Lydia Bonomi, Laila-Maria Pourzal und Margarethe Schmack – haben von März bis Juli Menschen unterschiedlichen Alters Fragen gestellt und Antworten gesammelt.

Dies könnte interessante Entwicklungen auslösen.
Holger Müller
Pfarrer

Diese haben sie in ein Video zusammengestellt, das in der Evangelischen Kirche bei der „Nacht der offenen Kirche“ gezeigt wurde.

„Dies könnte der Auftakt eines echten Stadtteilmanagements werden und interessante Entwicklungen auslösen“, urteilte Pfarrer Holger Müller. Zu Wort kamen jüngere Frauen und Mütter, die Ortsvorsteherin, ein Junge und ältere Frauen.

Anlaufstelle für Kinder und Treffpunkt als Wunsch in Staffort

Doch noch bevor der Film startete, forderte Lila Sax die Kirchenbesucher auf, zunächst selbst miteinander ins Gespräch zu kommen und sich über ihre Wünsche von Staffort zu äußern.

Diese Antworten waren bereits richtungsweisend: eingeladen, angelächelt, aktiv angesprochen werden.

Erste Vorschläge von Örtlichkeiten wurden genannt: ein Bistro in der Kirche, kleine Nachbarschaftszellen, Elternabende im Kindergarten. Der allgemeine Wunsch, zur Dorfgemeinschaft dazuzugehören, war deutlich herauszuhören.

Im Video klang es so: „Ich wünsche mir eine Anlaufstelle für Kinder“, sagte eine jüngere Frau. „Einen Sportplatz, einen Treffpunkt, ein Jugendhaus.“ „Wir sollen in offener Art miteinander umgehen, freundlich sein und aufeinander zugehen“, sagte eine weitere.

Befragte wünschen sich auch besser Verkehrsanbindung

Die zweite Frage „Wie sieht eine gerechte Gesellschaft aus?“ führte zu der Äußerung: Jeder solle die gleichen Chancen haben. Eine Mutter eines behinderten Kindes wünschte sich, dass auch ihr Kind in Staffort Anschluss finde.

Dass es eine Möglichkeit gäbe, Sport im Rollstuhl treiben, gegenseitig Rücksicht genommen werde. Zusammengefasst: Inklusionsangebote.

Was wäre, wenn genug Geld da wäre? Wofür würden es die Befragten einsetzen? Darauf zielte die dritte Frage ab.

Für den Jugendlichen standen Basketballkorb, Fußballplatz, Jugendtreff im Vordergrund. Gemeint waren Einrichtungen, die offen zugänglich sind, ohne Bindung an einen Verein.

Genannt wurden aber auch bessere Verkehrsanbindungen. Eine Migrantin wünschte sich Integrationsangebote. Und immer wieder wurde der Wunsch nach einem Treffpunkt genannt. Sei es ein Café, ein Jugendtreff, ein Integrationshaus oder wie auch immer.

Wir wollen Strukturen zu schaffen, die es ermöglichen, dass Stafforter Frauen aufeiannder zugehen.
Lila Sax
Initiatorin des Projekts

Die letzte Frage lautete: „Wie muss sich die Stafforter Gesellschaft verändern?“ Der einhellige Tenor: Sie müsse „offener“ werden.

Die Generationen sollten sich mischen und Verständnis und ein offenes Ohr füreinander haben. Was fehle, seien Räume, um Netzwerke zu errichten.

Wie geht das Projekt weiter? „Wir vier treffen uns weiterhin“, sagte Lila Sax. „Wir wollen Strukturen zu schaffen, die es ermöglichen, dass Stafforter Frauen aufeinander zugehen.“

Diese sollten den Mut fassen können, ihre Probleme zu äußern, und sich gegenseitige Unterstützung anbieten.

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