Normalerweise tragen, wahrscheinlich nicht nur im Fußball, sondern auch in anderen Mannschaftssportarten, etwas ältere, erfahrene Spieler die Kapitänsbinde.
Nicht so beim FC Viktoria Berghausen. Daniel Elia Zemler ist erst 21 Jahre alt und führt seine Mannschaft seit dem 3. Spieltag dieser Saison aufs Feld. „Eigentlich bestimme ich das“, sagt Trainer Gregor Hellmann.
Berghausens Vizekapitän Luis Müller ist erst 20 Jahre
„Wir hatten jedoch im vergangenen Sommer viele Neuzugänge. Ich habe dann nur eine Auswahl vorgeschlagen und die Jungs wählen lassen.“ Er finde es gut, dass junge Spieler – Vizekapitän Luis Müller ist erst 20 – in die Verantwortung gehen und auf diese Art und Weise auch öffentlich wahr- und mitgenommen werden.
Zemler weckt das Interesse im Fußball-Kreis Karlsruhe derzeit jedoch vor allem seiner Treffer wegen. Am vergangenen Sonntag, beim 4:1-Heimsieg gegen Croatia Karlsruhe, waren es drei.
Daniel Elia Zemler hat bereits 17 Saisontore auf dem Konto
Mit derzeit 17 Saisontoren rangiert Berghausens Rückennummer 20 in der Torjägerliste der Kreisklasse A2 auf Platz drei. Schon in seiner ersten Saison im Männerfußball (2021/22) machte er mit 16 Treffern von sich reden.
Dabei spielte er in der Jugend vorwiegend in der Innenverteidigung oder auf der Sechs. Inzwischen jedoch, „bin ich zentral im Angriff unterwegs – als Mittelstürmer oder Zehner“.
Das habe ich während meiner vier Jahre im DFB-Stützpunkttraining gelernt.Daniel Elia Zemler
über seine Beidfüßigkeit
Er sei ein „offensiver Allrounder“, sagt sein Trainer, den er derzeit ganz vorne einsetze. Daniel sei zwar stärker mit dem rechten Fuß, aber auch gut mit dem linken.
„Das habe ich während meiner vier Jahre im DFB-Stützpunkttraining gelernt“, sagt Zemler. „Da wurde großer Wert auf Beidfüßigkeit gelegt.“ Er könne aber auch mit dem Kopf treffen. Seine größte Stärke jedoch, sei seine Schnelligkeit.
Für Zemler ist der FC Viktoria Berghausen „wie eine große Familie“
Anfragen anderer, auch natürlich höherklassiger Vereine, habe er schon direkt nach der Jugend bekommen – und immer abgelehnt. Denn der FC Viktoria, „jung und alt“, ist „wie eine große Familie“ für ihn.
„Mit den besten Kumpels zu kicken ist einfach klasse.“ So wie der Kapitän das sieht, bleibt die ganze Mannschaft in der kommenden Saison zusammen – auch bei einem eventuellen Aufstieg.
Beim Thema Kreisliga tritt Trainer Hellmann jedoch auf die Bremse. „Wir müssen nicht hoch, sondern wollen uns nach Platz fünf in der vergangenen Saison erstmal verbessern. Klar, so viel Luft gibt es da nicht mehr. Aber der Weg zur Meisterschaft oder Platz zwei ist noch weit, und wir wissen um die Qualitäten der anderen Mannschaften.“
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