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Wegbegleiter erinnern sich

Altbürgermeister gestorben: Siegbert Heckmann hatte klare Vorstellungen für Walzbachtal

Eine Liebesheirat war die Vereinigung von Jöhlingen und Wössingen nicht. Als erste Fusionsgemeinde im Landkreis war Walzbachtal ein Vorreiter. Und Siegbert Heckmann war von Anfang an dabei.

 Engagiertes Gemeindeoberhaupt: Siegbert Heckmann war von 1971 bis 1987 erster Bürgermeister der neuen Fusionsgemeinde Walzbachtal.
Engagiertes Gemeindeoberhaupt: Siegbert Heckmann war von 1971 bis 1987 erster Bürgermeister der neuen Fusionsgemeinde Walzbachtal. Foto: Arnd Waidelich/Archivfoto

Jöhlingen und Wössingen vereinigten sich zum Jahresbeginn 1971. Walzbachtal war die erste Fusionsgemeinde im neuen Landkreis Karlsruhe.

Siegbert Heckmann, der – gerade 31 Jahre alt – im Juli 1971 als erster Bürgermeister der neuen Kommune seinen Dienst begann, hatte keine leichte Aufgabe. Er musste das neue Gebilde zu einer Gemeinde formen.

Eine Liebesheirat war die Vereinigung von Jöhlingen und Wössingen nicht. Die Alternative – Wössingen zu Bretten, Jöhlingen zu Weingarten – war jedoch keine echte Option. Der CDU-Mann führte die Gemeinde bis 1987.

Nach dem Tod des ersten Walzbachtaler Bürgermeisters, der kurz vor Jahresende 2022 im Alter von 82 Jahren gestorben ist, würdigten Gemeinde und Landkreis sein kommunalpolitisches Engagement und seine Leistungen.

Was erreichte der Walzbachtaler Bürgermeister?

Weggefährten aus der Kommunalpolitik zollen ihm Respekt dafür, dass er die neue Gemeinde vorangebracht hat. Timur Özcan (SPD), der amtierende Bürgermeister in Walzbachtal, hat seinen ersten Amtsvorgänger bei einem runden Geburtstag kennengelernt. „Wir hatten ein sehr spannendes und informatives Gespräch“, sagt Özcan.

„Bürgermeister Heckmann hat sich intensiv mit den Themen befasst, die der Alltag der neuen Gemeinde brachte. Er hatte klare Vorstellungen, wohin die Entwicklung führen sollte“, sagt Walzbachtals Altbürgermeister Karl-Heinz Burgey, der zu Heckmanns Zeit schon für die CDU dem Gemeinderat in Walzbachtal angehörte.

Zwei wesentliche Erfolge nennt Burgey, die andere Wegbegleiter Heckmanns ebenfalls herausstellen: die Zufahrt für das Zementwerk und die Umgehung, die den Schwerverkehr aus Wössingen herausnahm.

Dass der Speyerer Hof in Gemeindehand blieb und saniert wurde, gilt gleichfalls als Heckmanns Verdienst. Das Vorhaben war ziemlich umstritten. Heckmanns Einsatz und Bemühen seien „gut und richtig“ gewesen, so Burgey.

Heckmann habe es geschafft, die beiden Orte zueinander zu bringen, sagt Ortshistoriker Jürgen Protz, ehemals stellvertretender Schulleiter und Gemeinderatsmitglied für die SPD nach Heckmanns Amtszeit. „Das Ortsteildenken ganz zu verbannen, hat er nicht geschafft“, meint Protz.

Heckmann habe sich ums Gemeinwohl gekümmert

Dass die Wössinger Kinder ab Klasse fünf nach Jöhlingen in die Schule mussten, habe ziemlichen Unmut provoziert. Das habe jedoch nicht am Gemeindeoberhaupt gelegen.

Der Bürgermeister habe sich sehr um das Gemeindewohl gekümmert, meint Wolfgang Eberle, der SPD-Ortsvereinsvorsitzender war und später für die Sozialdemokraten in den Gemeinderat einzog.

Ein schwieriges Thema sei die B293-Umgehung gewesen. Zielorientiertes Vorgehen habe zu einer vernünftigen Lösung geführt. Überhaupt seien die Themen unter Heckmann lösungsorientiert angegangen worden, auch wenn dies nicht immer und überall funktioniert habe.

Für Siegbert Heckmann gehörte die Feuerwehr mitten in den Ort.
Harold Trautwein, früherer Feuerwehrkommandant

„Heckmann hat viel für die Feuerwehr getan“, sagt Bernd Braun, der später Feuerwehrkommandant wurde. Harold Trautwein, zu Heckmanns Zeiten Chef der Feuerwehr, meint, dass der Bürgermeister zum Nutzen der Kommune ein gutes und enges Verhältnis zur Feuerwehr gepflegt habe.

Der Bau des Feuerwehrhauses in Jöhlingen sei eine Leistung gewesen, die Heckmann zu verdanken sei: „Für Siegbert Heckmann gehörte die Feuerwehr mitten in den Ort“, so Trautwein.

Heckmann habe Walzbachtal „auf Vordermann“ gebracht, meint Jürgen Hindenlang, der für die CDU dem Gemeinderat angehörte. Er habe sich eingesetzt, damit die fusionierte Gemeinde funktionierte. Er sei engagiert und fleißig gewesen, manchmal auch etwas ungeduldig, erinnert sich Hindenlang.

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