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Aktion mit Tradition

Im Wasser und auf dem Land: Rheinstetten macht bei Let’s putz sauber

Rheinstetten macht sauber: Bei der Aktion „Let’s putz“ sammelten rund 90 Personen Müll – auf dem Land und im Wasser. Allen Unrat konnten die Taucher aber nicht aus dem Wasser bergen.

Mann mit Müll
Fette Beute: Einen Fahrradrahmen holten die Naturfreunde bei Let’s Putz in Rheinstetten aus der Landschaft. Foto: Rüdiger Homberg

Dunkle Wolken hängen über der Gemarkung von Rheinstetten. Der neben für die Umwelt zuständige Rheinstettener Bürgermeister Michael Heuser (parteilos) glaubt aber seiner Wetter-App, dass es bis zum Schluss der Stadtreinigungsaktion „Let’s putz“ nicht regnen werde.

Beinahe zurecht, denn nur wenige Tropfen fallen an diesem Vormittag. Manchmal linst sogar die Sonne durch die Wolken. Am Ende ist der Himmel richtig blau.

Einschließlich der rund 40 Mitglieder der Karlsruher Rotary-Clubs sind nahezu 90 Mülleinsammler angetreten, worüber sich Heuser und die Organisatoren Nicole Schumann und Stefan Eisenbarth von der Stadt Rheinstetten natürlich freuen.

Mit 30 beachtlich auch die Zahl der Kinder, die etwas für die Umwelt tun wollen. Sie sind die Multiplikatoren. Denn sie erzählen ihren Eltern später, was man nicht so einfach im Gelände, sondern ordnungsgemäß in der Tonne oder im Eimer entsorgen soll.

Auch die Tauchclubs sind beteiligt

Zweimal pro Jahr veranstaltet die Stadt Rheinstetten die Putzaktion, 2022 zum zweiten Mal am gleichen Termin wie die internationale Rheinreinigungsaktion „Rhine-clean-up“ (wir berichteten an anderer Stelle).

Wobei Rheinstetten die gesamte Gemarkung unter die Sammelzangen nimmt. Dazu passt auch, dass sich die beiden Tauchclubs Muräne und Malsch beteiligen.

Mitglieder schwimmen die Uferzonen des Epplesees und des Fermasees ab und befördern Standup-Paddels, Schnorchel und Frisbeescheiben an den Strand. Aber auch ziemlich gefährliche Dinge, wie etwa zerbrochene Flaschen oder scharfe Kronkorken. Taucherin Ewa Borowicz hat einen abgefahrenen Autoreifen gefunden.

Ihre Tauchkumpels sogar einen Lkw-Reifen, der wohl mit viel krimineller Energie entsorgt wurde. Wegen seines Gewichts können sie ihn nicht bergen, hoffen aber, dass er sich mit der Zeit zersetzt. Um ihn aus dem Wasser zu holen, wäre der Einsatz von Spezialwerkzeug nötig, und das ist zu aufwendig - in jeder Hinsicht.

Müll ist eine Gefahr für Menschen und Tiere

Viele andere Kleinigkeiten, die die Müllsammler aus dem Gelände und den Gewässern bergen, können für Mensch und vor allem auch Tiere gefährlich werden. Stefan Eisenbarth berichtet etwa von einem verendeten Jungstorch. Seine Eltern hatten einen Gummiring für einen Regenwurm gehalten und das Jungtier damit gefüttert.

Nicht weniger gefährlich seien etwa auch achtlos weggeworfene Zigarettenkippen, die zuhauf in den blauen Müllsäcken landen. An den Straßenrändern abgestellt, sammeln sie die Besatzungen von zwei Stadt-Lkws ein und sorgen dafür, dass sie nach Vorschrift entsorgt werden.

In einer ersten Schätzung geht Michael Heuser von einem Ertrag um 25 Kubikmeter Unrat aus. Das ist weniger als bei früheren Putzaktionen, weil die Stadt auch übers Jahr hinterher sei und immer wieder illegal abgelegten Müll gemeldet bekomme, den sie dann abholt.

Nicole Schumann ist dennoch zufrieden: „Alles, was wir heute auf dem Wagen haben, liegt nicht mehr in den Wäldern und Feldern. Rheinstetten ist damit sauberer.“

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