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Kommentar

Brettener Einzelhändler fühlen sich allein gelassen

Die Angst geht um bei manchen Brettener Einzelhändlern. Die Angst, diese Pandemie nicht zu überstehen. Und bei den Mitarbeitern ist es die Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren.

Frauen mit pinken Plakaten
Inszenierung in Pink: Viele Brettener Einzelhändler und ihre Mitarbeiter machen bei der bundesweiten Aktion mit, die auf die Existenznöte des Einzelhandels aufmerksam machen will und schnellere Hilfen fordert Foto: Tom Rebel

Es sind Existenzen, die wackeln, Familien, denen die Einkünfte wegzubrechen drohen. Die große Politik hat versprochen zu helfen, der Mann mit der pinken Krawatte wiederholt diese Versprechungen gebetsmühlenartig in jeder Talkshow.

Doch auf dem Konto vieler Betroffener ist noch nichts oder nur ein Teil der Unterstützung angekommen. Klar, muss geprüft werden, ob der Anspruch auch berechtigt ist. Doch man hat den Eindruck, dass die Bürokraten hierzulande einmal mehr über ihren Bürokratismus stolpern. Warum heißen Novemberhilfen eigentlich Novemberhilfen, wenn sie im Februar noch nicht eingetroffen sind?

Die Aktion der Brettener Einzelhändlern macht zurecht aufmerksam auf Defizite, Ungleichbehandlungen und berechtigte Sorgen, wie es weitergeht. Denn Ungewissheit ist groß, das Licht am Ende des Tunnels noch ziemlich klein. Und der schleppende Verlauf bei den Impfungen weckt auch nicht gerade Optimismus.

Funkstille zwischen Rathaus und Geschäftsleuten

Neben der Angst sticht eine zweite Befindlichkeit ins Auge: Das Gefühl der Gewerbetreibenden, mit ihren Sorgen und Nöten von den politisch Verantwortlichen überhaupt nicht wahrgenommen zu werden. Der bedrückende Eindruck, mit der Misere alleingelassen zu werden.

Kein Vertreter der Stadtverwaltung war gestern in der Fußgängerzone zu sehen. Keine Solidaritätsbekundung. So, als ob die Stadt dies alles nichts anginge. Nur ein einziger Stadtrat war zugegen und brachte damit seine Unterstützung für die Geschäftsleute und ihre Mitarbeiter zum Ausdruck.

Dabei sitzen doch alle in einem Boot. Die Stadt braucht einen attraktiven Einzelhandel und der wiederum die Stadt für gute Rahmenbedingungen. Doch wie man hört, herrscht seit geraumer Zeit Funkstille zwischen Rathaus und Geschäftsleuten. Das sollte sich möglichst bald ändern, denn die Lage des Einzelhandels wird selbst bei einem baldigen Abklingen der Corona-Krise nicht einfacher.

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