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Bürgermeister Nöltner wiedergewählt

Brettener Gemeinderat: Große Mehrheit für die Beteiligung am Regionalen Wärmeverbund

Der wiedergewählte Bürgermeister will in seiner 2. Amtszeit Bretten beim Klimaschutz voranbringen. Die Gartenschau 2031 sieht er als große Chance.

In Graben-Neudorf wird ein Kraftwerk für Tiefengeothermie gebaut.
Die Deutsche Erdwärme baut in Graben-Neudorf ein Tiefengeothermie-Kraftwerk. Die Trasse mit heißem Wasser soll bis nach Bretten geführt werden. Foto: Uwe Anspach picture alliance/dpa

Um die regionale Wärmewende zu schaffen, ist eine Wärmeleitung vom Kraftwerk in Graben-Neudorf über Bruchsal bis nach Bretten unabdingbar. Das machten Stefan Kleck, der Geschäftsführer der Brettener Stadtwerke, und Birgit Schwegle, die Geschäftsführerin der Umwelt- und Energieagentur (UEA) Kreis Karlsruhe, in der Sitzung des Gemeinderats Bretten am Dienstagabend (23. Mai) nochmals deutlich. Kleck bezeichnete die anvisierte gemeinsame Wärmetrasse als „die Chance schlechthin“, die man unbedingt nutzen müsse, da man sich so „von den internationalen Rohstoffmärkten abkoppeln“ könne.

Kleck, Wolff und Schwegle werben erfolgreich für die PEG

Der Stadtwerke-Chef warb genau wie Brettens Oberbürgermeister Martin Wolff (Freie Wähler) und UEA-Chefin Schwegle dafür, dass sich die Stadt Bretten an der zu gründenden Projektentwicklungsgesellschaft Regionaler Wärmeverbund GmbH & Co. KG (PEG) beteiligt – mit Erfolg: Der Gemeinderat der Großen Kreisstadt stimmte jedenfalls mit großer Mehrheit bei einer Enthaltung sowie einer Gegenstimme für die Beteiligung am Regionalen Wärmeverbund.

Wir wären ja blöd, wenn wir diese Möglichkeit nicht nutzen würden.
Edgar Schlotterbeck, Sprecher der Brettener SPD-Fraktion

Damit hat die Stadt Bretten den nächsten Schritt auf dem Weg hin einer gemeinsamen Wärmetrasse gemacht.

Die Fraktionssprecher von CDU und SPD, Martin Knecht und Edgar Schlotterbeck, nannten es einen „Glücksfall für Bretten“, dass man an der Erdwärme aus dem Oberrheingraben partizipieren könne. „Wir wären ja blöd, wenn wir diese Möglichkeit nicht nutzen würden“, meinte Schlotterbeck.

Zwar seien „die Kosten für den Bau der Pipeline riesig“, aber „dieser Invest“ refinanziere sich im Lauf der Jahre wieder, so Schlotterbeck. Gerade deshalb sei es wichtig, „dass wir bei allen Schritten der kommunalen Wärmepolitik die Bürger miteinbeziehen“, ergänzte CDU-Mann Knecht.

Klar gegen die geplante Fernwärme-Autobahn sprach sich AfD-Stadtrat Andreas Laitenberger aus. Er habe sich parteiunabhängig mit vielen Experten ausgetauscht, berichtete Laitenberger, weshalb er zu folgendem Schluss kommt: „Das Planungsteam wird zu dem Ergebnis kommen, dass das Projekt finanziell nicht zu stemmen ist.“

Er wisse jedenfalls nicht, so der AfD-Politiker, ob die Tiefengeothermie und die Wärmetrasse für die Region „der Heilsbringer“ sei, als der „sie hier dargestellt werden“.

Bevor der Gemeinderat über die Beteiligung der Stadt Bretten an der PEG Regionale Wärmeverbund GmbH & Co. KG abstimmte, ging noch die Wahl des Ersten Beigeordneten der Großen Kreisstadt über die Bühne.

Bürgermeister Michael Nöltner wiedergewählt

Einziger Bewerber war Amtsinhaber Michael Nöltner (CDU), der im ersten Durchgang mit der erforderlichen Mehrheit gewählt wurde und somit acht weitere Jahre als Brettener Bürgermeister fungiert. Nöltner, der seit 2015 im Amt ist und dessen zweite Amtszeit offiziell am 1. Juli 2023 beginnt, erhielt 19 der bei dieser Sitzung möglichen 23 Stimmen.

Brettens Bürgermeister Michael Nöltner.
Bürgermeister Michael Nöltner (CDU) ist mit großer Mehrheit zum zweiten Mal zum Ersten Beigeordneten der Stadt Bretten gewählt worden. Foto: Tom Rebel

In seiner offiziellen rund 20-minütigen Bewerbungsrede skizzierte Nöltner die Punkte, die für ihn in den kommenden acht Jahren ganz oben auf der Agenda stehen. Die Gartenschau im Jahr 2031 sieht der Bürgermeister als Chance, um Bretten für die klimatischen Veränderungen zu wappnen: „Durch die Gartenschau erhalten wir die große Chance, mit Unterstützung vieler weiterer Behörden einen grünen und blauen Faden der Stadtentwicklung durch Bretten zu ziehen.“

Weitere Kernthemen sind für Nöltner daneben unter anderem die Personalgewinnung und der Personalerhalt im Rathaus, die nachhaltige Sicherung der medizinischen Versorgung, der Erhalt von Arbeitsplätzen sowie die Steuerkraft der Stadt Bretten und das weiterhin „gute Miteinander zwischen Kernstadt und Stadtteilen“. Er wolle sich für seine „Geburts- und Heimatstadt“ engagieren, „weil hier mein Zuhause ist“, so Nöltner.

Zudem verwies der alte und neue Erste Beigeordnete der Stadt Bretten auf das bisher Geleistete. „Im Bereich des bezahlbaren Wohnraums ist uns beispielsweise der Paradigmenwechsel von der Wohnungsunterhaltung und -verwaltung zurück zum Wohnungsbau gelungen“, betonte Nöltner. Durch die Städtische Wohnungsbau GmbH, deren Aufsichtsratsvorsitzender der Bürgermeister ist, seien in den vergangenen acht Jahren mehr als 80 Wohnungen entstanden, zudem schreibe die Tochtergesellschaft „deutlich schwarze Zahlen“.

Bereits fünf Millionen Euro für den Hochwasserschutz investiert

Daneben seien etwa beim „Thema Hochwasser und Schutz vor Starkregen“ in den Stadtteilen Diedelsheim, Gölshausen, Rinklingen und Neibsheim sowie in der Kernstadt für mehr als fünf Millionen Euro mehrere Maßnahmen realisiert worden, so Nöltner. Auf diesem Sektor werden weitere Bauprojekte folgen.

Für die Digitalisierung der Brettener Schulen habe man rund zwei Millionen Euro bereitgestellt, zudem wurden und werden in den Schulen umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Auch bei der Kinderbetreuung und bei der Nachmittagsbetreuung der Schulkinder sieht Nöltner die Melanchthonstadt gut aufgestellt.

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