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BIPS für schnelle Umsetzung

In Bretten geht eine Bürgerinitiative pro Südwesttangente an den Start

Für eine schnelle Umsetzung der geplanten Südwestumgehung will sich eine neue Bürgerinitiative engagieren. Sie versteht sich als Gegenpol zur Bürgerinitiative Verkehrsentlastung Bretten, die die Umgehungstrasse kritisch sieht.

Personengruppe auf Feldweg
In Bretten formiert sich auf Initiative des Ruiter Ortsvorstehers Aaron Treut (im blauen Hemd) eine Bürgerinitiative. Foto: Tom Rebel

In Bretten formiert sich eine Bürgerinitiative pro Südumgehung (BIPS). Auf Initiative des Ruiter Ortsvorstehers und Aktiven-Gemeinderats Aaron Treut hatten sich zum Auftakt ein Dutzend Brettener Bürger zusammengefunden, die Hälfte davon Stadträte verschiedener Fraktionen.

Treffpunkt war der Abzweig der K 3568 zum Tierpark - etwas östlich die Stelle, wo die geplante Umgehungstrasse dermaleinst die Kreisstraße queren und weiter südlich in die B294 einmünden soll.

„Bretten benötigt dringend und zeitnah eine Südwestumgehung“, begründete Aaron Treut die Initiative. Die BIPS wolle Klarheit in den Prozess bringen und dem Regierungspräsidium auch aus der Bürgerschaft Argumente und Mehrheiten liefern, damit die Planung schneller und einfacher umgesetzt werden könne.

Für Treut sind die Zahlen der Verkehrszählung eindeutig: Eine Südumfahrung helfe aktuell, bis zu 30 Prozent des Durchgangsverkehrs aus Bretten herauszunehmen. Dazu würden zusätzlich pro Jahr weitere 7,5 Prozent Zuwächse an Güter-Schwerverkehr aus der Stadt herausgehalten. Auch der Abkürzungsverkehr von der B294 auf die B35 durch Ruit und Knittlingen könne durch eine Südumgehung reduziert werden.

Geplante Südwestumgehung: Eingriffe in die Natur vertretbar

Die Eingriffe in die Landschaft hält der Ruiter Ortsvorsteher für vertretbar. Er verwies auf einen knapp 800 Meter langen Tunnel, der unter dem FFH-Gebiet bei Rinklingen geplant werde, und möglicherweise auch länger ausfallen könne. Damit seien die Argumente gegen eine Einschränkung der Naherholung weitestgehend minimiert. Auch seien viele Inhalte des Mobilitätskonzept ohne eine Umgehungsstraße nur sehr viel schwerer umsetzbar.

„Wir sind ausdrücklich für die Umgehung und unterstützen den sachlichen und demokratischen Prozess zur Umsetzung“, erklärt Treut. Die BIPS werde in Zukunft entsprechende Daten und Zahlen liefern, auch um „der einseitigen Interpretation der Bürgerinitiative Verkehrsentlastung Bretten“ entgegenzutreten. Zudem sei eine Unterschriftenaktion geplant.

Brettens vormaliger Stadtplaner Gunter Lange leistete mit seiner Analyse der Zahlen der Verkehrserhebung Schützenhilfe. Nach seiner Überzeugung könne der relevante Durchgangsverkehr, der auf eine Südumfahrung theoretisch verlagert werden könne, mit rund 49 Prozent angegeben werden. Sein Fazit: Durch die Umgehungsvarianten finde eine deutliche Verkehrsentlastung zwischen 12,8 und 30 Prozent statt. Dies könnte durch eine Lkw-Beschilderung noch höher ausfallen.

Nicht alle Fraktionen eingeladen

Jörg Biermann (Aktive) erinnerte an die seinerzeit ebenfalls umstrittene Umgehung von Gölshausen, die viel gebracht habe. Seiner Einschätzung nach ist die jährliche Zunahme des Lkw-Verkehrs um sieben Prozent das größte Problem. „Die Autos in der Stadt werden nicht weniger, bevor wir kein funktionierendes Mobilitätskonzept haben“, erklärte Hermann Fülberth (Aufbruch). Er verwies auf die Belebung, die Eppingen durch die Umgehungsstraße erfahren habe.

Edgar Schlotterbeck (SPD) gab zu bedenken, dass der Verkehr in der Pandemie nachgelassen habe. Wie sich das weiter entwickle, sei noch offen. Der Sozialdemokrat monierte auch, dass einzelne Fraktionen, insbesondere die Grünen, nicht zu dieser Auftaktveranstaltung eingeladen wurden. Treut entschuldigte das Versehen damit, dass man sich sehr kurzfristig zu dieser Veranstaltung entschlossen habe.

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