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Ernüchterung in Vereinen

Fasching und Corona: Aktuelle Lage sorgt bei Narren in und um Bretten für Unsicherheit

Ob und wie närrische Veranstaltungen unter den gegenwärtigen Corona-Bedingungen stattfinden können, das fragen sich Vereine in und um Bretten. Einige wollen trotz der weiter steigenden Infektionszahlen an närrischen Veranstaltungen festhalten.

Kostümierte Menschengruppe
Der 5er Rat als Organisator plant die fünfte Jahreszeit ohne Umzug durch die Flehinger Straßen. In den Jahren vor der Pandemie beteiligten sich zahlreiche Fußgruppen und Wagen an dem Faschingstreiben. Foto: Claudia Pospieszczyk

Die Narren in der Region versinken größtenteils im Tal der Tränen. Maske auf und Abstand halten statt Pappnase aufsetzen und gemeinsames Schunkeln, so lautet nun vielerorts die Devise für die anstehende Faschingssession.

Mitte Oktober herrschte in Bretten positive Stimmung mit Blick auf die närrische fünfte Jahreszeit. „Wir konnten uns gut vorstellen, eine Bütt 2022 auf die Beine zu stellen. Wie das im Detail aussehen kann, das entscheiden wir von Verordnung zu Verordnung. 2G für Publikum, Mitwirkende und Helfer ist hierfür in gleichem Maße erforderlich. Die Vorbereitungen laufen also an“, berichtet Bernd Neuschl, Präsident der Brettener Bütt.

In dieser Funktion hat er in Anbetracht steigender Infektionszahlen jedoch ernsthafte Bedenken, ob es tatsächlich Hallenveranstaltungen mit Schunkelrunden und Polonaisen geben wird.

Ein großes Fragezeichen sieht er auch für notwendige Planungsvarianten, falls Mitwirkende krankheitsbedingt oder wegen Quarantäne ausfallen. Als Veranstalter habe der Musikverein/Stadtkapelle Bretten eine große Verantwortung für seine Mitglieder, Gäste und auch für die gesamte Stadt. „Man darf nicht vergessen, dass 2020 im Kreis Heinsberg Teilnehmer einer Karnevalssitzung für die schlagartige Verbreitung des Coronavirus und eine hohe Fallzahl an Infizierten gesorgt haben“, sagt Neuschl.

Gölshausener Verein „Närrischer Händschich“ und MGV Neibsheim planen Faschingsveranstaltungen

Beim Gölshausener Verein „Närrischer Händschich“ startet die Faschingskampagne grundsätzlich stets mit dem sogenannten Rathaussturm am Wochenende nach dem 11. November. „Da die Pandemieentwicklungen sehr dynamisch waren und dann Mitte Oktober noch die 2G-Regelung in Kraft trat, hatten wir für die Planung der Veranstaltung nicht genügend Vorlauf und Planungssicherheit“, erzählt Dennis Hirsch, der stellvertretende Vereinsvorsitzende.

Am 15. Januar 2022 wollen die Akteure ihre Faschingseröffnung mit dem Narrenbaumstellen auf dem Dorfplatz in Gölshausen feiern und die Veranstaltung nach der 2G-Regelung durchführen.

Ebenfalls unter 2G-Vorgaben planen die Verantwortlichen die beiden Prunksitzungen am 18. und 19. Februar 2022 aktuell noch regulär ein. Besteht jedoch im Januar oder Februar weiterhin die Warnstufe, und muss trotz 2G Maske getragen werden, für diesen Fall würde der Verein die Veranstaltungen absagen.

Beim MGV Neibsheim werden die Faschingsbrötchen 2022 kleiner gebacken. Die Talbachhalle wird saniert. Die Akteure weichen in das Hasenheim der Kleintierzüchter aus. „Wir planen am 19. Februar eine Faschingsveranstaltung in einer anderen Form“, sagt Peter Gerweck.

In Ruit und Sulzfeld soll es keine Faschingssitzungen geben

Der Ruiter Ortsvorsteher Aaron Treut geht davon aus, dass im Ort derzeit noch keine Veranstaltung für Fasching geplant ist.

Die Akteure des AGV „Frohsinn“ Sulzfeld werden auch in der kommenden Faschingsperiode pausieren. „Wir haben in der Vorstandssitzung einstimmig beschlossen, unseren AGV-Fasching am Faschingssamstag in der Ravensburghalle auch im Jahr 2022 nicht auszuführen“, sagt Vereinsvorsitzende Vanessa Koch.

In Kürnbach geht man dahingegen in die Planungen. „Unsere MVK-Faschingsbütt mit Büttenreden, Gesang, Tanz und guter Laune findet am 12. Februar ab 20 Uhr im Kürnbacher Musikerheim statt“, berichtet Raphael Gegenheimer, der Vorsitzende des Kürnbacher Musikvereins.

Auch Zaisenhausen und Flehingen verzichten auf die üblichen Faschingsveranstaltungen

Anders in Zaisenhausen: „Aufgrund der schwierigen Planungssituation bietet der TSV Zaisenhausen dieses Jahr leider keine Veranstaltung an“, teilt Philipp Steinbach mit.

Flehingen ist grundsätzlich mit seinen verschiedenen Sitzungen und dem großen Umzug eine Faschingshochburg in der Region. Für 2022 herrscht jedoch Ernüchterung. „Der 5er Rat Flehingen hat keinen Faschingsumzug und keine Narrenmesse geplant“, berichtet Reinhard Heckele vom 5er Rat.

Auch die Faschingssitzungen des Männergesangvereins und des Flehinger Fußballvereins sollen entfallen. „Wenn überhaupt, dann würden wir etwas im kleinen Rahmen im Clubhaus machen“, sagt der FC-Vorsitzende Frank Anhalt.

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