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Pflanzaktion der Jugendfeuerwehr

Zukünftige Lebensretter werden in Gondelsheim zu Klimaschützern

18 Jugendliche haben in Gondelsheim zur Schaufel gegriffen und eine Linde gesetzt. Sie soll einen kleinen Beitrag gegen die Hitze leisten.

Unter fachkundiger Anleitung des Landschaftsgärtners Markus Mohr gelingt das Pflanzen der Linde. Der
Nachwuchs der freiwilligen Feuerwehr packt kräftig mit an.
Unter fachkundiger Anleitung des Landschaftsgärtners Markus Mohr gelingt das Pflanzen der Linde. Der Nachwuchs der freiwilligen Feuerwehr packt kräftig mit an. Foto: Sylvia Mutter

Ein Bagger neben dem neuen Feuerwehrhaus im Gondelsheimer Norden kündigte aufmerksamen Beobachtern die Arbeiten bereits an. Am Samstagvormittag fanden sich schließlich Feuerwehrleute, Mitarbeiter des Bauhofs und Vertreter des Gemeinderats vor dem Feuerwehrhaus zu einer besonderen Pflanzaktion ein, mittendrin Markus Mohr mit seinem Kleinlaster. Er hatte die Aktion organisiert, um „gegen Hitzeinseln vorzugehen“, wie er erklärt. 

Im Zentrum der Aktion standen freilich die mit Schippen und Hacken ausgerüsteten Mitglieder der Jugendfeuerwehr. In Gondelsheim feiert die Jugendfeuerwehr ihr 16-jähriges Bestehen, 18 Mädchen und Jungen im Alter von zehn bis 17 Jahren sind im Ortsverband aktiv, gemeinsam mit Jugendwart Maik Braun kreierten sie für den Pflanztag den Slogan: „Zukünftige Lebensretter werden jetzt zu Klimarettern“. 

In Gondelsheim entsteht Blumenwiese und bietet Lebensraum für Insekten

„An die Schippen“ war das Motto, und die Jugendlichen packten kräftig mit an. Rasch war der Baum gepflanzt, „eine Linde“, erklärt Markus Mohr, „gestiftet von der Gemeinde Gondelsheim, ein Baum, der besonders resistent gegen Trockenheit ist“. Zudem entsteht eine Blumenwiese mit heimischen Pflanzen, ein Lebensraum für Insekten. Lampenputzergras, Lavendel, Eisenhut, Mädesüß und Büschelrosen wanderten vom Laster ins Beet. 

Der Nachhaltigkeitsgedanke steht dabei im Vordergrund: Dass Insekten wichtig sind für die Bestäubung von Nutzpflanzen und damit auch die Grundlage für die Ernte von feinen Früchten schaffen, ist den Jugendlichen klar. Jugendfeuerwehrler David Heid kennt den elterlichen Garten: „Bienen und andere Insekten sorgen für die Bestäubung der Blüten.“ 

„Au, das piekst!“ – Die Rosen sind eine Herausforderung für die jungen Gärtnerinnen und Gärtner. Die dornigen Pflanzen sollen Hunde davon abhalten, ihr Geschäft im frisch angelegten Beet zu hinterlassen. „Einmal pro Woche werden wir nach der Feuerwehrprobe die Pflanzen gemeinsam mit den Jugendlichen gießen“, versprachen Bauhofleiter Dennis Kritzer und sein Mitarbeiter Karl Walz. 

Viktor Polinski als stellvertretender Feuerwehrkommandant betonte die Bedeutung der Aktion für die Feuerwehr wie für die Gemeinde. „Den Kindern macht es Spaß, sie tun etwas für die Allgemeinheit. Die Kids haben Ahnung, mehr als die Alten“, stimmt Maik Braun anerkennend zu. 

Die Kids haben Ahnung, mehr als die Alten.
Maik Braun, Jugendwart

Er glaubt an „seinen starken Nachwuchs“ und hofft, dass einige auch später aktiv dabei bleiben werden. Die Reaktion der Kinder lässt ihn Schmunzeln: „Feuerwehr macht Spaß!“, tönte es im Chor. 

„Beim letzten Unwetter habe ich die Jugendlichen abends um halb neun bis zu den Knien im Schlamm stehen und schippen sehen, um den Nachbarn den Zugang zu den Häusern zu ermöglichen“, ergänzt Markus Mohr nachdenklich, „jetzt möchte ich etwas zurückgeben.“ Derweil stellen sich die ersten Zaungäste ein, Passanten bleiben stehen. Und kaum ist die Aktion beendet, besucht auch schon der erste Schmetterling das Areal. 

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