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Ausbildungstag

In Bretten buhlen die Arbeitgeber um die Azubis von morgen

100 Betriebe und Institutionen haben sich in Bretten vorgestellt. Und die jungen Menschen haben die Qual der Wahl: Welchen Beruf soll ich wählen?

Mehrere Informationsstände mit Menschen.
Über 100 Anbieter werben um die Gunst der Jugendlichen. Noch nie waren die Möglichkeiten größer als heute und die Auswahl so vielfältig. Foto: Susanne Lindacker

Der chinesische Philosoph Konfuzius brachte es auf den Punkt: „Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten.“ Die im 5. Jahrhundert vor Christus getätigte Aussage trifft für manche wohl bis heute zu.

Damit diese lebensbestimmende Entscheidung gelingt, sollten sich Jugendlichen und Schülern heute genügend Möglichkeiten bieten, eine gute Wahl zu treffen. Der Ausbildungstag, der im Hallensportzentrum in Bretten stattfand, bot nun diese Vielzahl an Wahlmöglichkeiten.

Mit über 100 Berufen, Studiengängen und Weiterbildungsmöglichkeiten aus den verschiedensten Branchen, präsentierten sich Firmen und Betriebe aus Bretten und den Nachbargemeinden und warben um die Gunst der jugendlichen Interessenten und deren Begleitung.

Marc Lidke aus Bretten besucht die achte Klasse und beendet im nächsten Jahr seine Schulausbildung. Der Schüler hat sich frühzeitig Gedanken über seine Ausbildung und berufliche Zukunft gemacht. Am Stand eines Garten- und Landschaftsbauer stehen er und sein Vater Harald und hören dem Firmeninhaber Markus Mohr aufmerksam zu.

Das Interesse an diesem Handwerksberuf sei groß, sagt eine Mitarbeiterin. Und mit einem guten Verdienst und attraktiven Aufstiegsmöglichkeiten biete diese Sparte hervorragende Zukunftsaussichten. „Dennoch sind wir immer auf der Suche nach geeigneten Bewerbern.“ Vom Landschaftsgärtner bis zum Masterabschluss in der Fachrichtung „Angewandte Wissenschaften“, erfülle dieser Beruf alle Kriterien zwischen Handwerk, Forschung und Praxisarbeit, ist auf dem Flyer zu lesen.

Auch eine Ausbildung bei der Polizei kommt für manche infrage

Der Schüler Marc hat indes bereits ein Praktikum bei der Stadt Karlsruhe im kommunalen Landschaftsbau hinter sich. „Mein Sohn interessiert sich dennoch auch für eine Ausbildung im Anlagenbau und wird in dieser Sparte in Kürze ein einwöchiges Praktikum absolvieren“, erzählt Vater Harald. „Dabei handelt es sich um Arbeiten im Heizungs- und Sanitärbereich.“ Noch sei keine endgültige Entscheidung getroffen, sagen beide abschließend.

Um den Infostand des Polizeipräsidiums Karlsruhe stehen vier Mädchen im Alter von 14 und 15 Jahren und hören gespannt den Ausführungen der Polizeibeamtin Conny Petermann zu. „Ihr lernt im ersten Jahr vieles in den Fächern Rechtssicherheit und Handlungsfähigkeit“, erklärt sie. „Wie nehme ich jemanden fest und Schießtraining sind fundamentale Aspekte der Ausbildung“.

Wer Polizist werden will, muss zupacken können

Eine der vier Jugendlichen möchte wissen, welche Größe als Einstellungsvoraussetzung gilt, da sie selbst klein und zierlich sei. Petermann klärt auf: Mindestens 1,60 Meter seien erforderlich; allerdings gäbe es Ausnahmen, sagt sie. „Wichtig ist, dass ihr Griffkraft besitzt und im Ernstfall zupacken könnt.“

Dabei spiele auch die Fingerlänge eine Rolle, so die Beamtin und deutet mit ihrer Hand eine Schießbewegung an. Hannah Rüdinger aus Sprantal geht in die achte Klasse der Max-Planck-Realschule in Bretten. „Ich schaue mir die Ausbildung zur Polizeibeamtin an und interessiere mich auch für die Arbeit beim Zoll oder in der Pflege.“

Über die vielen Fragen der beiden Schwestern Sude und Azra Ugur freut sich Gabriele Arlt. Sie ist Mitarbeiterin einer kunststoffverarbeitenden Firma aus Kraichtal. Frauen seien in den technisch ausgerichteten Arbeitsfeldern immer noch unterrepräsentiert, berichtet Arlt. Deshalb freue es sie besonders, jungen Frauen diese Bereiche vorzustellen. Als Beispiel nennt sie den Industriemechatroniker oder Chemikant.

Was tun mit dem ersten selbst verdienten Geld?

Generell sei es schwierig, Auszubildende zu finden, meint sie. „Für das kommende Lehrjahr konnten wir bisher nur eine Stelle vergeben.“ Indes überlegt die 17-jährige Sude, was sie mit ihrem ersten selbstverdienten Geld kauft. „Vielleicht ein Auto“, meint sie. Ein Praktikum im Kindergarten konnte sie nicht überzeugen; sie stellte fest, dass die Arbeit mit Kindern keine Wahl für sie sei. In erster Linie muss der Beruf Spaß machen, pflichten beide zu.

Im Obergeschoss der Sporthalle steht Anna Schroth. Sie wirbt aus den Berufsfeldern Gastronomie und Hotel. „Wir wollen zeigen: Uns gibt es noch und wir bieten jungen Menschen vielfältige Möglichkeiten“. Dennoch muss gerade diese Branche, um den Nachwuchs kämpfen. „Unsere Berufe und Tätigkeiten sind abwechslungsreich, interessant. Und mit Menschen zusammen zu kommen, kann sehr spannend und unterhaltsam sein“, meint sie abschließend.

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