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Coole Musik

Kraichgau Jazz Festival: Das Lebensgefühl der wilden Zwanziger wird in Bretten lebendig

Das Frank Chastenier Trio eröffnete das Kraichgau Jazzfestival im Alten Rathaus mit einer Zeitreise von Charleston bis zu Jazzklassikern. Wie es gelaufen ist.

Erfolgreicher Auftakt des Internationalen Kraichgau Jazzfestivals mit dem Chastenier Trio
Einen erfolgreichen Auftakt erlebte das Internationale Kraichgau Jazzfestival mit dem Chastenier Trio. Die Musiker gefielen mit viel Spielfreude. Foto: Nina Tossenberger

Ruhig beginnt das Frank Chastenier Trio beim Auftaktkonzert des „Internationalen Kraichgau Jazzfestivals“ im gut besuchten Alten Rathaus von Bretten mit atmosphärischen Klängen und gestrichenem Kontrabass. Dann zieht das Tempo an, Bassist John Goldsby und Schlagzeuger Hans Dekker finden sich in einem vorwärtsstrebenden Groove wieder, der Frank Chastenier am Flügel anspornt.

Diese Wechsel verdeutlichen das Lebensgefühl der Roaring Twenties, das sich nicht besser nachvollziehen ließe als durch den „Charleston“, ist sich der Jazz-Pianist am Samstagabend sicher. Begleitet wird Chastenier, ein Veteran der WDR Bigband, von seinem langjährigen Weggefährten, dem Bigband-Mitglied Hans Dekker.

Der Bassist zählt ebenfalls zu den langjährigen musikalischen Partnern des Pianisten: „Seit über 40 Jahren kenne ich John Goldsby, bereits seit unserer Zeit an der Universität“.

Für die Organisatoren eine große Ehre

Für die Organisatoren Beate und Thomas Biel von der Musik- und Kunstschule Bruchsal ist dieser Abend ein besonderer Moment und eine große Ehre. „Wir hatten schon 2006 das Trio hier, und es war an der Zeit, dies zu wiederholen“, sagte Biel, der zusammen mit dem Brettener Jazzclub diesen Auftakt initiierte. „Der Klavierstimmer Frank Weschenfelder hat in höchsten Tönen von diesem großen Flügel im Alten Rathaus geschwärmt und den Musiker angezogen“, sagte der Vorsitzende des Brettener Jazzclub, Peter Gropp.

Das Trio begann den Abend mit einem Jazz-Klassiker, „Hello“ von Lionel Richie, gefolgt von „Swingin’ Down The Lane“. Das dritte Stück zählt zu den Favoriten des Pianisten, denn es erinnere ihn an seine Jugend. „Ich hörte das Stück, „Mornin’ Mr. Radio“ von Al Jarreau, im Auto auf Kassette. Dieses Stück würde ich auf eine einsame Insel mitnehmen.“

Ein weiteres Stück, das die Epoche der Zwanziger wiedergibt und das Lebensgefühl der Zeit einfängt ist der Song von James P. Johnson „The Charleston“. „Der bereits verstorbene Franz Xaver Ohnesorg, Intendant des Klavierfestivals Ruhr, hat mich beauftragt, ein Programm ausschließlich mit Musik aus dem Jahr 1923 zusammenzustellen. Da durfte dieses Stück nicht fehlen“, sagte Chastenier.

Publikum in Bretten zeigt sich sehr angetan

Aus demselben Jahr stammt auch das Stück „Mano a Mano“ von Carlos Gardel, ein weiteres Highlight des Abends. Ein von Anfang an für Chastenier prägender Jazzklassiker, der bei Jazzanhängern weitreichende Begeisterung findet, interpretiert in einer persönlichen Fassung von Louis Armstrongs „On The Sunny Side“, bringt eine frische Perspektive auf einen zeitlosen Klassiker. 

Ludwig Roß, seit vielen Jahren Jazzliebhaber, schätzt besonders den Rhythmus, die Melodie und die außergewöhnlichen Improvisationen dieser Musikrichtung. Auch Elisabeth Peitzmeier und ihr Mann sind von der Musik begeistert: „Es ist einfach wahnsinnig“. Nach dem gelungenen Auftakt des diesjährigen Festivals stehen weitere sechs Jazzabende voller inspirierender Musik auf dem Programm. 

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