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Vereine und Privatleute sehen Gefahren

Neues Aktionsbündnis in Oberderdingen tritt Extremismus entgegen

In Oberderdingen gründet sich ein Aktionsbündnis für Demokratie und Menschenrechte und will darüber informieren und zu Mahnwachen aufrufen.

18 Personen stehen in einem Raum und schauen in die Kamera.
Den Gründern, die im evangelischen Gemeindehaus zusammengekommen sind, geht es um Toleranz und die Unantastbarkeit der Menschenwürde. Foto: Karin Weiß

An Menschenrechten und der Demokratie festzuhalten, ist für eine Gesellschaft keine Selbstverständlichkeit. Auch nicht in Deutschland. Deswegen haben sich in Oberderdingen 22 Privatpersonen und Vertreter diverser Vereinigungen im evangelischen Gemeindehaus getroffen und gründeten dort das „Aktionsbündnis für Demokratie und Menschenrechte Oberderdingen“.

Mehrere Partner an Oberderdinger Aktionsbündnis beteiligt

Was Anfang Februar mit der Mahnwache auf dem Marktplatz begann, wird so parteiübergreifend fortgeführt. Franz Domokos ist Initiator des Bündnisses. Er war 20 Jahre lang Buchhändler im Ort und vertritt den Verein „Mentor“, der Kinder beim Lesenlernen unterstützt. Er befürchtet, dass das Aktionsbündnis nicht nur kurzzeitig benötigt werde.

Wie Domokos sehen das auch andere. Beispielsweise der Förderverein der Leopold-Feigenbutz-Realschule, der Verein Bahati oder die Oberderdinger Grünen. Für sie sei sofort klar gewesen, bei diesem Bündnis dabei zu sein, so war bei der Zusammenkunft zu erfahren.

Einige Partner, wie die evangelische Kirchengemeinde oder der Förderverein Mühlenwerk Sinneswandel, müssen nach eigenen Angaben zunächst die formale interne Bestätigung abwarten, bevor sie offiziell zusagen können. Vertreter der örtlichen Sport-, Gesangs- und Musikvereine unterstützen das Bündnis neben anderen Parteien ebenfalls. Auch Privatpersonen aus Diefenbach und Sternenfels sind dabei.

Gemeinsames Einstehen für die Demokratie

„Jede und jeder ist willkommen, wenn es darum geht, gemeinsam dafür einzustehen, dass unsere Demokratie nicht zerstört wird“, sagte Felix Rominski vom Förderverein Mühlenwerk Sinneswandel. Er sieht die Inklusion behinderter Menschen in einer zunehmend rechtsextremen Gesellschaft als gefährdet.

Im Aktionsbündnis wird lange darüber diskutiert, ob in seiner Resolution neben dem Rechtsextremismus auch der Linksextremismus explizit als Gefahr für die Demokratie benannt werden soll. Möglichst viele Vereinigungen und Parteien sollen sich darin wiederfinden.

Letztlich will das Bündnis dafür eintreten, die Gesellschaft vor Extremismus und Populismus zu schützen. Egal, ob von links, rechts oder religiös bedingt. Unter den Tisch soll nach Ansicht der Gruppe jedoch nicht fallen, dass sie die liberale Demokratie und Wertschätzung jedes einzelnen Menschen derzeit hauptsächlich vom rechten Extrem bedroht sieht.

Wenn wir jetzt nicht handeln, wann dann?
Franz Domokos
Initiator

„Früher fragten wir uns, wie konnte es im Dritte Reich so weit kommen?“, so Franz Domokos. Und er ergänzt: „Wenn wir jetzt nicht aufstehen, wann dann?“. Entsprechend sind schnell Sprecher für das Bündnis gefunden und die nächste Mahnwache ist für den 11. März angesetzt. Dann in Flehingen und wenige Wochen später auch in Großvillars.

Aufruf zu weiteren Mahnwachen

Ziel sei es nun, so war zu erfahren, weitere Vereinigungen und auch Firmen anzusprechen, um Fürsprecher in einem weiten Kreis der Gesellschaft zu gewinnen. Das Aktionsbündnis will informieren und zu Mahnwachen aufrufen.

Kontakt

BuendnisDemokratieObd@gmx.de

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