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Aktion ist seit Jahren beliebt

Pfadfinder-Nikolaus besucht dutzende Brettener Familien

In Bischofsgewand, mit Bart, Knecht und Engel machen sich Darsteller in Bretten jedes Jahr auf den Weg zu Familien. Aber auch in Schulen, Kindergärten und Vereinen freut man sich über den Besuch des ehrenamtlichen Trupps.

Georgspfadfinder: Nikolaus Kazmaier, Knecht Ruprecht Raphael und Engel Lisa.
Georgspfadfinder: Nikolaus Kazmaier, Knecht Ruprecht Raphael und Engel Lisa. Foto: Florian Ertl

Hauptsaison für den Nikolaus und seine Helfer: In den Tagen vor dem 6. Dezember und am Nikolaustags selbst versammeln sich Mitglieder der Georgspfadfinder regelmäßig im Brettener Bernhardushaus. Von hier aus zieht der Pfadfinder-Nikolaus mit seinen Helferinnen und Helfern los. Der Terminkalender des Bischofs ist prall gefüllt.

„In diesem Jahr haben wir 60 Anmeldungen entgegengenommen. Das ist rekordverdächtig“, erzählt Axel Kazmaier. Der 27-Jährige ist seit 2007 bei den Pfadfindern. Als Betreuer und Vorsitzender ist Kazmaier außerhalb der Nikolaus-Zeit im Stamm aktiv. Vor sechs Jahren schlüpfte der Pfadfinder dann erstmals in ein Bischofsgewand. Seitdem beteiligt sich Kazmaier Jahr für Jahr am Nikolausdienst.

Seit 2011 bieten die Georgspfadfinder für Familien aus Bretten und Umgebung diese Besuche an. Mittlerweile kommt der Pfadfinder-Nikolaus auch in viele Kindergärten, Schulen und Altenheime. „Über einen Besuch vom Nikolaus freut sich Groß und Klein“, meint Kazmaier. Deswegen komme der bärtige Heilige auf Wunsch zu jedem nach Hause. „Wir machen das Ganze ehrenamtlich und unentgeltlich. Das ist für uns wichtig, weil niemand benachteiligt werden soll. Über Spenden freuen sich die Pfadfinder nach einem tollen Besuch aber natürlich immer“, erzählt Nikolaus-Darsteller Kazmaier.

Es ist immer schön zu sehen, wie sehr die Kinder sich über uns freuen.
Lisa
15-jährige Engel-Darstellerin

Bereits am Samstag hatte der Pfadfinder-Nikolaus seinen ersten Einsatz. Am Sonntag standen sieben Termine auf dem Plan. „Am Dienstag sind wir von 16 bis 20 Uhr unterwegs. Und für den Nikolaustag selbst sind vier Gruppen eingeteilt“, berichtet Philipp Beuttenmüller. Der 21-Jährige ist seit 2009 bei den Pfadfindern und hat in zurückliegenden Jahren vereinzelt Knecht Ruprecht verkörpert. „Jetzt bin ich als persönlicher Fahrer des Nikolaus im Einsatz“, sagt Beuttenmüller.

Am 6. Dezember rücken gegen 7.30 Uhr gleich zwei Nikoläuse zu ihren ersten Einsätzen aus. Bis 20 Uhr sind diese durchgehend unterwegs. Gegen 15 Uhr stoßen dann noch zwei weitere Bischofs-Darsteller hinzu. Vier Nikolaus-Gruppen sind dann parallel auf Besuchstour.

Vor ihren Fahrten schlüpfen die Nikoläuse und deren Helfer aber erstmal in ihre Kostüme. „Der Nikolaus ist bei uns kein Coca-Cola-Weihnachtsmann, sondern trägt tatsächlich Bischofsgewand und Stab“, betont Darsteller Kazmaier. Die allermeisten Kinder würden den Nikolaus in dieser Montur auch noch als solchen erkennen. „Optische Verwechslungen mit dem Weihnachtsmann gibt es eher selten. Die Kleinen wissen, wer ich bin“, so Kazmaier.

Raphael war im vergangenen Jahr schon einmal Knecht Ruprecht

Der 14-jährige Raphael übernimmt in diesem Jahr die Rolle des Knecht Ruprecht. „Ich habe mich dafür wieder gemeldet, nachdem mir das beim ersten Mal so viel Spaß gemacht hat“, sagt der Schüler. Der lange, schwarze Bart des treuen Nikolaushelfers passt Raphael indes immer besser. Im Vorjahr hatte es noch ein paar Probleme gegeben.

Unterstützt werden Nikolaus und Knecht Ruprecht von einem Engel. „Da dürfen die schneeweißen Engelsflügel natürlich nicht fehlen“, findet Lisa. Die 15-Jährige hat zu ihren Kindergarten- und Grundschulzeiten noch selbst Besuch vom Pfadfinder-Nikolaus bekommen. Nun ist sie seit vier Jahren selbst Teil der Aktion. „Es ist immer schön zu sehen, wie sehr die Kinder sich über uns freuen“, erklärt die Schülerin.

Beim ein oder anderen Besuch komme es vor, dass ein Kind große Angst vor Knecht Ruprecht habe. „Da bin ich dann diejenige, die beruhigt und gut zuredet. Wenn es gar nicht anders geht, muss der Knecht dann draußen bleiben“, berichtet Lisa. Letzteres komme aber nur selten vor. Bei den meisten Kindern überwiege die Freude über den Nikolaus.

Brettener Eltern schreiben den Eintrag ins Goldene Buch

„Die Eltern schreiben bei der Anmeldung einen Eintrag für das Goldene Buch. So kann ich dem Kind sagen, was ich als Nikolaus lobenswert empfinde und was vielleicht im nächsten Jahr besser werden kann“, schildert Nikolaus-Darsteller Kazmaier. Ihm sei dabei wichtig, nicht zu kritisch zu sein. „Lob ist so viel wichtiger als Kritik“, findet er.

Jedes Kind erhalte außerdem ein Geschenk, welches von den Eltern vor der Haustüre für die Nikolaus-Truppe abgelegt wird. „Ich packe das dann in den Sack und bringe es wieder ins Haus“, sagt Ruprecht-Darsteller Raphael.

Genauso läuft es bei einem Hausbesuch am Brettener Stadtrand. Hier freut sich der vierjährige Louis so sehr über den Nikolaus, dass er ihm sogar ein Ständchen singt. Zuvor hat ihn der Mann in der Bischofsrobe für sein Interesse am Kindergarten und am Backen gelobt. Mit einem Lächeln auf den Lippen verabschiedet sich Kazmaier von dem Jungen und seiner Familie. „Da haben wir jemanden sehr glücklich gemacht. Das ist einfach ein schönes Gefühl“, meint der Nikolaus aus Leidenschaft.

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