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Gänsebraten, Christbaum, gemeinsames Singen

Ein Traditionsmuffel tanzt aus der Reihe: So feiern die Rathauschefs aus Bretten und Region Weihnachten

Ein Christbaum, leckeres Essen, Geschenke und ein Kirchgang gehören für viele Menschen zum Weihnachtsfest dazu. Auch bei den Bürgermeistern in Bretten und der Region gibt es zu Hause diverse Traditionen rund um Heiligabend – doch einer tanzt aus der Reihe.

Verpackte Geschenke liegen in einem Wohnzimmer unter einem festlich geschmücktem Weihnachtsbaum. +++ dpa-Bildfunk +++
Ein festlich geschmückter Christbaum darf auch bei den Bürgermeistern aus der Region zuhause nicht fehlen. Für viele gehört zudem ein gemeinsamer Kirchgang an Weihnachten dazu. Foto: Karl-Josef Hildenbrand picture alliance/dpa

Weihnachten ist gemeinhin das Fest der Familie mit vielen Traditionen. So gehören ein festlich geschmückter Christbaum, leckeres Essen, Geschenke, ein gemeinsamer Gottesdienstbesuch und das Singen von Weihnachtsliedern für viele Menschen an Heiligabend einfach dazu. Auch dürfen besinnliche Stunden an den Weihnachtstagen nicht fehlen.

Doch wie feiern eigentlich Bürgermeister zu Hause Weihnachten? Haben sie auch Traditionen und Rituale? Und was kommt bei ihnen auf den Tisch? Ein Braten, oder vielleicht doch ein Weihnachtsklassiker wie Würstchen oder Schnitzel mit Kartoffelsalat? Und welche Bedeutung hat für sie das Weihnachtsfest? Fünf Rathauschefs und eine Rathauschefin haben uns Antworten auf diese Fragen gegeben und zudem verraten, was sie sich für das kommende Jahr wünschen.

Bei Brettens OB Wolff darf das Vorlesen der Weihnachtsgeschichte nicht fehlen

Brettens Oberbürgermeister Martin Wolff und seine Frau feiern Weihnachten zu Hause zusammen ihren beiden Söhnen und deren Familien. „Weihnachten ist für uns ein Fest, an dem wir als Familie zusammenkommen, um die Bedeutung der Weihnacht gemeinsam zu erleben und zu genießen“, sagt Wolff. Dabei wird gemeinsam gesungen, die Weihnachtsgeschichte wird vorgelesen und es wird gemeinsam gegessen – und eine Bescherung mit Geschenken gibt es „natürlich“ auch, so der OB.

An Heiligabend besucht Wolff vormittags traditionell zusammen mit Gemeinderäten und einer Bläsergruppe vier Alten- und Pflegeeinrichtungen der Stadt. Zu Essen gibt es im Hause Wolff, wo es „selbstverständlich einen schön geschmückten Weihnachtsbaum und etwas Weihnachtsdeko“ gibt, Rouladen in verschiedenen Variationen mit Spätzle.

Bei Sulzfelds Bürgermeister Bolg gibt es Fisch mit Kartoffelsalat an Heiligabend

Auch Sulzfelds neuer Bürgermeister Simon Bolg verbringt Heiligabend zu Hause mit seiner Frau und seinen Kindern. Die Bescherung erfolgt nach dem Gottesdienstbesuch und dem anschließenden gemeinsamen Abendessen, das bei den Bolgs traditionell Fisch mit Kartoffelsalat ist. „Weihnachten ist für uns ein sehr wichtiges Fest im Kreis der Familie, worauf wir schon lange vorher hinarbeiten und uns sehr darauf freuen“, sagt Bolg.

Spätestens dann, wenn der Weihnachtsbaum im Haus aufgestellt und geschmückt wird, würden seine Kinder fragen, was es an Weihnachten zu essen gibt und ob das Christkind sich schon nach den Wünschen der Kinder erkundigt habe. „Man merkt den Kindern einfach die große Vorfreude auf Weihnachten an. Als Eltern freuen wir uns auf die gemeinsame Zeit mit unseren Kindern und mit unserer Familie“, erzählt Bolg. Über Weihnachten würden immer Familie, Bekannte und Freunde zu Besuch kommen, so der Rathauschef: „Wir gehen dann gemeinsam spazieren, essen gemeinsam und spielen unsere Karten- und Brettspielesammlung durch.“

Im Haus von Knittlingens Bürgermeister Kozel gibt es „schleckige Personen“

Der Christbaum steht zu Hause bei Knittlingens Bürgermeister Alexander Kozel seit dem zweiten Advent, auch das Haus ist entsprechend dekoriert. Da Kozel kurz vor Weihnachten wegen eines Leistenbruchs operiert wurde, wird er die Festtage wohl hauptsächlich auf dem Sofa verbringen. Zu Essen gibt es auch hier Fisch, doch dieser ist eher für „die Traditionalisten in der Familie“, erzählt Kozel und fügt vielsagend an: „Die schleckigen Personen – nicht nur Kinder – begnügen sich mit selbst gemachter Pizza oder belegtem Toast.“

Über die Weihnachtstage treffen sich die Kozels traditionell mit weiteren Familienmitgliedern. Doch diesmal entscheide „die Nach-OP-Zeit“, welche Besuche für ihn möglich sind, betont der Bürgermeister, der sich selbst als Traditionsmuffel bezeichnet und damit etwas aus der Reihe tanzt: „Ich verstehe, dass vielen Menschen Traditionen und Rituale sehr wichtig sind. Es gibt auch in unserer Familie Rituale wie das gemeinsame Auspacken der Geschenke nacheinander. Ich persönlich bin ein absoluter Traditionsmuffel. Ich freue mich, dass es eine Zeit der Ruhe und für die Familie ist.“

Oberderdingens Bürgermeister Nowitzki trifft sich mit vielen Familienmitgliedern

Auch Oberderdingens Bürgermeister Thomas Nowitzki verbringt den Heiligen Abend zu Hause – zusammen mit seiner Frau und seinen Schwiegereltern, später kommen noch seine beiden erwachsenen Töchtern. An den beiden Weihnachtsfeiertag stehen dann Treffen mit Nowitzkis Geschwistern und deren Familien sowie mit dem Bruder seiner Frau an.

„Für uns ist Weihnachten schon immer wichtig. Die Familie kommt zusammen und ein Kirchenbesuch ist dabei fest eingeplant“, betont der Rathauschef, der seinen Christbaum zu Hause, der gemeinsam geschmückt wird, erst wenige Tage vor Heiligabend aufstellt. Zu Essen gibt es Gänsebraten und Knödel mit Rotkraut, davor einen Feldsalat.

Im Hause Rupp gibt es am ersten Weihnachtstag traditionell einen Kammbraten

Ebenfalls im Kreis der Familie feiert Gondelsheims Bürgermeister Markus Rupp das Weihnachtsfest, an Heiligabend mit der Familie seiner Frau und am ersten Weihnachtsfeiertag mit seiner Familie. Weihnachten sei, „mal unabhängig von der religiösen Botschaft“, nach dem üblichen Stress an den Tagen zuvor „eine Phase der Ruhe und der Besinnung und eine Zeit, um die Familie zu pflegen“, betont Rupp.

Normalerweise besuche man an Heiligabend die „Weihnachten im Stall“ im Dossental, da man diesmal aber in Wössingen feiert, falle das aus. Am ersten Weihnachtsfeiertag gibt es im Hause Rupp in der elterlichen Tradition immer einen Kammbraten. Man solle ihn aber nicht nach dem „Warum“ fragen, sagt Rupp, „das war einfach immer so!“ Auch bei Gondelsheims Rathauschef gehören ein Weihnachtsbaum und entsprechende Deko dazu.

Zaisenhausens Bürgermeisterin Wöhrle feiert Weihnachten mit vier Generationen

„An Heiligabend sind wir bei meiner, am ersten Weihnachtstag bei der Familie meines Mannes“, berichtet Zaisenhausens Bürgermeisterin Cathrin Wöhrle, für die Weihnachten einen sehr hohen Stellenwert hat: „Es ist das Fest der Mitmenschlichkeit und der Familie. Dabei geht es in unserer Familie weniger um die Geschenke und mehr um das Beisammensein. Wir sind dankbar für unsere Familie.“

Der Heilige Abend finde „seit meiner frühsten Kindheit immer im gleichen Rahmen statt“, erzählt Wöhrle. Zunächst geht es in die Kirche, danach wird „mit Eltern, Großeltern, meinem Bruder und seiner Familie, meiner Tante und ihrer Familie“ gefeiert. „So sind wir über die Jahre auf 19 Personen und vier Generationen angewachsen.“

Bereits seit einer Woche steht bei Familie Wöhrle der Weihnachtsbaum, der immer gemeinsam mit den Kindern geschmückt wird: „Das gehört zur Tradition. Auch der Adventskranz darf natürlich nicht fehlen.“ Zu essen gibt es jedes Jahr etwas anderes, was 2023 auf den Tisch kommt, wollte die Bürgermeisterin vorab nicht verraten. Nach dem Essen werden Weihnachtslieder gesungen, danach ist die Bescherung für die Kinder. Die Erwachsenen wichteln, sagt Wöhrle: „Das ist immer mit sehr viel Spaß und witzigen Momenten verbunden“.

Die Rathauschefs aus der Region wünschen sich für 2024 vor allem Frieden

Für das neue Jahr 2024 haben alle Rathauschefs einen gemeinsamen Wunsch. „Ich wünsche allen viel Gesundheit und Glück und der ganzen Welt Frieden“, sagt stellvertretend Brettens OB Wolff. „Gesundheit kann man sich nicht kaufen. Man kann seine Gesundheit mit zu viel Stress und Hektik kaputt machen, deshalb sollten wir alle etwas gelassener werden“, ergänzte Knittlingens Bürgermeister Kozel. Und Zaisenhausens Bürgermeisterin Wöhrle fügt an: „Ich wünsche mir, dass wir dankbarer werden für alles, was wir haben. Außerdem würde ich mich freuen, wenn wir alle wertschätzend und respektvoll miteinander umgehen.“

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