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Ruhestörungen und Müll

Bruchsaler Sommernächte: Die Polizei läuft wieder öfter Streife

Partypeople aufgepasst: Die Polizei nimmt nächtliche Ruhestörer oder Saufgelage wieder stärker ins Visier.

Zeigen Präsenz: In den Sommermonaten, vor allem abends an den Wochenenden sind wieder mehr Polizeistreifen in der Bruchsaler Innenstadt unterwegs.
Zeigen Präsenz: In den Sommermonaten, vor allem abends an den Wochenenden, sind wieder mehr Polizeistreifen in der Bruchsaler Innenstadt unterwegs. Foto: Martin Heintzen (Archiv)

Von einer Vielzahl an Beschwerden Bruchsaler Bürger ist die Rede. Die Polizei wolle mit Missständen aufräumen. Saufgelage von Jugendlichen seien nicht mehr hinnehmbar. Ein mit Müll und Glasscherben übersäter Spielplatz, Schlägereien in der Viktoria-Anlage. Das war 2011.

In einem BNN-Artikel war damals die Rede von einer neuen Polizeitaktik, die mit diesen Missständen aufräumen wolle. Nun, 2023, auch nach drei Corona-Jahren, geht es doch etwas beschaulicher zu, des nächtens in der Bruchsaler Innenstadt.

Daher setzt man den seither offenbar durchaus erfolgreichen Kurs fort. Die Polizei verstärkt über die Sommermonate von Ende April bis Ende Oktober die Präsenz in der Stadt. Vor allem zu Fuß.

Wir suchen das Gespräch. Wir halten die Augen offen. Es geht nicht immer gleich um Anzeigen.
Jürgen Conrad, Polizeirevierleiter in Bruchsal

Eine Polizeistreife mehr ist an Wochenenden und vor Feiertagen abends unterwegs. „Wir suchen das Gespräch. Wir halten die Augen offen. Es geht nicht immer gleich um Anzeigen“, erklärt Revierleiter Jürgen Conrad das Konzept.

Es habe sich bewährt, bestätigt Bruchsals Ordnungsamtsleiterin Jessica Deutsch. Die Stadt flankiere diese Maßnahme, indem sie der Polizei mögliche Schwerpunkte meldet.

„Dieses Jahr zum Beispiel haben wir den Piratenspielplatz mit aufgenommen“, sagt Deutsch. Eltern hatten sich in den vergangenen Monaten mehrfach besorgt gezeigt, weil dort Spritzen und andere Utensilien gefunden worden waren.

Auch das Bahnhofsareal gehört klassisch zum Gebiet. Es steht besonders unter Beobachtung. Ebenso die Viktoria-Anlage, der Bürgerpark und der Luisenpark. „Wir bekommen schon immer mal wieder Beschwerden von Bürgern, wenn Jugendliche abends trinkend auf Spielplätzen sitzen“, berichtet Deutsch.

Seit am Kirchplatz Alkoholverbot ist, herrscht Ruhe

Einen „Hotspot“, der in Bruchsal immer wieder für Ärger sorgte, hat man durch einen Kniff gut in den Griff bekommen. Seit der Kirchplatz ein Kinderspielplatz ist, herrscht dort Alkoholverbot. So konnte man lärmende Trinker, über die die Nachbarn oft geklagt haben, wirksam vertreiben. „Das war ein hervorragendes Mittel zum Zweck“, bilanziert Deutsch.

„Uns geht es um die Präsenz“, sagt Revierleiter Conrad. Allein die schaffe Sicherheit. Beziehungsweise vermittle ein Gefühl der Sicherheit. Denn, das stellen Conrad und Deutsch klar: Oft geht es „nur“ um eine gefühlte Unsicherheit, die von der Statistik nicht zu belegen ist.

Ebenfalls schwer in Zahlen auszudrücken ist, welche Erfolge dieses Konzept über die Jahre hatte. „Prävention ist oft schwer zu messen“, so Conrad.

Er zeigt sich überzeugt davon, dass die Präsenz ihre Wirkung nicht verfehle. Sowohl bei besorgten Bürgern als auch zum Beispiel bei Jugendlichen, bei denen eine Ansprache der Polizei schon Eindruck hinterlasse.

Nach Corona ist vor Corona

Dabei sei, so Conrad, durchaus wieder mit einem Anstieg der Kriminalität oder der Ruhestörungen zu rechnen. Das spiegele sich schon in der aktuellen Kriminalitätsstatistik wider.

Corona ist zu Ende, das alte Leben, auch mit allen Schattenseiten, scheint zurück. Polizei und Ordnungsamt geht es offenbar darum, den Anfängen zu wehren.

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