Bürgermeister Tobias Borho (SPD) hat am Sonntag die Museumssaison im Graf-Eberstein-Schloss in Gochsheim eröffnet. Neben den Dauerbrennern wie Rittersaal und Bügeleisensammlung gibt es bis November immer sonntags auch zwei neue Akzente zu sehen.
Gewürdigt werden 1.200 Jahre des Stadtteils Münzesheim und eine Schaffensphase der in Kraichtal geborenen Künstlerin Margarethe Krieger.
„Ich freue mich, dass wir hier heute trotz der Corona-Pandemie die Saison eröffnen können“, sagte Borho. In alledem, was fortan zu sehen ist, stecke viel Arbeit.
Der Bürgermeister betonte, dass Schloss Gochsheim kein Landesschloss ist, sondern die Stadt Kraichtal als Träger verantwortlich zeichnet für das komplette Management bis hin zur Umsetzung der Corona-Konzepte. Es stecke aber auch viel ehrenamtliche Arbeit in den Ausstellungen.
Fokus aufs Fachwerk
Namentlich angesprochen fühlen dürfen sich dabei Roswitha und Reinhold Müller, die sehr aktiv bei der Ausstellung anlässlich 1.200 Jahre Münzesheim waren.
In verschiedenen Vitrinen werden die zusammengetragenen Zeugnisse von Vereinen, Kirche und des Torwächterhauses – dem ältesten Haus des Stadtteils – gewürdigt.
Sofort ins Auge fällt beim Betreten des Ebersteinsaals aber der Fokus aufs Fachwerk. Der Akzent spiegelt wieder, dass es im Ort die meisten Kraichtaler Fachwerkhäuser gibt. Ein Modell der „Alten Schmiede“ bildet gewissermaßen den Schwerpunkt, das Gebäude wird oft als der schönste Fachwerkbau der Gegend bezeichnet.
Das große Modell, geschaffen und geliehen von Hermann Wäckerle, steht auf einem massiven, ebenfalls von Wäckerle geschaffenen Fass. Bürgermeister Borho und das Ehepaar Müller freuen sich, dass das Modell Teil der Ausstellung ist. Auf einer Litfaßsäule daneben werden weitere markante Fachwerkhäuser aus Münzesheim präsentiert.
Kunstebene zeigt Werke von Margarethe Krieger
Die zweite Sonderausstellung würdigt einmal mehr das Werk der in Kraichtal geborenen Künstlerin Margarethe Krieger. Sie pflegte Kontakte zu zahlreichen Persönlichkeiten aus der Kunst- und Theaterwelt, diesmal werden Bildnisse des Schauspielers Oskar Werner präsentiert. Anlass ist, dass er in diesem Jahr 100 geworden wäre.
Man sieht hier einmal mehr die Fähigkeit von Margarethe Krieger, mit wenigen Strichen ganz charakteristische Merkmale eines Porträtierten zu zeigen.Eva Wick, Kunsthistorikerin
Kunsthistorikerin Eva Wick, die für diese Sonderausstellung wie für die Konzepte im ganzen Haus zuständig ist, sagte: „Man sieht hier einmal mehr die Fähigkeit von Margarethe Krieger, mit wenigen Strichen ganz charakteristische Merkmale eines Porträtierten zu zeigen.“
Mehrmals malte oder zeichnete sie Werner in seiner Rolle als Hamlet – und immer zeigt das Ergebnis einen ganz anderen Akzent. Auf der Kunstebene im zweiten Stock sind weitere Werke von Krieger und anderen Künstlern zu sehen.