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Trümmerteile werden untersucht

Lauter Knall am Montag: Blitzeranlage an Bruchsaler Prinz-Max-Kreuzung mit Böller gesprengt

Was den lauten Knall im Bruchsaler Wohngebiet Weiherberg ausgelöst hat, wurde am Montag heiß diskutiert. Nun hat die Polizei die Ursache gefunden. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art.

Der Blitzer an der Prinz-Max-Kreuzung in Bruchsal wurde mit einem Böller beschädigt. Am Dienstag ist von dem Vorfall, der viele Anwohner am Weiherberg aus dem Schlaf gerissen hat, nicht viel zu sehen.
Der Blitzer an der Prinz-Max-Kreuzung in Bruchsal wurde mit einem verbotenen Böller beschädigt. Foto: Heike Schaub

Die Ursache des lauten Knalls, der am Montagmorgen gegen 3.30 Uhr viele Anwohner im Bruchsaler Wohngebiet Weiherberg aus dem Schlaf gerissen hat, ist gefunden: Ein verbotener Sprengkörper war mit Paketklebeband an einem Blitzer an der Prinz-Max-Kreuzung befestigt worden.

„Durch die Wucht der Explosion wurden Metallteile der Anlage verformt“, teilte Dennis Krull, Sprecher des Polizeipräsidiums Karlsruhe, auf BNN-Anfrage mit.

Kleinere Trümmerteile wurden im Umkreis des stationären Blitzers verstreut. Er kontrolliert an der Kreuzung B3/B35 die Geschwindigkeit und überwacht die Einhaltung des Rotlichts.

Lauter Knall in Bruchsal: noch kein Hinweis auf den Täter

Am Dienstagvormittag war von dem Vorfall nicht mehr viel zu sehen. Die Herstellerfirma hat die Anlage optisch wieder hergestellt, so die städtische Pressesprecherin Ina Rau: „Auch Geschwindigkeitsverstöße werden schon wieder gemessen.“ Wie hoch die Schadenshöhe ist, konnte die Stadt Bruchsal am Dienstag noch nicht sagen. Derzeit wird ein Kostenvoranschlag erstellt. Die Polizei geht von einem Sachschaden von mehreren tausend Euro aus.

Laut Polizeisprecher Krull gibt es zum derzeitigen Zeitpunkt keinen Hinweis auf den Täter. Die Kriminaltechniker der Polizei haben vor Ort aber die Spurensuche aufgenommen. Reste des Böllers und des Gewebeklebebands werden auf DNA-Spuren untersucht.

Die Polizei hatte nach dem lauten Knall am Montagmorgen zahlreiche Anrufe besorgter Anrufer registriert. Polizeikräfte in starker Zahl waren daraufhin mit Streifenwagen und einem Hubschrauber auf der Suche nach dem Knall.

Heiß diskutiertes Thema im sozialen Netzwerk

In den sozialen Netzwerken wurde die Möglichkeit eines Überschallflugzeugs wie die Explosion eines Geldautomaten diskutiert. Anwohner hatten auch schon ein Bild des zerstörten Blitzers gepostet. Ein Zusammenhang mit dem ohrenbetäubenden Knall wurde aber in Zweifel gezogen. „Bei dem Knall wäre von dem Teil nix mehr übrig“, vermutete beispielsweise ein Bruchsaler.

Bei der Deutschen Flugsicherung und dem Luftfahrtamt der Bundeswehr gab es keinen Hinweis auf einen Flugbetrieb des Militärs und einen Überschallknall wie beispielsweise Anfang März. Damals waren von Neuburg an der Donau zwei Abfangjäger gestartet. Der Überschallknall war im Großraum Karlsruhe, Pforzheim und Stuttgart zu hören. Damals war ein Flugzeug ohne Funkkontakt in den deutschen Luftraum eingedrungen.

Auch mobiler Blitzer wurde schon mehrfach beschädigt

Dass versucht wird, eine Blitzanlage zu sprengen, kommt laut Polizeisprecher Dennis Krull eher selten vor. Häufiger registriert die Polizei Schmierereien oder den Versuch, die Anlage abzukleben.

Derartige Vorfälle gab es in den zurückliegenden Wochen auch bei der mobilen Blitzanlage, die die Stadt Bruchsal erst im Dezember 2021 für 180.000 Euro angeschafft hat. Sie stand zuletzt in der Schönborn-, in der Pfeiler- und in der Durlacher Straße. Während des vierwöchigen Einsatzes in der Innenstadt registrierte das städtische Ordnungsamt drei Farbschmierereien und eine zerkratzte Scheibe. Ob ein Zusammenhang zum jetzigen Vorfall besteht, ist noch unklar.

Zeugen oder Hinweisgeber werden gebeten sich telefonisch unter (0721) 666-5555 mit der Polizei in Verbindung zu setzen.

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