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Jährliche Wartung

Ingenieur aus Bruchsal erfindet neuen Brandmelder

Clemens Willy aus Bruchsal hat den „Fire-Inspector“ erfunden. Ein Elektro-Chip soll schnellere Tests von Rauchmeldern ermöglichen. Beim Arthur-Fischer-Erfinderpreis schaffte er es unter die ersten zehn.

Clemens Willy, Diplom-Ingenieur aus Bruchsal
Clemens Willy, Diplom-Ingenieur aus Bruchsal, hat einen neuen Brandmelder entwickelt. Foto: Markus Wittig

Die besten Ideen entstehen oft bei täglich wiederkehrenden Arbeitsschritten. Jeder weiß genau, was in seinem Umfeld gut läuft oder verbesserungswürdig ist. Die Frage ist, was man daraus macht.

Clemens Willy, Diplom-Ingenieur aus Bruchsal, hat sich entschieden, ein Überprüfungsgerät aus seinem Arbeitsbereich weiterzuentwickeln. Der gebürtige Untergrombacher arbeitet bei der EnBW als Projektleiter in der Abteilung Sicherheitstechnik & Brandschutz.

Sein Aufgabenschwerpunkt sind automatische Brandmeldeanlagen, die in größeren Firmen, Schulen und Krankenhäusern Brände frühzeitig entdecken sollen, und direkt bei der Feuerwehr Alarm schlagen.

Bruchsaler Fire-Inspector soll aus zwei Arbeitsschritten einen machen

„Die Warnmelder müssen, anders als private Rauchmelder, jährlich gewartet und dokumentiert werden“, erklärt Willy. In der Praxis läuft das so ab, dass die Prüfhaube, befestigt an einer langen Stange, über den Melder gestülpt wird.

Rauch wird eingeblasen und man kontrolliert anschließend, ob der Melder reagiert hat. Dies muss in einem Prüfprotokoll dokumentiert werden.

Genau hier setzte die Überlegung von Clemens Willy an. Warum nicht aus zwei Arbeitsschritten einen machen? So erfand er den Fire-Inspector.

Und der funktioniert so: Die Rauchmelder bekommen einen elektronischen Chip, das neue Testgerät liest während der Prüfung gleichzeitig den Chip aus und sendet über eine Bluetooth-Verbindung die Daten zu einem Smartphone.

3.200 Rauchmelder im Bruchsaler Krankenhaus

Eine Wartungs-App erfasst und dokumentiert zeitgenau und fälschungssicher die Melderkontrolle. Nicht zu verachten ist auch die dadurch gewonnene Zeitersparnis. Im Bruchsaler Krankenhaus sind 3.200 Melder jährlich zu prüfen, am Frankfurter Flughafen sind es sogar 60.000.

Clemens Willy ist schon immer auf der Suche nach neuen kreativen Ideen gewesen. So hat er zum Beispiel 2014 den ersten Preis beim Innovationswettbewerb der EnBW gewonnen. Vom Regierungspräsidium wurde er auf den Arthur-Fischer-Erfinderpreis aufmerksam gemacht.

Der größte Betrag war die Patentgebühr.
Clemens Willy, Ingenieur aus Bruchsal

Dieser Wettbewerb fördert private Erfinder in Baden-Württemberg. Seine Erfindung, für die er auch ein Patent hat, wurde nominiert. Für die ersten drei Preisträger hat es allerdings nicht gereicht, dennoch bekam er eine Anerkennung und schaffte es damit von 101 Teilnehmern unter die ersten zehn.

Bruchsaler Erfindung kommt bald auf den Markt

Ohnehin ist Clemens Willy stolz auf seine Erfindung, die er in seiner Freizeit und komplett aus Eigenmitteln finanziert hat. „Der größte Betrag war die Patentgebühr“, sagt er und ist froh, von niemandem abhängig zu sein.

Ein technischer Betrieb in der Verwandtschaft, der ihm verschiedene Bauteile fertigte, half weiter, die Erfindung zu optimieren. Neben seinem technischen Fachwissen erlangte Willy 2014 auf einer Unternehmerschule in Paris fundierte Kenntnisse über Start-Up-Unternehmen, die ihm jetzt zugutekommen.

„Einige Bedingungen müssen noch geklärt werden, aber der Vertriebspartner steht in den Startlöchern.“, so der Untergrombacher weiter. Die Bruchsaler Erfindung kommt demnächst auf den Markt.

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