Der bestehende Baggersee südlich von Waghäusel-Wiesental soll um 19,6 Hektar wachsen. Die Heidelberger Sand und Kies GmbH (HSK) möchte in den neuen Flächen während 13 Jahren 6,4 Millionen Tonnen Rohstoff abbauen. Dafür muss sich die Wasserfläche auf landwirtschaftlichen Flächen nach Westen ausdehnen. Dort wird aktuell Spargel unter Folien angebaut.
Das Genehmigungsverfahren läuft und der Gemeinderat Waghäusel hat nun auch Ja gesagt zur Planfeststellung für ein neues Wasserrecht. Damit könne die Versorgung der regionalen Wirtschaft mit Sand und Kies gesichert werden.
Allerdings gibt Waghäusel in seiner Stellungnahme auch kritische Aspekte zu bedenken. Es gehen wertvolle Böden verloren, die nicht in Stadtbesitz sind, und die HSK solle ihre Rohstoffstrategie ändern. Damit durch Recycling und Einsatz alternativer Baustoffe der Flächenverbrauch gesenkt wird.
Eine Gegenstimme im Gemeinderat
Die Stadt zweifelt daran, ob sie nach der Erweiterung weitere Flächen für Kiesabbau zu Verfügung stellen kann.
Bei einer kurzen Diskussion begrüßte Uli Ross (CDU) die Verlässlichkeit der Stadt wie den Hinweis auf die knappe Fläche. Roland Herberger (SPD) betonte, dass mehr Baustoffrecycling notwendig sei. .
Jan Patrick Schumacher (Junge Liste) wünschte, dass Freizeitnutzung der Seen möglich sein sollte. Roland Liebl (Unabhängige) wies auf den Regionalverband hin, der im Prinzip über die Flächennutzung entscheide. Dort sollte die Stadt immer rechtzeitig Einfluss nehmen. Nicole Heger (Grüne) stimmte als einzige im Gremium gegen die Stellungnahme.
Denn die Abbaufirma HSK ist eine Tochter von HeidelbergCement. Und dieses Unternehmen sei stark für Klimaschäden verantwortlich