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Auf Wahlkampftour

OB-Kandidatin Nicole Heger will mehr Transparenz und eine stärkere Einbindung der Bürger in Waghäusel

Der Streit um die Tiefengeothermie zeige, wie wichtig eine frühzeitige Einbindung der Bürger ist, sagt Nicole Heger. Als Oberbürgermeisterin von Waghäusel würde sie das gerne besser machen, berichtet sie auf ihrer Wahlkampftour.

Nicole Heger, OB-Wahlkampf Waghäusel
In allen drei Stadtteilen ist die OB-Kandidatin Nicole Heger unterwegs und will in Haustürgesprächen potenzielle Wähler von sich und ihrem Wahlprogramm überzeugen. Foto: Nicole Jannarelli

Ihr großer Schirm mit den Regenbogenfarben ist schon von Weitem zu sehen, als Nicole Heger durch die Straßen geht, die jenseits der Mannheimer Straße in Wiesental liegen. Immer wieder rüttelt der Wind am Schirm.

Wahrlich kein gutes Wetter an diesem Montag, aber der Gang von Haustür zu Haustür lohnt sich, findet die OB-Kandidatin. Um die 100 Haustüren habe sie in den letzten Tagen schon geschafft, sagt sie. Bis zum 6. März sollen noch viele dazukommen. „Man kommt mit den Leuten ganz anders ins Gespräch“, sagt sie und klingelt.

Sie hat Glück: Schon an der ersten Haustür wird sie mit offenen Armen empfangen. Direkt geht es um die Kandidatenvorstellung. „Sie haben uns am besten gefallen“, sagt die Frau. „Wir werden Sie wählen.“ Heger freut sich.

Heger für Carsharing und einen Bürgerbus

Für Familienpolitik sei sie in der Stadt bekannt, doch es treiben sie noch mehr Themen um. „Natürlich der Klimaschutz und das Angebot im ÖPNV.“ Es fehle ein Carsharing-Angebot. Ein Bürgerbus zwischen den Stadtteilen könnte ein wichtiges Angebot gerade für Senioren sein.

Der Mann an der nächsten Tür will wissen, wie sie das Amt führen würde. Er bemängelt, dass im Gemeinderat häufig die Befindlichkeiten der Fraktionen im Vordergrund stünden und weniger die Sache. Heger nimmt den Ball auf: „Für mich ist der Austausch wichtig. Und letztendlich ist es egal, woher eine gute Idee kommt“, sagt sie.

Zum Beispiel bei der Arbeit in den Aussschüssen. Da müssten mehr Punkte öffentlich sein.
Nicole Heger, OB-Kandidatin

Als Oberbürgermeisterin wolle sie für mehr Transparenz sorgen, ergänzt sie später. „Zum Beispiel bei der Arbeit in den Ausschüssen. Da müssten mehr Punkte öffentlich sein. Oder auch bei der Außendarstellung auf der Homepage oder durch Präsenz bei Facebook oder Instagram.“

Das hätte auch bei der Tiefengeothermie geholfen. „Nun glauben manche Leute, dass sie mit ihrer Unterschrift das noch ganz verhindern können.“ Heger hat als Gemeinderätin für den Verkauf des städtischen Grundstücks gestimmt. „Das ist am weitesten weg und wir können den Verkauf mit Auflagen verbinden.“ Viel mehr Handhabung gebe es nicht, gar keine bei einem privaten Grundstücksverkauf. Die Diskussionen seien schwierig, aber sie stelle sich ihnen, „so lange es nicht unter die Gürtellinie geht.“

Wahlkampf wird zum Vollzeit-Job

Heger ist für die Grünen im Gemeinderat, jedoch tritt sie als unabhängige OB-Kandidatin an. „Ich möchte zeigen, dass ich keiner Partei verpflichtet bin“, sagt sie. „Ich habe mein eigenes Programm erarbeitet, den Wahlkampf organisiere ich selbst.“ Dazu gehört für sie, Flyer zu verteilen, Plakate aufzuhängen, Rundgänge, Bürgergespräche und so weiter. „Das ist gerade ein Vollzeit-Job an sieben Tagen die Woche.“

Am Montag hat sie einen Korb mit Flyern, Stiften, Blumenzwiebeln zum Verteilen dabei. Zuhause hat sie kleine Notizzettel beschriftet, die sie an die Flyer klebt. „Für die Leute, die ich nicht persönlich antreffe.“

Heger hat Erfahrungen mit Wahlkämpfen. Bei der Bundestagswahl sprang sie als Kandidatin für Danyal Bayaz ein, den heutigen Landesfinanzminister. Bei der Landtagswahl unterlag sie knapp Ulli Hockenberger (CDU), nun will sie Oberbürgermeisterin werden. Ist sie also nur am Amt interessiert und nicht an der Sache? „Das werfen mir meine Mitstreiter vor. Von Bürgern habe ich das noch nicht gehört.“

Zur Serie

Waghäusel hat die Wahl: Gesucht wird eine neue Oberbürgermeisterin oder ein neuer Oberbürgermeister. In ihrem Wahlkampf haben wir die Kandidaten vor Ort begleitet.

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