Einen Covid-19-Fall gibt es im Kindergarten St. Elisabeth in Ettlingen-Spessart. Es ist der erste in einem Kindergarten nach dem sogenannten Corona-Lockdown im Landkreis Karlsruhe und wurde am Donnerstag vom Landratsamt Karlsruhe bestätigt.
Demzufolge wurde ein Kind aus einer achtköpfigen Gruppe im reduzierten Regelbetrieb im Kindergarten positiv auf das Coronavirus getestet. Es handelt sich dabei, wie BNN-Recherchen ergaben, um ein Mädchen aus der Anschlussunterbringung für Asylbewerber in Spessarts Hauptstraße, vormals Gasthaus Adler. Dort leben derzeit rund 40 Menschen.
Laut Ettlingens Bürgermeister Moritz Heidecker war das betreffende Kind letztmals am 27. Mai in St. Elisabeth. Einen Tag später stellte man fest, dass es Kontakt zu einer infizierten Person im Aslybewerberheim hatte. Nach Pfingsten seien Coronatests erfolgt.
Das Gesundheitsamt des Landkreises Karlsruhe ordnete Quarantäne an – sowohl für das Kind als auch für seine Gruppe und drei Erzieherinnen. St. Elisabeth sei nicht geschlossen, so Heidecker.
Stadt beauftragt wieder einen Security-Dienst
Am Donnerstag bemerkten Bürgerinnen und Bürger vor der Flüchtlingsunterkunft ein größeres Aufgebot, unter anderem der Polizei, aber auch von anderen Behörden. Grund: Das Gesundheitsamt testete dort weitere Bewohner auf das Coronavirus. Über das Ergebnis ist bislang öffentlich nichts bekannt.
Auch interessant:Heidecker bestätigte, dass – wie am von ebenfalls von Covid-19 betroffenen Asylbewerberheim in der Rheinstraße (Ettlingen-West) – auch in Spessart ein von der Stadt beauftragter Security-Dienst Position bezogen habe. Der kontrolliere, dass die Quarantäne-Verordnung des Gesundheitsamtes eingehalten wird.
Drei Erzieherinnen sind in Quarantäne
Der Kindergarten St. Elisabeth befindet sich in Trägerschaft der katholischen Kirche. Er gehört zu den Einrichtungen der Seelsorgeeinheit Ettlingen-Land mit Pfarrer Roland Merz an der Spitze. Der sagte den BNN, insgesamt habe der Kindergarten im Höhenstadtteil 65 Plätze, betreut werden in vier Gruppen, darunter eine für Krippenkinder.
Die Quarantäne von drei Erzieherinnen gefährdet den Weiterbetrieb des Kindergartens nichtPfarrer Roland Merz, Seelsorgeeinheit Ettlingen-Land
Im rollierenden System des reduzierten Regelbetriebs würden derzeit 33 Jungen und Mädchen betreut, außerdem vier Krippenkinder. „Die Quarantäne von drei Erzieherinnen gefährdet den Weiterbetrieb des Kindergartens nicht“, so Merz. Denn die neun nicht von Quarantäne betroffenen Erzieherinnen seien im Stande, die Betreuung kommende Woche zu organisieren. In dieser Pfingstwochen war nur ein einziges Kinder in der Einrichtung.
Stand 4. Juni sind dem Landratsamt zufolge in Ettlingen zwölf Personen mit dem Coronavirus infiziert. Im gesamten Landkreis sind es laut der Behörde noch 55 Menschen.