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Oldtimer-Meeting am Sonntag

Blick in die Zukunft bei den BNN/BT-Talkrunden auf dem Oldtimer-Meeting

Auch am Sonntag war beim Oldtimer-Meeting in Baden-Baden viel geboten. Bei den BNN/BT-Talks ging es um Baden-Baden und die Frage, ob Oldtimer Zukunft haben.

Roland Kaiser und Nora Waggershauser im gelben Austin-Healey Sprite, daneben Moderator Wolfgang Voigt
Roland Kaiser und Tourismuschefin Nora Waggershauser im stilechten Gefährt: Waggershauser ist im Austin-Healey Sprite zur Gesprächsrunde mit Moderator Wolfgang Voigt gekommen. Foto: Monika Zeindler-Efler

Spannende Talkrunden von BNN und BT erwarteten die Besucher nach den gelungenen Gesprächsrunden am Samstag auch noch am Sonntag, 9. Juli, dem letzten Tag des Internationalen Oldtimer-Meetings in Baden-Baden.

Gleich zum Auftakt sprach Moderator Wolfgang Voigt mit BNN-Redakteur Alexei Makartsev und Günter Klaiber, Geschäftsführer Phoenix Automotives, über ein Thema, das viele Oldtimer-Freunde beschäftigt.

In der Runde ging es um E-Fuels sowie um ein Projekt am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), sogenannte Refuels. So werden regenerativ hergestellte Kraftstoffe genannt.

Die brennende Frage für viele Besitzer eines Oldtimers: Wird man mit solchen neuen, klimafreundlichen Kraftstoffen künftig auch Oldtimer betanken können?

Günter Klaiber, Alexei Makartsev und Wolfgang Voigt im Gespräch am Stand der Badischen Neusten Nachrichten auf dem Oldtimer-Meeting
Auch nach der offiziellen Gesprächsrunde gehen Günter Klaiber, Geschäftsführer Phoenix Automotives, Alexei Makartsev und Wolfgang Voigt nicht die Gesprächsthemen aus. Foto: Monika Zeindler-Efler

Günter Klaiber hatte darauf eine klare Antwort: Ja. Er verwies im Talk auf die enorme Bedeutung von Technologieoffenheit und zeigte sich überzeugt, dass alle Oldtimer mit den neuen Kraftstoffen weiterfahren können. Das werde nach Berechnungen auch bezahlbar sein, betonte Klaiber.

Sympathie für die Automobilindustrie im allgemeinen und Oldtimer im Besonderen äußerten die Gesprächspartner der nächsten Gesprächsrunde, Baden-Badens Bürgermeister Roland Kaiser (Grüne) und Nora Waggershauser, Geschäftsführerin der städtischen Kur und Tourismus GmbH.

Wir wollen Gästegruppen aus der ganzen Welt in Baden-Baden begrüßen.
Nora Waggershauser
Geschäftsführerin der Baden-Baden Kur und Tourismus GmbH

Waggershauser kam im eigenen Oldtimer zum Talk: Sie parkte stilecht ihren gelben Austin-Healey Sprite vor dem Medienpavillon der Badischen Neuesten Nachrichten.

Bürgermeister Roland Kaiser verwies im Gespräch auf seine biografisch bedingte Nähe zum Thema: Schließlich begann er seine berufliche Laufbahn einst in der Automobilindustrie bei Mercedes.

Auch als Grüner sehe er da keinen Widerspruch, meinte Kaiser mit einem Schmunzeln. Ohnehin nutzte das Duo die Gelegenheit, mit einigen Vorurteilen rund um Baden-Baden aufzuräumen.

So kämen längst nicht mehr viele russische Besucher: Diese Gästegruppe sei bereits nach der Annexion der Krim weitgehend weggeblieben, berichtete Waggershauser.

Man wolle sich auch nicht auf eine Gästegruppe konzentrieren: „Wir wollen Gästegruppen aus der ganzen Welt in Baden-Baden begrüßen.“

Wir sind nicht die Stadt der Russen, wir sind die Stadt der Ukrainer.
Roland Kaiser
Baden-Badener Bürgermeister

Und auch was die Bevölkerung angehe, stimme das Vorurteil nicht: „Wir sind nicht die Stadt der Russen, wir sind die Stadt der Ukrainer“, betonte Kaiser: Es lebten derzeit doppelt so viele Ukrainer wie Russen in Baden-Baden.

Hintergrund ist, dass in keinem anderen Kreis in Deutschland so viele Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen sind wie in Baden-Baden.

Mit Vorurteilen aufräumen, das wollten auch Festspielhaus-Mediendirektor Rüdiger Beermann und Kekke Schmidt, Chefdramaturgin des Theaters Baden-Baden.

So verwies Beermann im Gespräch mit Moderator Wolfgang Voigt unter anderem darauf, dass das Festspielhaus weder teuer sein muss noch nur für ältere Besucher interessant ist. Es gebe zum Beispiel sehr preiswerte Karten für junge Besucher.

Großes Kulturangebot muss koordiniert werden

„Diese Stadt hat ein unfassbares Kulturangebot, auch in der Quantität“, betonte Beermann. Wichtig sei, dass dieser Qualitätsanspruch erhalten werde.

Die Relation von Kulturangeboten und Hotelkapazitäten müsse passen, unendliches Wachstum sei nicht möglich.

Wolfgang Voigt mit Kekke Schmidt und Rüdiger Beermann auf der Bühne vor der Trinkhalle
Im Gespräch mit Moderator Wolfgang Voigt (links) gewähren Kekke Schmidt und Rüdiger Beermann interessante Einblicke in die Kulturinstitutionen Baden-Badens. Foto: Monika Zeindler-Efler

Einen Kritikpunkt brachte Kekke Schmidt vor: Es fehle an einer wirklichen Koordination und strategische Planung, was man in Baden-Baden kulturpolitisch wolle. Da gebe es „ein gewisses Defizit“.

Die Arbeit in der idyllischen Kurstadt und mit dem engagierten Theaterensemble will die Dramaturgin, die früher an größeren Häusern tätig war, dennoch nicht missen, wie sie betonte.

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