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Kontrollen der Maßnahmen

Corona-Regeln werden in Baden-Baden unterschiedlich ausgelegt

Masken auf, Mundschutz runter? Impfausweis oder Schnelltest? So langsam wird es kompliziert. Doch wie verhält man sich denn nun richtig und was darf man inzwischen wieder? So mancher findet, dass hier die klare Linie fehlt und das führe zuweilen zu Zank.

von links Raphael Früh und Adrian Klein finden die Maßnahmen angemessen
Raphael Früh und Adrian Klein (von links) finden die Maßnahmen angemessen. Foto: Christiane Krause-Dimmock

Mit einer gehörigen Portion Entrüstung meldete sich etwa eine Offenburgerin bei den BNN, um ihrem Unmut Luft zu machen.

Rentnerin Erika S., langjährige Mitarbeiterin beim SWR, kommt noch immer gerne in die Stadt, berichtet sie. Verschiedene Dienstleistungen nehme sie nach wie vor hier in Anspruch, verbinde dies in aller Regel mit einer Tasse Kaffee, die sie vor der Rückfahrt konsumiere.

„Es war sehr heiß in der letzten Woche.“ Deshalb bat sie darum nicht auf der Terrasse Platz nehmen zu müssen. „Ich hatte mein Handy in der Hand und zeigte meine neu installierte App, mit der ich beweisen wollte, dass ich zweimal geimpft bin.“

Man hat mich einfach ignoriert.
Erika S., Rentnerin

Beim Personal sei sie damit indessen nicht gut angekommen. „Man hat mich einfach ignoriert.“ Weil Erika S. insistierte, wurde sie letztlich des Hauses verwiesen. „Das war so erniedrigend“, erklärt sie kopfschüttelnd.

„Seit über 30 Jahren trinke ich dort in regelmäßigen Abständen meinen Kaffee. Und jetzt das.“ Besonders nahe ging ihr, dass dieser Zwist öffentlich ausgetragen wurde, so betont sie.

Umgang mit dem digitalen Impfausweis noch nicht überall verinnerlicht

So ganz genau weiß man offenbar nicht, wie man mit den jeweils aktuellen Vorgaben umzugehen hat. Auch im eben geschilderten Fall scheint es zumindest so, als sei der Umgang mit dem digitalen Impfnachweis längst noch nicht überall verinnerlicht worden.

Wie kommt das denn bei den Kunden an, bei den Passanten und Gästen in der City? Fühlen sie sich gegängelt oder unwohl, weil sie verunsichert sind?

Raphael Früh und Adrian Klein, beide am Morgen mit dem Rad aus Karlsruhe in die Stadt gekommen, sehen kein Problem. „Ich finde die Maßnahmen sind angemessen.“ Alles habe sich gelockert, findet Adrian, der in den vergangenen Wochen mehrfach in Baden-Baden war.

„Für mich ist das so in Ordnung.“ Allerdings haben beide ihr Mittagessen auch nicht in einem Lokal, sondern auf einer Bank eingenommen. Im Freien. Einkaufen waren sie auch nicht. Adrian ist bereits zwei Mal geimpft. Raphael noch nicht.

Verunsicherung bei Bürgern besteht

Doch die Verunsicherung, die mancher spürt, kann Carlo Schmid durchaus nachvollziehen. „Die Konsequenz fehlt“, findet er. Das sieht Aga Mannherz ganz genauso. Allerdings auf einer anderen Ebene. „In den Restaurants wird offenbar regelmäßig kontrolliert, ob die Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden.“

Im Handel und in den Geschäften sei dies nach ihrer Wahrnehmung wohl eher nicht der Fall. „Hier scheint jeder die Regeln selbst auszulegen, ist der Eindruck, der bei mir entsteht.“ Insbesondere überrascht sie zuweilen die Personenzahl, die man in kleineren Shops antreffen kann.

Keine gemeinsam erarbeitete Richtlinie

Mathias Vickermann, Vorsitzender der Einzelhändler Initiative erklärt auf Anfrage, dass es hierzu keine gemeinsam erarbeitete Richtlinie oder Vorgehensweise der BBI gebe.

Vielmehr orientiere man sich jeweils an der Homepage der Stadt, wenn es darum gehe, was man darf, was man muss und was man kann. Diese Daten würden regelmäßig aktualisiert und jeder müsse das selbst umsetzen.

Ob das denn auch alles immer so in Ordnung ist, bezweifelt Aga Mannherz. „Für meinen Geschmack nimmt man es mnachmal zu locker.“ Was die Gastronomie anbelangt scheinen hier allerdings strengere Bandagen angelegt zu werden.

Hier gelten andere gesetzliche Vorgaben, teil das Amt für Öffentliche Ordnung auf Anfrage mit. Tatsächlich gibt es deshalb regelmäßige Kontrollen in den Gaststätten, bei denen stichprobenartig auch an den Tische geprüft werde.

Beim Handel sehe das etwas anders aus. Doch sei man etwa auch in der Fußgängerzone unterwegs und werfe dabei auch genaue Blicke in die Geschäfte, um auch hier für die Einhaltung der Regeln zu sorgen.

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