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Bafin-Zwischenbericht

Sonderprüfung bei Grenke in Baden-Baden: Keine Geldwäsche-Hinweise – trotzdem gibt es Kritik

Die ersten Zwischenergebnisse der Sonderprüfung bei Grenke liefern vorerst keine Hinweise auf Geldwäsche. Trotzdem gibt es Kritik von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Mazars am Baden-Badener Leasingspezialisten.

Der Schriftzug des Finanzdienstleisters Grenke AG.
Der Baden-Badener Leasingspezialist Grenke sieht sich nach ersten Zwischenergebnissen der Bafin-Sonderprüfung in Teilen entlastet. Foto: Uli Deck/dpa/Symbolbild

Der Baden-Badener Leasingspezialist Grenke sieht sich nach ersten Zwischenergebnissen der Bafin-Sonderprüfung in Teilen entlastet. Die Finanzaufsicht Bafin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) hatte die Sonderprüfung durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Mazars eingeleitet.

Mazars habe den Vorwurf der Geldwäsche nicht bestätigt, teilte das Unternehmen in der Nacht zu Freitag in Baden-Baden mit. Zudem gebe es keinen Grund, an dem rechtlichen Bestand und wirtschaftlichen Gehalt der Leasingverträge mit ausstehenden Forderungen in Höhe von rund 5,6 Milliarden Euro zu zweifeln, teilte Grenke weiter mit.

Mazars weist jedoch darauf hin, dass die internen Kontrollmaßnahmen der Grenk AG in Bezug auf die Geldwäscheprävention in Teilen nicht effektiv seien. Mazars habe jedoch keine Anhaltspunkte dafür, dass die Grenke Bank systematisch und aktiv der Geldwäsche Vorschub geleistet habe.

Kritik nach Sonderprüfung bei Grenke

Auch beim Blick auf die Kritik an den Bewertungen erworbener Franchiseunternehmen in der Bilanz sieht sich Grenke entlastet. Es zeichne sich kein „systematischer Bedarf für Goodwill-Abschreibungen“ ab, hieß es weiter. Die Wertansätze seien trotz methodischer Defizite vertretbar.

Allerdings gibt es auch wesentliche Kritikpunkte von Mazars. Die Bafin-Sonderprüfer bemängelten die Bilanzierung der Franchiseunternehmen. Mazars ist der Auffassung, dass diese bereits mit ihrer Gründung im Konzernabschluss hätten konsolidiert werden müssen. Dies solle nun für 2020 geschehen, wie Grenke weiter mitteilte. Mazars habe zudem auch Prozesse in der Compliance-Organisation beanstandet.

Grenke ist im vergangenen Jahr mit seinem Geschäftsmodell und der Behandlung von Franchise-Gesellschaften ins Kreuzfeuer von Leerverkäufern am Aktienmarkt geraten. Diese warfen dem Unternehmen Manipulation vor.

Seitdem versucht Grenke unter anderem mit eigenen Sonderprüfungen wie von KPMG oder der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Warth & Klein Grant Thornton (WKGT), die Vorwürfe zu entkräften.

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