Skip to main content

Kosten von 350.000 Euro

Die Sanierung einer Stützmauer in der Baden-Badener Altstadt läuft bis Ende September

Eine Überprüfung hat ergeben: Die Standsicherheit des Bauwerks aus den 1870er-Jahren war nicht mehr komplett gewährleistet. Mit der Sanierung möchte die Stadt die ehemalige Trockensteinmauer erhalten.

Männer halten Gesteinsbrocken in den Händen.
Die Krone ist bereits entfernt: Die Mitarbeiter einer Spezialfirma tragen der oberen Teil der Stützmauer vor dem Pädagogium ab, um ihn anschließend neu aufbauen zu können. Foto: Michael Rudolphi

Die Sanierung der historischen Stützmauer vor dem Pädagogium (Päda) in der Schlossstraße der Baden-Badener Altstadt kommt voran. Die Arbeiten haben Ende Juli begonnen.

„Wir gehen davon aus, dass sie voraussichtlich am 30. September abgeschlossen sein werden“, sagt Markus Selig, der Leiter des städtischen Fachgebiets Tiefbau, bei einer Presserundfahrt zu den aktuell größten städtischen Bauprojekten.

Eine Überprüfung der Stützmauer vor drei Jahren hat ergeben, dass vor allem an der Mauerkrone und am Geländer erheblicher Sanierungsbedarf besteht. Baumwurzeln waren tief in das Mauerwerk eingedrungen und hatten teilweise erhebliche Schäden verursacht.

Die Wurzeln haben eine enorme Sprengkraft entwickelt.
Markus Selig / Leiter des Fachgebiets Tiefbau

„Die Wurzeln haben eine enorme Sprengkraft entwickelt“, beschreibt Selig die damalige Situation. Um Passanten und Autofahrern zu schützen, hatte die Stadt eine provisorische Absturzsicherung anbringen lassen.

„Die Mauer war nicht mehr ganz standsicher“, erläutert Bauingenieur Adolf Baumeister. Bei Probebohrungen habe sich jedoch herausgestellt, dass der Beton, mit dem das Bauwerk rund eineinhalb Meter tief gegründet ist, nach wie vor ausreichend fest ist, so dass Beton-Injektionen in die Mauer nicht erforderlich sind. Nach Baumeisters Recherchen stammt die Mauer wahrscheinlich aus den 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts.

Das Holzgeländer bereitet ebenfalls Sorgen

Sorgen bereitete zudem das vorhandene Geländer aus Holzbohlen, die an Sandsteinpfosten befestigt waren. Es war zu niedrig und entsprach nicht mehr heutigen Anforderungen an die Verkehrssicherheit. Die Stadt sah vor allem im Hinblick auf den regelmäßigen Fußgängerverkehr durch Schüler des Pädagogiums in diesem Abschnitt der Schlossstraße Handlungsbedarf.

„Die Sanierung war schon lange ein Thema“, sagt Selig. Obwohl die Stützmauer nicht unter Denkmalschutz steht, hat die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt und der städtischen Stabsstelle für Welterbe und Stadtgestaltung ein Konzept für die Restaurierung erstellt.

Zudem machte der Artenschutz Auflagen: Da Eidechsen die Mauer als Refugium nutzen, durften die Arbeiten erst Ende Juli beginnen.

Firma trägt die Mauerkrone ab und erneuert sie

Mittlerweile hat die mit der Sanierung beauftragte Firma die in das Mauerwerk eingedrungenen Wurzeln entfernt. Zudem haben deren Mitarbeiter rund 80 Zentimeter der Mauerkrone abgetragen, um sie anschließend wieder neu aufbauen zu können.

Die vorhandenen Sandsteinpfosten bleiben erhalten, es kommen jedoch einige Betonpfosten hinzu, um darauf ein Geländer nach dem neuesten Stand der Technik zu montieren. Die Schlossstraße ist während der Bauphase halbseitig gesperrt.

Ursprüngliches Aussehen soll zum Vorschein kommen

Die Stützmauer ist rund 66 Meter lang und zwischen einem halben und fünf Meter hoch. Die Außenfläche umfasst rund 200 Quadratmeter.

Das Konzept sieht vor, die dort vorhandenen Zementmörtelfugen zu entfernen. Selig zufolge gehen die Denkmalschützer davon aus, dass es sich ursprünglich um eine Trockensteinmauer gehandelt habe.

Dieser Charakter soll im Zuge der Sanierung wieder stärker zum Vorschein kommen. Abschließend erhält der obere Teil der Mauer einen neuen Grünstreifen mit Bepflanzung. Die Kosten für das gesamte Vorhaben liegen bei rund 350.000 Euro.

nach oben Zurück zum Seitenanfang