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Weltweite Kampagne

Orangene Bänke in Baden-Baden als Zeichen gegen Gewalt an Frauen aufgestellt

Auch in diesem Jahr schließt sich der Zonta Club Baden-Baden gemeinsam mit Kooperationspartnern wie der Stadt Baden-Baden der Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ vom 25. November bis 10. Dezember an.

Die Aktion „Orange the World - Orange Your City“ wird in diesem Jahr wegen der Energiekrise anders gestaltet. Im Mittelpunkt stehen orangefarbene Bänke.
Die Aktion „Orange the World - Orange Your City“ wird in diesem Jahr wegen der Energiekrise anders gestaltet. Im Mittelpunkt stehen orangefarbene Bänke. Foto: Katrin König-Derki

Die damit verbundene Aktion „Orange the World - Orange Your City“ wird sich indes anders gestalten als im Vorjahr: Auf die symbolische orangene Beleuchtung von Gebäuden am 25. November, dem UN-Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, wird wegen der Energiekrise verzichtet.

Stattdessen stellen die Mitwirkenden unter dem Motto „Zonta Says No“ orangene Bänke auf, versehen mit einem QR-Code, der zu Infos und beratenden Stellen weiterleitet. Auch der letzte Aktionstag hat seine Bedeutung: Es ist der internationale Tag der Menschenrechte.

Ihre Beteiligung zugesagt haben bereits viele Schulen, wie die Club-Koordinatorin Sabine Voß berichtet. Die Aktion ist aus ihrer Sicht ein wichtiger Weckruf. Er mache Menschen neugierig und führe zu Gesprächen über ein Thema, das noch immer tabuisiert und „in die Ausländerecke“ geschoben werde. Tatsächlich, sagt sie, finde Gewalt gegen Frauen überall statt, über Nationalitätsgrenzen hinweg und in allen gesellschaftlichen Schichten.

Das Ziel der Zonta-Aktion: Bewusstseinswandel in der Gesellschaft

„Trotz Aufklärungsarbeit, Prävention und Strafverfolgung nehmen die Straftaten gegen Mädchen und Frauen sogar weiter zu.“ Das belege etwa der Bericht zur Partnerschaftsgewalt, den das Bundeskriminalamt inzwischen jährlich veröffentliche. „Niemand kann mehr unterstellen, dass wir übertreiben.“ Es gehe nicht um Feminismus oder Effekthascherei, sondern um einen überfälligen Bewusstseinswandel in der Gesellschaft, betont sie.

Verbindliche Rechtsnormen schaffe diesbezüglich auch die Istanbul-Konvention des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. Deren Einhaltung werde in den Rats-Mitgliedsstaaten seit der Unterzeichnung 2011 von der Expertenkommission „Grevio“ überwacht.

Dem BKA-Bericht folgend gab es 2021 insgesamt 146.877 Opfer von Beziehungstaten, über 80 Prozent von ihnen waren weiblich. 113 Frauen und zwei Männer wurden vom Partner ermordet. Bei Vergewaltigung, sexueller Nötigung und Übergriffen verzeichnet der Bericht 9.986 Opfer (94 Prozent weiblich). Und: „Die Dunkelziffer ist hoch“, sagt Voß. Unzählige Vorfälle würden nicht angezeigt - aus Angst, aus Scham oder aus der Hoffnung heraus, der Partner könne sich bessern.

„Wie Studien belegen, folgen die Täter einem ähnlichen Muster. Am Anfang stehen Liebesbezeugungen, verbunden mit Eifersucht und zunehmender Isolation des Partners. Auf Kritik an Kleinigkeiten folgen irgendwann Schläge - und danach Beteuerungen, dass sich dies nicht wiederholt.“

Frauen, die häusliche Gewalt erleben, wird oft nicht geglaubt

Ein Teufelskreis, sagt Voß. „Nach ein paar Jahren trauen die Frauen sich nicht mehr, zu gehen, zumal der Mann oft damit droht, sie in dem Fall umzubringen. Und es gibt noch zu wenige Frauenhäuser, um Opfern Schutz zu bieten.“

Da es sich bei Tätern auch um „angesehene Bürger“ handle, müsse eine Frau zudem damit rechnen, dass ihr nicht geglaubt werde. „Prävention ist ein wichtiger Schlüssel: Schon junge Menschen sollten sensibilisiert sein, um Warnzeichen zu erkennen. Umso mehr freut es mich, dass wir bei den Schulen hohe Resonanz erfahren.“

Eigentlich, so Voß, finde sie die Bänke besser als die Beleuchtung. Schon während der Aufbauphase tausche man sich aus, poste Bilder und Kommentare auf Social Media und der Zonta-Website. Später werde der Club täglich neue Geschichten online stellen - über die Bänke und die Menschen, die dahinter stehen. „Wesentlich erscheint mir auch, dass Betroffene anonym Zugriff auf Infos haben.“ Und natürlich könne man die Bänke individuell gestalten. „Noch ist Zeit zum Mitmachen. Wir freuen uns über jeden weiteren Partner.“

Service

Anmeldungen beim Zonta Club Baden-Baden, zontasaysno@zonta-baden-baden.de oder Tel. 07221/271992.

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