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Vielfältige Produkte

Bauernmarkt in Bühl: Besucher lassen sich im heimischen Paradies verwöhnen

Direktvermarkter präsentieren beim Bühler Bauernmarkt die Vielfalt der Region. Das Angebot reicht vom Schnapsbrenner bis zur Kompostteemaschine

Auch Oberbürgermeister Hubert Schnurr, Zwetschgenkönigin Alexandra und die Affentaler Weinkönigin Sara genießen beim Rundgang den edlen Zwetschgenbrand von Christian Hahn (links).
Auch Oberbürgermeister Hubert Schnurr, Zwetschgenkönigin Alexandra und die Affentaler Weinkönigin Sara genießen beim Rundgang den edlen Zwetschgenbrand von Christian Hahn (links). Foto: Judith Feuerer

Zwetschgenknödel, Kürbissuppe, Rindsbratwurst, aber auch Apfelwaffel und Schafmilcheis – die Speisekarte beim Bühler Bauernmarkt dürfte mit ein Grund für die große Besucherresonanz am Samstag gewesen sein.

Sitzplätze bei den Ständen waren genauso Mangelware wie Parkplätze. Schon die Parkplatzsuche in die Tiefgarage verriet: in Bühl ist ziemlich viel los. Wer mit dem Rad kam, wurde nicht nur dem Nachhaltigkeitsgedanken des Bauernmarktes gerecht, sondern konnte sein Zweirad auch gleich beim Radcheck der Radkultur Baden-Württemberg auf Mängel durchchecken lassen.

Zum Umstieg aufs Rad motivierten zudem anwesende Radhändler. Schließlich ist der Bauernmarkt längst nicht nur ein Schaufenster regionaler landwirtschaftlicher Erzeugnisse, sondern widmet sich weiteren Fragen des Natur- und Klimaschutzes. 

Wir wollen, dass Mittelbaden vor dem Jahr 2044 klimapositiv ist.
Günter Westermann
Mitglied bei „rem“

Unter anderem war der Verein Regenerative Energie Mittelbaden „rem“ mit dabei, der sich seit über 25 Jahren für eine regenerative Region einsetzt. „Wir wollen, dass Mittelbaden vor dem Jahr 2044 klimapositiv ist“, erklärt Günter Westermann dem Bühler Oberbürgermeister Hubert Schnurr. „Wir versuchen es, ob es gelingt, liegt an uns allen und auch an den jungen Menschen“, erzählt er, dass der Verein auch in Bühl Klimaprojekte an Schulen unterstütze. Anhand von Fußabdrücken konnten interessierte Besucher zudem ihre eigene ökologische Bilanz ziehen.

Obst-Werner präsentiert mehr als 60 Apfelsorten auf dem Bühler Bauernmarkt

Ohnehin war der Bummel über den Bauernmarkt lehrreich. Ein Beispiel dafür war unter anderem der Stand von „Obst-Werner“ (Christof Werner). Der Gaggenauer hatte über 60 alte Apfelsorten von Streuobstwiesen aufgebaut und mit Namen beschriftet. Wer wollte, konnte von dem Streuobstwiesenverein Murg auch seine eigenen mitgebrachten Äpfel bestimmen lassen.

Der Gaggenauer Christof Werner präsentiert mehr als 60 alte Apfelsorten. Zudem können die Besucher bei ihm eigene Apfelsorten von ihren Streuobstwiesen bestimmen lassen.
Der Gaggenauer Christof Werner präsentiert mehr als 60 alte Apfelsorten. Zudem können die Besucher ihre eigenen Apfelsorten von ihren Streuobstwiesen bestimmen lassen. Foto: Judith Feuerer

Viele Marktteilnehmer ergänzten ihre Produkte mit Informationen zum Anbau, zur Herstellung von Produkten oder wiesen auch auf neue Technologien hin, die Zuhause selbst umgesetzt werden können.

Kompostteemaschine für den Hausgarten erfunden

Dazu zählte Hermann Metzinger, der eine eigene Kompostteemaschine für den Hausgarten erfunden hat. Mit dem Gerät lässt sich auf einfache Weise vitalisierender Komposttee herstellen, der dann auf die Pflanzen gespritzt werden kann und sich nachweislich positiv auswirkt. Allein der bräunlichen Färbung hat das Wasser den Namen „Komposttee“ zu verdanken, klärt Metzinger auf.

Neuestes Produkt aus Eisental: ein Rebländer Wermut

Zum Kosten gab es Flüssiges dagegen gleich an mehreren Ständen. So auch bei Christian Hahn aus Eisental, dessen Großeltern und Eltern schon Wein anbauten und Schnaps brannten. Doch während sie noch über Großhändler ihre Produkte verkauften, setzt er seit gut zehn Jahren auf die Selbstvermarktung „Da muss man natürlich permanent auch mit dem Trend gehen“, verweist er auf das neueste Produkt, das er mit einem Partner realisierte: ein Rebländer Wermut.

Das Obst für seine Destillate und Liköre baut der Nebenerwerbswinzer nahezu komplett selbst an. Auch Oberbürgermeister Hubert Schnurr, Zwetschgenkönigin Alexandra und die Affentaler Weinkönigin Sara genießen beim Rundgang seinen edlen Zwetschgenbrand.

Auf Handwerkskunst setzt auch Bierbrauer Thomas Bäuerle von der gleichnamigen Brauwerkstatt aus Lauf. Seine Biere aus heimischem Malz gären in der Flasche und entwickeln so ihren besonderen Geschmack. Viele der Marktteilnehmer setzen auf die Weiterverarbeitung ihrer Produkte. Und so konnten die Besucher nicht nur Obst und Gemüse kaufen, sondern auch Marmeladen, Säfte, Brote und dazu passende Aufstriche. Käse aus Schafmilch, knusprige Kartoffelspiralen, würziges Bärlauchpesto oder auch Zwetschgen- und Zwiebelkuchen verführten zum Kaufen und Genießen.

Während für die Besucher der Bummel über den Markt zum Schlemmen im heimischen Paradies wurde, zählt für die Teilnehmer vor allem auch die Präsentation. „Es geht darum zu zeigen, wie vielfältig das Angebot der Direktvermarkter in der Region ist“, erklärt Susanne Panther von der städtischen Umweltabteilung die Intention des Marktes.

Dauerhafter Bauernmarkt ein Wunschziel

Bereits am Vorabend hatte die Stadt zudem zum Kinofilm „… Agrarwende jetzt!“ eingeladen. Über 60 Besucher verfolgten die Doku über die bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch-Hall und den Wandel der dortigen Region. Panter würde sich für den Raum Bühl eine Markthalle wünschen, in der viele Erzeuger gemeinsam ihre Produkte anbieten – quasi ein dauerhafter Bauernmarkt.

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