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Bauarbeiten beginnen am 14. Februar

Vollsperrung der Hauptstraße in Bühl: Gleich zwei Nebenstraßen kommen an ihre Belastungsgrenze

Bühl steht erneut vor einem Verkehrschaos. Ab Februar wird die südliche Hauptstraße für knapp eineinhalb Jahre gesperrt. Die umliegenden Wohngebiete müssen mit einer hohen Belastung rechnen.

Die südliche Hauptstraße in Bühl verwandelt sich ab Mitte Februar für 15 bis 17 Monate in eine riesige Baustelle. Vollsperrungen sind nach Auskunft der Stadt nicht zu vermeiden. Auf die Nebenstraßen in Wohngebieten kommen erhebliche Belastungen zu. 
Die südliche Hauptstraße in Bühl verwandelt sich ab Mitte Februar für 15 bis 17 Monate in eine riesige Baustelle. Vollsperrungen sind nach Auskunft der Stadt nicht zu vermeiden. Auf die Nebenstraßen in Wohngebieten kommen erhebliche Belastungen zu.  Foto: Ulrich Coenen

Am 14. Februar geht es los. Die Baustelle in der südlichen Hauptstraße, die in den nächsten 15 bis 17 Monaten für erhebliche Verkehrsbehinderungen in der Bühler Innenstadt sorgen wird, wird eingerichtet. Am Montagabend informierte die Stadtverwaltung die Anwohner. Das Interesse im Friedrichsbau war riesengroß. Nicht nur direkte Anwohner aus Hauptstraße und offiziellen Umleitungsstrecken waren gekommen.

Auch die Stadtverwaltung und die beteiligten Ingenieurbüros traten in großer Besetzung auf. Oberbürgermeister Hubert Schnurr (FW) betonte die Bedeutung des Themas. „Wir werden diese Baumaßnahme maßgeblich begleiten“, versprach er. Dann wurde es ernst. Felix Kiesel und Dominic Fies vom Ingenieurbüro Zink erklärten den Bühlern, was in den nächsten knapp eineinhalb Jahren auf sie zukommt.

Die Hauptstraße wird zwischen der Einmündung Bühlertalstraße und der Tankstelle Jäger komplett neu gestaltet. Gleichzeitig wird der Kanal erheblich vergrößert. Kiesel berichtete von einer Reduzierung der Fahrbahn auf 7,5 Meter zwischen Tankstelle Jäger und Einmündung Robert-Koch-Straße. Im Abschnitt zwischen Robert-Koch-Straße und Einmündung Bühlertalstraße ist die Fahrbahn bereits auf 7,5 Meter reduziert.

Die beiden jeweils 1,5 Meter breiten Radschutzstreifen am Straßenrand bleiben in der südlichen Hauptstraße erhalten. An der Ostseite der Hauptstraße entstehen zwischen Tankstelle Jäger und Robert-Koch-Straße außerdem Baumbeete, die, wie Kiesel sagte, für einen Alleecharakter sorgen sollen. Neu gestaltet mit barrierefreien Absenkungen werden die Knotenpunkte, also die Einmündungen Bühlertalstraße, Oberweierer Straße und Robert-Koch-Straße.

Vollsperrungen sollen für eine kürzere Bauzeit sorgen

Nach Auskunft von Fies wird das Projekt in zwei große Bauabschnitte unterteilt. Diese gliedern sich wiederum in sieben Teilabschnitte. Die Bauarbeiten beginnen an der Einmündung Bühlertalstraße und bewegen sich etappenweise in Richtung Süden. Dabei werden die jeweils betroffenen Abschnitte je nach Aufwand zwischen einigen Wochen und mehreren Monaten komplett für den Verkehr gesperrt. Diese Vollsperrungen sollen für eine Verkürzung der Bauzeit sorgen. Deshalb geht es nicht ohne Umleitungen durch Wohngebiete.

Wie die aussehen sollen, erklärte Jessica Stiefel, Teamleiterin Ordnungsrecht im Rathaus. Der überörtliche Verkehr soll auf die neue B3 umgeleitet werden. Innerörtlich gibt es, je nach gesperrtem Abschnitt der Hauptstraße, unterschiedliche Umleitungsmodelle.

Manuel von den Eichen vom auf Straßenverkehr spezialisierten Ingenieurbüro Brilon Bondzio Weiser in Bochum hat sich im Auftrag der Stadt mit den neuen Verkehrsströmen beschäftigt, die in Wohngebiete ausweichen müssen. Aktuell sind auf der Bühler Hauptstraße täglich rund 11.000 Fahrzeuge unterwegs.

Es wird kleinräumige Verlagerungen in Wohngebiete geben.
Manuel von den Eichen
Verkehrsingenieur

Die Vollsperrungen in der Hauptstraße führen zu „Verkehrsverlagerungseffekten“, wie von den Eichen meinte. „Es wird kleinräumige Verlagerungen in die Wohngebiete geben, nur ein Teil wird auf die neue B3 ausweichen.“ Dabei unterscheidet der Fachmann zwischen Wohnwegen, Wohnstraßen und Sammelstraßen. Die kleinen Wohnwege sind vom zusätzlichen Umleitungsverkehr kaum betroffen, stattdessen aber die Wohnstraßen und die Sammelstraßen. Die sind allerdings in der Lage, bis zu 5.000 beziehungsweise bis zu 11.000 Fahrzeuge pro Tag aufzunehmen.

Experte fordert abschnittsweise Halteverbote auf Umleitungsstrecken

Der Projektingenieur ging bei zwei Straßen von besonderen Belastungen aus und nannte die Oberweierer Straße und die nördliche Adalbert-Stifter-Straße. Diese Belastungen würden die „Verträglichkeit“ übersteigen. Die beiden Straßen befinden sich westlich der Hauptstraße. Dieser Bereich ist nach Ansicht des Projektingenieurs stärker vom Verkehr betroffen, der durch die Baustelle auf neue Wege in Wohngebiete verdrängt wird.

Die Belastung für die Straßen östliche der Hauptstraße schätzt von den Eichen geringer ein. Doch auch in der Robert-Koch-Straße und der Schlossstraße wird es eine größere Belastung geben. Um Staus zu vermeiden, empfiehlt der Projektingenieur dort abschnittsweise Halteverbote.

Felix Kiesel vom Büro Zink sprach in seinem Resümee von einer deutlichen Aufwertung des Straßenraums und einer Optimierung für den Radfahrer. Die Querungsmöglichkeiten für Fußgänger würden durch Barrierefreiheit verbessert. Ein wesentlicher Aspekt des Projekts ist ebenfalls die Aufdimensionierung des Kanals. Diese sei wegen einer hydraulischen Prüfung und wegen Bestandsschäden nötig.

Nach den Vorträgen kam es zu einer langen und kontroversen Diskussion mit den Bürgern. Über diese wird die Redaktion in einem weiteren Beitrag berichten.

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