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Ganztagsschulen

Die Hebelschule Gaggenau sucht neue Jugendbegleiter für die Hausaufgabenbetreuung

Ganztagsschulen sind für berufstätige Eltern ein Segen: Wenn die Kinder nach Hause kommen, sind die Hausaufgaben gemacht und bestenfalls noch eine AG besucht worden. Doch damit das klappen kann, braucht es sogenannte Jugendbegleiter. Doch was machen die eigentlich?

Hausaufgabenbetreuung mit Jugendbegleitern an der Hebelschule Gaggenau
Mit Spaß dabei: Jutta Brüchert und Monika Merkel (von links, stehend) bei der Arbeit mit Eduardo, Michelle, Mila und Ronja aus der zweiten Klasse. Foto: Swantje Huse

Ohne den Zettel, den Brigitte Seiser in der Hand hält, ginge nichts. Darauf hat die Koordinatorin der Jugendbegleiter an der Hebelschule in einer Tabelle alle Namen der Ganztagsschüler und der Hausaufgabenbetreuer und die jeweiligen Tage und Uhrzeiten notiert. An einigen Stellen sind Namen durchgestrichen, woanders neue dazugekommen.

„Den Plan habe ich zum Schuljahresbeginn gemacht und immer wieder aktualisiert.“ Jetzt, wo die Ferien vor der Tür stehen, geht es für Seiser daran, die Planung für das nächste Schuljahr zu machen. Und da will sie nicht nur bei den Schülern neue Namen dazuschreiben, sondern am liebsten auch bei den Betreuern.

„Wenn wir keine Jugendbegleiter hätten, dann müssten wir das ausschließlich mit den Kolleginnen wuppen“, erklärt Schulleiterin Christine Hillert. „Das ist wirklich eine riesengroße Hilfe.“

Als sie die Schulleitung der Hebelschule vor einem Jahr übernommen hat, hat sie das Jugendbegleitersystem für die Hausaufgabenbetreuung bereits vorgefunden – und sofort zu schätzen gewusst. „Es gibt Schulen, die machen das allein aus dem Kollegium. Oder andere monetarisieren Stunden und engagieren externe Anbieter.“

Jugendbegleiter unterstützen Gaggenauer Ganztagsschulen

Das bestätigt auch Liliana Erbesdobler vom Amt für Schulen und Betreuung der Stadt. Zumindest im Grundsatz.

„Die Hausaufgabenbetreuung ist ganz unterschiedlich geregelt. Oft hängt ein solches Angebot ja auch an den Räumlichkeiten.“ Ihres Wissens müsste keine der fünf Ganztagsgrundschulen in Gaggenau die Betreuung allein mit Lehrern stemmen. „Die meisten setzen auf die Mischform aus Lehrern und Jugendbegleitern“, so Erbesdobler.

Lediglich an der Ebersteingrundschule in Selbach sind ihr zufolge ausschließlich Jugendbegleiter im Einsatz. Das Ziel dabei sei immer, möglichst kleine Gruppen zu bilden.

Das ist wirklich eine riesengroße Hilfe.
Christine Hillert, Rektorin Hebelschule

An der Hebelschule bestehen diese Gruppen aus drei bis maximal fünf Schülern. Idealerweise kommen sie aus derselben Klasse. „Dann lassen sich die Hausaufgaben besser gemeinsam machen“, weiß Brigitte Seiser.

Als ehemalige Schulleiterin der Grundschule in Hilpertsau gehört sie zu den wenigen Jugendbegleitern mit pädagogischer Vorbildung. Die sei aber keine Voraussetzung, betonen Seiser und Hillert. Vielmehr gehe es darum, gerne mit Kindern zu arbeiten, Freude und Verständnis mitzubringen. Und Zeit: montags, dienstags und donnerstags gibt es die Hausaufgaben-Betreuung, jeweils eine Dreiviertelstunde, von 12.25 Uhr und von 13.15 Uhr an.

Hausaufgabenbetreuung Hebelschule Gaggenau
Konzentriert bei der Sache: Monika Seiser koordiniert die Jugendbegleiter. Hier sitzt Seiser zusammen mit Noah, Petar und Frederick. Foto: Swantje Huse

Hausaufgabenbetreuung hat an der Hebelschule bereits eine lange Tradition. Ursprünglich als Förderung für Kinder mit Migrationshintergrund gestartet, ist sie weiter gewachsen und mit der Einführung des Ganztagsangebots zum Schuljahr 2020/21 zu ihrer jetzigen Größe herangewachsen: 13 Betreuerinnen und ein Betreuer kümmern sich gemeinsam mit den Lehrern um 59 Schüler.

„Das ist schon ein Luxus hier“, sagt Petra Hintermann. Sie ist nicht nur Jugendbegleiterin, sondern auch im Betreuerpool der Stadt für das Frühangebot und die Mittagessenaufsicht da. Sie weiß, dass die Betreuung nicht an allen Schulen so reibungslos läuft wie hier.

Die helfen uns, wenn wir was nicht verstehen können.
Mila, Zweitklässlerin in der Hausaufgabenbetreuung

„Mehr geht immer“, sagt da Schulleiterin Hillert lachend. Ja, es laufe gut, aber neue Mitstreiter zu finden, wäre dennoch schön. Die Motivationen sind dabei recht ähnlich: sich ehrenamtlich einbringen, für Kinder da sein, Eltern und Lehrer entlasten.

„Ich habe immer gesagt, dass Väter und Mütter arbeiten können sollen“, sagt etwa Monika Merkel. „So kann ich zeigen, dass ich das ernst meinte, indem ich ihnen den Rücken freihalte.“

Ganztagskinder haben Spaß an der Hausaufgabenzeit

Ein Engagement, das auch von den Kindern geschätzt wird. Sie kommen gerne in die Hausaufgabenbetreuung, versichern etwa die Zweitklässler Noah, Petar und Frederick. „Dann kann ich mehr nach draußen“, sagt Petar grinsend.

Das sehen ihre Klassenkameraden Eduardo, Michelle, Mila und Ronja genauso. „Dann können wir uns nach der Schule direkt treffen“, erzählen sie strahlend. Aber noch viel wichtiger sei: „Die helfen uns, wenn wir was nicht verstehen können.“

Genau diese Dankbarkeit ist es, die die Jugendbegleiter beflügelt. „Klar hat man mal einen schlechten Tag und die Kinder auch“, sagt Jutta Brüchert, die erst in diesem Schuljahr eingestiegen ist. Trotzdem: „Ich würde es nicht fertigbringen, jetzt aufzuhören.“

Service

Wer sich vorstellen kann, als Jugendbegleiter an der Hebelschule zu arbeiten, kann sich dort unter poststelle@04143212.schule.bwl.de oder (0 72 25) 9 60 10 melden. Mehr Informationen unter www.jugendbegleiter.de.

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