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Lage bleibt angespannt

Corona-Inzidenz im Ortenaukreis stabil über 80 - Klinikum stellt sich auf mehr Covid-Patienten ein

Die Corona-Lage im Ortenaukreis bleibt angespannt. Das Klinikum hat jetzt angekündigt, wieder mehr Betten für Covid-19-Patienten bereitzustellen.

Das nördlichste Haus im Verbund des Ortenau Klinikums steht in Achern. Es soll bis 2030 neu gebaut werden. Möglicherweise mit mehr Betten als aktuell geplant.
Das Ortenau Klinikum richtet sich auf eine wachsende Zahl von Corona-Patienten ein. Foto: Achim Keiper

Die Corona-Lage im Ortenaukreis ist offenbar angespannter als es auf den ersten Blick scheint. Das Klinikum will seine Intensivkapazitäten wieder aufstocken. Und jede zweite Ansteckung ist inzwischen auf eine mutierte Virusvariante zurückzuführen.

Das Virus ist erneut in ein Krankenhaus eingedrungen. Auf der unfallchirurgischen Station des Ortenau Klinikums in Offenburg sind seit Donnerstag fünf Patienten positiv auf das Coronavirus getestet worden. Um weitere Infektionen zu verhindern, hat das Klinikum in enger Absprache mit dem Gesundheitsamt alle betroffenen Patienten sowie die als Kontaktpersonen ermittelten Patienten im Covid-Bereich der Klinik isoliert.

Alle Mitarbeiter der Station wurden getestet. Dabei gebe es derzeit keine positiven Ergebnisse. Nach Vorgaben des Gesundheitsamtes werden die Beschäftigten nach fünf Tagen nochmals mit einem PCR-Test untersucht. Alle Patienten der Station wurden ebenfalls getestet. Dabei hat es bisher keine weiteren positiven Nachweise gegeben.

Der Ortenaukreis hat die aktuellen Zahlen zur Verteilung der Corona Neuinfektionen auf die Kommunen vorgelegt. 61 der am Donnerstag vom Gesundheitsamt ermittelten positiven Labornachweise wurden am Donnerstagabend vom Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg bestätigt.

Damit beträgt der Wert für die übermittelten Fälle der letzten sieben Tage bei 363 bestätigten Neuinfektionen 84,2. Die 7-Tage-Inzidenz entspricht der Anzahl der in den vergangenen sieben Tagen neu gemeldeten Fälle pro 100.000 Einwohner im jeweiligen Stadt- oder Landkreis.

Die vom Landesgesundheitsamt bestätigten neuen Covid-19-Fälle stammen aus Achern (5), Appenweier (1), Berghaupten (1), Durbach (1), Gengenbach (2), Haslach (1), Hohberg (2), Kappelrodeck (2), Kehl (3), Kippenheim (1), Lahr (11), Mahlberg (3), Oberkirch (2), Offenburg (8), Ottenhöfen (2), Renchen (4), Rheinau (5), Sasbach (2), Sasbachwalden (1), Schwanau (1), Willstätt (1) und Wolfach (2).

Auffallend viele Infektionen in Achern

Eine auffallende Häufung von Neuinfektionen in Achern ist laut Landratsamt nicht auf einen einzelnen größeren Ausbruch zurückzuführen, sondern auf mehrere kleinere Ereignisse zum Beispiel in Familien. In den zurückliegenden Tagen waren aus Achern 25 Ansteckungen gemeldet worden.

Mit der Anpassung seiner Intensivkapazitäten speziell für Patienten mit Covid-19-Infektionen reagiert das Ortenau Klinikum vorsorglich auf die seit Februar wieder steigende Sieben-Tage-Inzidenz bei Corona-Neuinfektionen. „Uns ist bewusst, dass wir auch weiterhin dynamisch und flexibel auf das Infektionsgeschehens reagieren müssen.

Das setzt organisatorische und personelle Planungs- sowie Umsetzungsarbeit voraus“, sagt Peter Kraemer, Medizinischer Direktor des Ortenau Klinikums. Dazu zähle beispielsweise auch, die für den Aufbau zusätzlicher Intensivkapazitäten benötigten Mitarbeiter insbesondere im Hinblick auf die Osterfeiertage frühzeitig einzubinden.

Klinikum richtet sich auf mehr Patienten ein

„Grundsätzlich können wir selbst bei stark steigenden Fallzahlen weitere intensivmedizinische Kapazitäten kurzfristig aufbauen“, so Kraemer. Es gehe aktuell nicht um eine Überlastung der intensivmedizinischen Versorgung im Ortenaukreis. Der Klinikverbund könne aber nicht ausschließen, dass es an einzelnen Standorten erneut zu Einschränkungen bei planbaren Behandlungen und Operationen komme. Die Notfallversorgung sei davon auch in Zukunft nicht betroffen.

Im Ortenaukreis wurde erstmals am 31. Dezember 2020 die britische Virusvariante nachgewiesen. Die Ermittlungen des Gesundheitsamtes haben ergeben, dass seit der Coronavirus-Surveillance-Verordnung des Bundesministeriums für Gesundheit, nach der Labore ab Mitte Januar bundesweit PCR-positive Proben auf ihre RNA-Sequenz untersucht werden, sich bereits im Dezember Coronavirus-Mutationen im Ortenaukreis ausgebreitet haben. Das haben nachträgliche Laboruntersuchungen gezeigt. Inzwischen stammt jede zweite Infektion im Kreis von einer mutierten Virusvariante.

Zahlen des Kreises mit Verspätung

Seit dem vergangenen Oktober veröffentlicht der Kreis die Zahlen immer einen Tag später als das Landesgesundheitsamt die kreisweite Corona-Situation und die sieben-Tagesinzidenz, die man jeweils aktuell im Politikteil dieser Zeitung ersehen kann. Durch diese Verzögerung ist die Summe der hier veröffentlichten Neuinfektionen generell nicht identisch mit den kreisweiten Infektionszahlen, die wir in der jeweils selben Ausgabe veröffentlichen.

Besonders im Zusammenhang mit Wochenenden und Feiertagen ergeben sich dadurch teils erhebliche Abweichungen, da die Gesundheitsämter an solchen Tagen teils verzögert melden.

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