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Großes Fest Ende Juni

Freilichtmuseum in Gutach richtet den Fokus auf 60-jähriges Bestehen

Das Schwarzwälder Freilichtmuseum in Gutach feiert 60. Geburtstag. In diesem besonderen Jahr wartet auf die Gäste ein vielseitiges Programm.

Ein Fachwerkhaus vor Schwarzwaldkulisse. Der Blick geht auf die Giebelseite
Das Ortenauhaus aus Durbach prägte das Jahr 2023 im Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof und spielt auch zum 60. Geburtstag eine wichtige Rolle. Foto: Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof, Hans-Jörg Haas

Mit einem umfangreichen Jahresprogramm startet das Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach am Sonntag, 24. März 2024, in seine 60. Saison. Anlässlich dieses Jubiläums bietet das Freilichtmuseum ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm mit vielen neuen und bewährten Themen- und Aktionstagen an, so eine Pressemitteilung.

Für die Museumsverantwortlichen um Geschäftsführerin Margit Langer und den Wissenschaftlichen Leiter Thomas Hafen fiel die eigentlich etwas ruhigere Zeit im späteren Herbst und im Winter deshalb flach.

Es wurde und wird, wie Langer bereits in einem früheren Gespräch mit dieser Redaktion verdeutlichte, eifrig für den „Sechziger“ geplant. Das Jahr 2023 war für das Museum sehr erfolgreich, die Besucher strömten in Scharen. Klares Leuchtturmprojekt war das Ortenauhaus.

Nach dem Effringer Schlössle ist es nun die zweite von drei geplanten Gebäude-Translozierungen, die im Freilichtmuseum in Gutach die vielfältige Hauslandschaft des Ortenaukreises abbilden sollen. Und die Vielfalt der Häuser schlägt sich auch 2024 im Programm nieder.

Jeden Monat wird dabei eines oder mehrere der Museumshäuser im besonderen Blickpunkt stehen und mit Sonder- und Familienführungen sowie einem Veranstaltungshöhepunkt am Monatsende gewürdigt werden, schreibt das Museum in seiner Pressemitteilung.

Höhepunkt der Fete zum Sechziger ist ein großes Festwochenende am 29. und 30. Juni 2024. Das Fest im großen Zelt im Freilichtmuseum findet mit dem Ortenauer Bürgerfest am Samstag, 29. Juni, und einem Jubiläumstag mit einem ganztägigen Programm am Sonntag, 30. Juni, statt.

Auch die diesjährige Sonderausstellung im Hermann-Schilli-Haus, die am 24. März um 11 Uhr durch den Wissenschaftlichen Leiter Thomas Hafen eröffnet wird, widmet sich dem runden Geburtstag und rückt die 60-jährige Entwicklungsgeschichte des ältesten Freilichtmuseums des Landes in den Fokus.

Osterferienprogramm für junge Museumsbesucher in Gutach

Zeitgleich mit der Saison startet auch das Osterferienprogramm im Freilichtmuseum. Von 11 bis 16 Uhr können Kinder am ersten Tag der neuen Saison unter fachkundiger Anleitung kleine „Schwarzwälder Schatullen“ fertigen. Bis zum Ende der Osterferien in Baden-Württemberg, am 7. April, bietet das Museum in Gutach ein abwechslungsreiches Ferienprogramm für Kinder und Familien an. Jeden Tag dürfen sich die jüngsten Museumsbesucher zwischen 11 und 16 Uhr auf Mitmachangebote freuen.

Die Aktionen reichen vom Schleifen von Specksteinen über das Bemalen von Holzeiern bis zur Herstellung von Wachstüchern. Ein weiteres Highlight in der Osterferienzeit ist die Kükenstation in der Menne-Tenne im Falkenhof. Hier dürfen Jung und Alt frisch geschlüpfte Küken erleben und erfahren alles über den Weg des Kükens vom Ei zum Huhn.

1964 ging es offiziell los, und seither hat sich viel getan: Angesichts der bereits entstandenen Hauslandschaft geht das Museum, das seit 1973 zum Ortenaukreis gehört, längst über den ursprünglichen Rahmen des Schwarzwaldhauses, beziehungsweise des Vogtsbauernhofs, hinaus.

Museumsvater Hermann Schilli rühmte in diversen Publikationen das Schwarzwaldhaus

Hermann Schilli (1896-1981), Vater der Einrichtung und über viele Jahre ihr Leiter, schwelgt in einem Aufsatz in der „Badischen Heimat“ von 1960 geradezu über die Erhabenheit dieser Gebäude. Er charakterisiert das Schwarzwaldhaus als „Meisterwerk des Holzbaus von künstlerischer Klarheit und vollständiger Harmonie, sowohl in der äußeren Form wie im inneren Wesen.“

Aber die Hauslandschaft der Ortenau besteht eben nicht nur aus Schwarzwaldhäusern. Und diese Vielfalt will die Einrichtung, die im Reigen der sieben baden-württembergischen Freilichtmuseen in der Besuchergunst an der Spitze steht, abbilden. Zum Effringer Schlössle und dem Ortenau-Haus soll nun noch ein weiteres Exponat kommen. Die Museumsleitung denkt da an einen typischen Vierseithof vom Freudenstädter Höhenzug.

Ortenauhaus stand ursprünglich in Durbach und steht für die Weinregion Ortenau

Aber das ist derzeit noch Zukunftsmusik. Die Museumsleute müssen das geeignete Gebäude ausfindig machen, zudem muss das Finanzierungskonzept stehen. Doch zurück zum Ortenauhaus. Rund vier Jahre dauerte es, bis das 250 Jahre alte Fachwerkgebäude aus dem malerischen Weinort Durbach endlich auf dem Museumsgelände stand und am 2. Juli 2023 für die Besucher öffnen konnte.

Es war, wie Margit Langer damals berichtet, ein Glücksfall für die Museumsleute, denn das Gebäude war seit den 1960er-Jahren nicht mehr groß verändert worden und mutete gleichsam wie eine Zeitkapsel an. Und für diese Ära soll das Ortenauhaus dann auch mit seiner Inneneinrichtung stehen. Dazu kommt der Weinbau. Es ist ein altes Winzeranwesen, und das spiegelt sich im Weinberg draußen wider.

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