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51,2 Prozent der Stimmen

Wolfram Britz ist klarer Sieger bei Oberbürgermeisterwahl in Kehl

Kehls neuer Oberbürgermeister heißt Wolfram Britz. Der 53-jährige Krankenpfleger sicherte sich mit 51,2 Prozent im zweiten Wahlgang die absolute Mehrheit der Stimmen und gewann klar vor Anemone Bipppes (26,1 Prozent) aus Baden-Baden und dem Baubürgermeister Thomas Wuttke (22,5 Prozent).

Wolfram Britz freut sich nach seiner Wahl zum Oberbürgermeister von Kehl mit seiner Frau Iris und den Söhnen Til (rechts) und Jan.
Wolfram Britz freut sich nach seiner Wahl zum Oberbürgermeister von Kehl mit seiner Frau Iris und den Söhnen Til (rechts) und Jan. Foto: Benedikt Spether

Lauter Beifall brandet auf, als Toni Vetrano in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses in der Kehler Stadthalle das Ergebnis verkündet: Wolfram Britz ist neuer Oberbürgermeister von Kehl.

Damit wurde der 53-jährige Krankenpfleger im zweiten Wahlgang seiner Favoritenstellung gerecht. Britz sicherte sich sogar die absolute Mehrheit und konnte 51,2 Prozent der abgegebenen Stimmen für sich verbuchen.

Auf den zweiten Platz kam die Baden-Badenerin Anemone Bippes, die mit 26,1 Prozent einen Achtungserfolg feierte und damit ihr Ergebnis aus dem ersten Wahlgang noch leicht verbessern konnte.

Thomas Wuttke landet nur auf Rang drei

Nur auf Rang drei landete Baubürgermeister Thomas Wuttke mit 22,5 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag mit 36 Prozent ähnlich niedrig wie vor zwei Wochen.

„Sicher sein konnte man sich nicht, es hat ja schon viele Favoritenstürze gegeben“, zeigte sich Britz im Vorfeld trotz seines klaren Vorsprungs noch keineswegs allzu überzeugt von seinem Triumph. Aber nach der deutlichen Entscheidung durfte er strahlen: „Ich freue mich und bin glücklich, mein Ziel erreicht zu haben. Ich glaube, ich habe einen guten Wahlkampf gemacht.“

Wir stehen vor keiner leichten Aufgabe.
Wolfram Britz, neuer Oberbürgermeister von Kehl

Zugleich zollte der neu gewählte Rathauschef Respekt an seine Mitbewerber: „Sie haben beide viel Kraft und Energie in den Wahlkampf gesteckt, aber es kann eben nur einen Gewinner geben.“ Britz kündigte in seiner kurzen Rede vor den anwesenden Besuchern im Saal an, dass „wir vor keiner leichten Aufgabe stehen.“

Aber: „Wenn wir alle an einem Strang ziehen, schaffen wir es.“ Wenn er am 2. Mai sein neues Amt antrete und damit die Nachfolge von Toni Vetrano übernimmt, wolle er mit jedem einen Dialog führen können und dies solle sich für die ganze Stadt auszahlen.

Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis.
Anemone Bippes, Kandidatin aus Baden-Baden

„Ich bin zufrieden mit meinem Ergebnis“, kommentierte Anemone Bippes das Resultat. Sie hatte vor dem zweiten Wahlgang geglaubt, „dass noch viel Bewegung in das Ergebnis kommen wird, weil in den vergangenen Tagen viel passiert ist“.

Sie habe es keineswegs bereut, nochmals ins Rennen gegangen zu sein. „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“, sagte sie. Und: „Ich habe in den vergangenen Tagen nochmal viel Zuspruch von Leuten erhalten, die mir sagten, es sei eine gute Entscheidung gewesen, weiterzumachen.“

Nachdem die Auszählung der Stimmen im ersten Wahlgang coronabedingt noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit geschah, war bei der Entscheidung nun auch Publikum zugelassen – allerdings mussten die Bürgerinnen und Bürger einen 3G-Nachweis mitbringen, um in die Stadthalle zu gelangen.

Zweiter Wahlgang in Kehl: Scharmützel im Vorfeld

Im Vorfeld dieses zweiten Wahlgangs war es zu einigen kommunalpolitischen Scharmützeln gekommen. Thomas Wuttke hatte öffentlich damit gehadert, dass die drittplatzierte Anemone Bippes wieder antritt und ihm somit möglicherweise Stimmen wegnehmen könnte.

Zudem beklagten er und seine Frau Claudia Gerüchte, wonach ihre beiden Söhne in der Schule Wahlflyer verteilt hätten. Darüber hinaus hatte der ehemalige Rektor der Kehler Hochschule für öffentliche Verwaltung, Paul Witt, die Führungskompetenz von Britz angezweifelt, weil er sie in seiner Biografie nicht nachgewiesen habe.

Britz kündigte in seinem Wahlprogramm an, die Innenstadt mit gestärktem Einzelhandel und einem guten gastronomischen Angebot attraktiver gestalten zu wollen. Ganz oben auf der Agenda stehen auch die Planungen für ein Ganzjahresbad mit der notwendigen langfristigen Finanzierung.

„Darüber hinaus muss das Schwimmbad in Auenheim unverzüglich saniert werden, um den Badebetrieb zu ermöglichen“, sagt Britz, der seit 2014 im Kehler Gemeinderat sitzt und für eine gleichermaßen moderne wie bürgernahe Stadtverwaltung eintritt. Bis zum Jahr 2035 will der Lokalmatador in seiner Heimatstadt einen Fahrplan für Klimaneutralität erarbeiten, mit der Wohnbaustrategie 2030 vor allem aber auch bezahlbaren Wohnraum schaffen.

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