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App verhindert wohl Schlimmeres

Erzieherin mit britischer Corona-Mutation infiziert: Kindergarten in Lauf bleibt geschlossen

Nach der Corona-Infektion zweier Erzieherinnen bleibt der Kindergarten St. Josef in Lauf geschlossen. Das Gesundheitsamt hat 39 Kinder und ihre Erzieherinnen in Quarantäne geschickt.

Kindergarten St. Josef in Lauf
Nachdem sich zwei Erzieherinnen mit dem Coronavirus infiziert hatten, musste die Gemeinde Lauf den Kindergartenbetrieb einstellen. Mindestens bis zum 25. März spielen hier keine Kinder mehr. Foto: Michael Brück

Seit einigen Tagen schon ist das Kinderlachen im Laufer Kindergarten St. Josef verstummt. Nachdem in der vergangenen Woche bei einer Erzieherin durch einen Schnelltest eine Corona-Infektion festgestellt wurde, hatte die Verwaltung um Bürgermeister Oliver Rastetter (CDU) unmittelbar reagiert.

Sie ordnete die vorübergehende Schließung des Hauses an, bis ein formelles Ergebnis durch einen so genannten PCR-Test vorlag, ob es sich tatsächlich um eine Covid-19-Infektion handelte.

Mittlerweile weiß Rastetter Bescheid. Ein bestätigter PCR-Test liege vor, erklärt er am Freitag gegenüber dieser Zeitung: „Die Mitarbeiterin ist tatsächlich mit der englischen Mutation des Coronavirus infiziert worden.“ Wie Rastetter sagt, sei bei einer weiteren Testreihe mit den Kindergarten-Erzieherinnen kurz darauf auch eine zweite Mitarbeiterin durch einen positiven Schnelltest aufgefallen.

39 Kinder und deren Erzieherinnen schickte das Gesundheitsamt in Quarantäne

Diese habe umgehend das Testzentrum in Offenburg aufgesucht, um sich ebenfalls einem PCR-Test zu unterziehen. Das Ergebnis ist derzeit noch nicht bekannt. Die Mitarbeiterin befindet sich derzeit in einer freiwilligen Quarantäne. Ebenso insgesamt 39 Kinder aus drei Betreuungsgruppen und deren Erzieherinnen, die allesamt vom Gesundheitsamt in Offenburg als enge Kontaktpersonen eingestuft wurden.

Unsere App hat sich als wertvolles Werkzeug erwiesen.
Oliver Rastetter, Bürgermeister

Aus Sicherheitsgründen müssen die Betroffenen nun bis einschließlich zum 25. März in häuslicher Quarantäne bleiben. Bislang, so erklärt Rastetter, liege allerdings kein Hinweis auf eine Corona-Infektion vor. Dennoch gehe das Gesundheitsamt von einem klinisch-epidemiologischen Zusammenhang aus. „Deshalb wurde uns empfohlen, den Kindergarten zunächst auch bis zum 25. März geschlossen zu halten. Was wir in Absprache zwischen Gemeinde und dem Träger dann auch genauso umsetzen werden.“

Schnelltests nach Corona-Fällen in Kindergarten in Lauf

Trotz der Corona-Fälle in seinem Kindergarten gibt es für Rastetter aber auch Erfolge im „Leben mit der Corona-Bedrohung“ zu vermelden. „Wir haben Schlimmeres wahrscheinlich verhindern können“, sagt er. Das sei einerseits durch das schnelle Handeln von Gemeinde und Kindergarten-Träger möglich gewesen. Oliver Rastetter ist aber auch davon überzeugt, dass die Kindergarten-App der Gemeinde einen großen Anteil dazu beigetragen habe, schnell und effektiv Klarheit über den Stand der Dinge zu erhalten.

„Wir haben morgens um 10.30 Uhr über diese App den Eltern kostenlose Schnelltests angeboten. Nur wenige Stunden später hatten bereits 92 Eltern auf dieses Angebot reagiert und sich mit einem Schnelltest auf Covid-19 untersuchen lassen.“ Wichtig sei es in solchen Situation, durch offene Kommunikation ein sogenanntes diffuses Geschehen zu verhindern, sagt Rastetter.

„Wenn wir alle Informationen sofort und unverschleiert an die Menschen weitergeben, können wir eine Ausbreitung des Virus verhindern.“ Bislang seien übrigens alle Tests von Eltern, Kindern und Geschwisterkindern negativ verlaufen. Das, und die sehr gute Mitarbeit der Eltern, mache Hoffnung, mit einem blauen Auge davongekommen zu sein.

Weitere Corona-Tests bislang ohne positives Ergebnis

„Überhaupt haben sich die meisten Eltern vorbildlich verhalten“, sagt der Bürgermeister. „Als wir über unsere App gebeten hatten, die gut 40 Geschwisterkinder doch lieber nicht in die Krippe und die Schule zu schicken, war die Bereitschaft groß, die Kinder zunächst zu Hause zu betreuen.“ Auch hier hätten fast alle Eltern sehr gut reagiert. Oliver Rastetter ist zuversichtlich, dass sich alles zum Guten wenden wird.

Bei den regelmäßigen Schnelltests sei bislang keine weitere Kindergarten-Mitarbeiterin mehr positiv getestet worden. Auch ein Test am Freitagvormittag sei ohne Verdachtsfälle verlaufen. Gute Nachrichten gebe es zudem von den beiden betroffenen Erzieherinnen. Bei ihnen scheine sich der Krankheitsverlauf recht mild zu entwickeln. Zwar seien die Symptome deutlich und typisch für Covid-19, dennoch würden sich sich aber auf niedrigem Niveau bemerkbar machen.

Uns wurde empfohlen, den Kindergarten zunächst bis zum 25. März geschlossen zu halten.
Oliver Rastetter, Bürgermeister

Abstand, Hygiene, eine gute App und Impfungen – das sind für den Laufer Bürgermeister die goldenen Mittel, um der Pandemie Herr zu werden. „Unsere App hat sich als wertvolles Werkzeug erwiesen. Einmal mehr haben wir gezeigt, dass innerhalb einer Kommune vieles sehr viel effektiver und schneller gelöst werden kann, als auf Kreis- oder gar Landes- und Bundesebene.“

Deshalb, so ist Oliver Rastetter überzeugt, solle man auch die Verantwortung über die Corona-Impfungen in die Hände der Kommunen legen. „Wir könnten viel schneller handeln und vor Ort die Menschen deutlich schneller durchimpfen“, sagt er.

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