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Gemeinderat wählt am 1. August

Achim Schick geht bei der Bürgermeisterwahl in Rastatt als Lokalmatador ins Rennen

Zwischen vier Kandidaten hat der Gemeinderat Rastatt am 1. August die Wahl. Einer davon ist Achim Schick, der Bürgermeister werden möchte.

 Achim Schick auf dem Faneser Platz.
Achim Schick auf dem Faneser Platz. Im Fall eines Siegs bei der Bürgermeisterwahl würde er von Karlsruhe nach Rastatt umziehen. Foto: Frank Vetter

Bei der Beigeordnetenwahl am 1. August hat Achim Schick ein Alleinstellungsmerkmal: Er ist als Leiter des städtischen Fachbereichs Sicherheit und Ordnung Lokalmatador, wenn er um das Vertrauen des Rastatter Gemeinderats wirbt. „Ich bin überparteilich, sachorientiert, verlässlich und ideologiefrei“, gibt er seinen Slogan wieder.

Obwohl er in Karlsruhe wohnt, bekennt er: „Ich habe Rastatt lieben und schätzen gelernt.“ Seit 2007 ist er beruflich in der Barockstadt zugange. Zunächst im Landratsamt als stellvertretender Leiter des Justiziariats und Leiter des Amts für Baurecht und Naturschutz. Im Oktober 2012 wechselte er dann zur Rastatter Stadtverwaltung und übernahm den Fachbereich Sicherheit und Ordnung mit seinen rund 75 Mitarbeitern.

Schick schätzt die Vielseitigkeit der Aufgabe

Warum er das Bürgermeisteramt und damit die Nachfolge des Ende Oktober scheidenden Beigeordneten Arne Pfirrmann (FW) anstrebt? Schick schätzt die Vielseitigkeit der Aufgabe an der Schnittstelle zwischen Politik und Verwaltung sowie die Gestaltungsmöglichkeiten. Vertrautes Terrain wäre für einen Dezernenten Schick natürlich das Ordnungsamt.

Aber der 53-Jährige weiß, dass er auch den „sozialen Flügel“ abdecken muss mit den Fachbereichen Schulen/Kultur/Sport sowie Jugend/Familie/Senioren, die ebenso wie der Eigenbetrieb Kultur und Veranstaltungen im Dezernat III angesiedelt sind.

Hier warten „große Herausforderungen“, sagt der Fachbereichsleiter mit SPD-Parteibuch. Die Stadtverwaltung müsse ihren Beitrag leisten, um jene Kräfte zu stärken, die die „Stadtgesellschaft zusammenzuhalten“. Eine der zentralen Aufgaben werde die Unterbringung und Integration der Flüchtlinge bleiben. Einen hohen Integrationsfaktor sieht er dabei bei den Vereinen. Gerade vor dem Hintergrund eines Aderlasses bei Verantwortungsträgern in den Clubs gelte es, die Vereine mit geeigneten Förderrichtlinien zu unterstützen.

Seit Jahren genau im Blick hat Schick in seiner Funktion als Chef des Ordnungsamts die Sicherheitslage. Es gebe zwar keine Kriminalitätsschwerpunkte in Rastatt, betont der Jurist. Allerdings ließen Schick auch jüngste Gewaltdelikte wie die Messerstecherei und Schlägerei in der Innenstadt aufhorchen.

Den kommunalen Ordnungsdienst würde er von derzeit fünf auf sieben Stellen aufstocken. „Es kann nicht sein, dass die Menschen in ihren eigenen vier Wänden bleiben, weil ihr subjektives Sicherheitsgefühl beeinträchtigt ist.“ Aus diesem Grund spricht er sich auch für eine Vertiefung der Sicherheitskooperation mit der Landespolizei aus.

Ein „ganz großes Thema“ bleibt für den Fachbereichsleiter die Kinderbetreuung. Man müsse am Ball bleiben, um mit weiteren Kindergärten den Bedarf zu decken. Gleichzeitig brauche man Personal und müsse deshalb verstärkt ausbilden. Wie überhaupt die Mitarbeitergewinnung aus Schicks Sicht eine größere Bedeutung im Rathaus gewinnen müsse. Als zuständiger Fachbereichsleiter hat er den Personalmangel ganz stark im Ausländeramt und Bürgerbüro zu spüren bekommen.

Er plädiert für mehr Ausbildung. Für ein stärkeres Bewusstsein, dass die Stadt intensiver auf potenzielle Bewerber zugehen müsse. Und für ein Führungskräfteentwicklungskonzept.

Ich stehe für eine offene Kommunikation auf Augenhöhe
Achim Schick
Bürgermeisterkandidat in Rastatt

Bei der Kultur sieht Schick die Barockstadt gut positioniert. „Da haben wir einiges zu bieten, nicht nur Baden-Baden.“ Die Angebote solle man sowohl als Standortfaktor als auch als Medium zur Integration sehen, so seine Überzeugung. Deshalb ist es aus seiner Sicht nicht hilfreich, kulturelle Angebote nur mit dem Auge der Rentabilität zu betrachten.

Schick hält sich nicht nur fachlich für geeignet, um den Bürgermeisterposten auszufüllen. Er stehe auch für „eine offene Kommunikation auf Augenhöhe“. Er vertrage Kritik und abweichende Meinungen, betont der Fachbereichsleiter. Nur so komme mal als lernende Verwaltung weiter und fördere Qualität, lautet sein Credo.

Dass ein Aufstieg vom Fachbereichsleiter zum Dezernenten mit mehr Terminen an Abenden und Wochenenden verbunden ist, steht für den Bürgermeisterkandidaten außer Frage. Und deshalb steht für ihn auch fest, dass er im Falle seiner Wahl seinen Wohnsitz von Karlsruhe nach Rastatt verlegen werde.

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