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Mobilität verbessern

Regiomove-Ports verbinden in Rastatt die verschiedenen Verkehrsarten

Die Regiomove-Ports am Rastatter Bahnhof sind Mobilitäts-Schnittstellen. Sie bündeln die verschiedenen Verkehrsangebote physisch vor Ort. Die Mobilitätswende wird so in Rastatt greifbar.

Zentrales Element: Der KVV-Projektleiter Frank Pagel zeigt das Informationsterminal der Regiomove-Ports vor dem Rastatter Bahnhof. Auf dem Bildschirm darüber werden die nächsten Abfahrtszeiten gezeigt.
Zentrales Element: Der KVV-Projektleiter Frank Pagel zeigt das Informationsterminal der Regiomove-Ports vor dem Rastatter Bahnhof. Foto: Hans-Jürgen Collet

Die Stelen mit den farbigen Quadern vor dem Rastatter Bahnhof sind weithin sichtbar. Die sogenannten Regiomove-Ports verknüpfen verschiedene Verkehrskonzepte wie Bahn, Bus, Carsharing oder Leihräder. Die Stadt Rastatt und der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) haben die Mobilitäts-Schnittstellen an diesem Dienstag eingeweiht.

„Die Regiomove-Ports sollen das Verkehrsangebot besser sichtbar machen“, sagt Frank Pagel, Projektleiter beim KVV. Gerade die farbigen Quader hätten ein Wiedererkennungswert. Die Nutzer müssen sich laut Projektleiter in den bislang teilnehmenden Pilot-Kommunen nicht neu orientieren.

Regiomove für den KVV-Projektleiter ein „Symbol für die Mobilitätswende“, das die gesellschaftliche Transformation der Menschen und deren Gewohnheiten verdeutliche.

Dafür sind natürlich Mittelzentren prädestiniert.
Frank Pagel, KVV-Projektleiter

Das Land und der Europäische Fonds für regionale Entwicklung förderten den Auf- und Ausbau von regiomove mit fast 4,9 Millionen Euro.

Rastatt ist einer von sieben Standorten, an denen die Verkehrsschnittstellen aufgebaut werden. „Dafür sind natürlich Mittelzentren prädestiniert, weil sie die nötige Infrastruktur haben.“ Weitere Standorte sind Bretten, Graben-Neudorf, Karlsruhe-Hagsfeld, Ettlingen, Baden-Baden und Bühl.

Die Regiomove-Ports bestehen aus zwei verschiedenen Bausteinen. Die App ist die virtuelle Komponente. Dort werden die verschiedenen Mobilitätspartner gebündelt. Der zweite Baustein sind die sogenannten Ports, an denen die Fahrgäste aus mehreren Verkehrsmitteln wählen und zwischen ihnen umsteigen können.

Mit der Regiomove-App kann ich die Abfahrtszeiten überprüfen, Fahrkarten buchen, das Auto oder Fahrrad mieten und bezahlen.
Kevin Schlegel, Stadt Rastatt

Dafür braucht es eine spezielle App auf dem Handy. „Mit der Regiomove-App kann ich die Abfahrtszeiten überprüfen, Fahrkarten buchen, das Auto oder Fahrrad mieten und bezahlen“, erklärt Kevin Schlegel von der Stadt Rastatt.

Am Bahnhofsvorplatz in Rastatt und am Kulturplatz gegenüber stehen insgesamt 30 KVV-Nextbikes zur Verfügung. Am Bahnhofs-Parkplatz stehen zwei Mietautos und am Parkplatz des Landratsamtes drei Fahrzeuge zum Mieten bereit.

Einziger Haken: Ein bestehendes Stadtmobilkonto kann mit der App nicht verknüpft werden. Die Freischaltung sei zwar kostenlos, die übermittelten Ausweis- und Führerscheindaten müssen aber bei einer Geschäftsstelle überprüft werden.

Der zentrale Bestandteil der Regiomove-Ports ist das Informationsterminal. Einerseits macht es auf die verschiedenen Mobilitätsangebote aufmerksam, andererseits können sich Nutzer daran mit Hilfe der interaktiven Karte in Rastatt orientieren.

„Das ist die Karte, die es auch in der Regiomove-App gibt“, erläutert Pagel. Darauf werden die Busbewegungen angezeigt. „Das ist aber kein GPS-Signal, sondern nur der geschätzte Ort anhand der Abfahrts- und Ankunftszeiten.“

Instandhaltung: An einem der Regiomove-Ports am Rastatter Bahnhof ist es möglich sein Fahrrad zu reparieren.
Instandhaltung: An einem der Regiomove-Ports am Rastatter Bahnhof ist es möglich, sein Fahrrad zu reparieren. Foto: Hans-Jürgen Collet

Die Kommunen können die Inhalte der Informationsterminal ebenfalls mit bestimmen. Die Stele ist zudem barrierefrei. Auch Kinder-, Rollstuhlfahrer oder Sehbehinderte können mit der jeweiligen Taste die Bildschirmanordnung auf ihre Anforderungen anpassen.

Sehbehinderte Menschen bekommen die Informationen vorgelesen. Darüberhinaus können die am Terminal gewonnenen Informationen laut Pagel über einen QR-Code in die Regiomovie-App übertragen werden.

Weitere Bestandteile der Ports sind Schließfächer. „Die Fächer haben eine normale Handgepäckgröße und verfügen über eine Steckdose“, so Pagel. Radfahrer könnten dort ihre Helme, Jacken oder Taschen deponieren. Die Schließfächer seien aus Kostengründen nicht in die App integriert. „Das wäre allerdings machbar.“

An einem der Regiomove-Ports in Rastatt gibt es eine Anlage zur Fahrrad-Reperatur

Darüber hinaus gibt es eine Fahrrad-Reparatur-Anlage bei einem der Regiomove-Ports. Dort liegen eine Luftpumpe und oft benötigtes Werkzeug für die Instandsetzung des Drahtesels bereit.

Bürgermeister Raphael Knoth begrüßt, dass es sich bei dem Ganzen um ein regionales Projekt handelt. „Wenn jede Kommune sich ihre eigenen Schilder ausdenken würde, wäre das wenig sinnvoll und es gäbe auch keinen Wiedererkennungswert.“ Knoth sieht das Angebot vor allem auch eine Bereicherung für Pendler. Er selbst schaue immer zuerst, ob er mit der Bahn reisen und wie er den letzten Kilometer zu seinem Ziel zurücklegen könne.

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