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Ungelöster Konflikt

Für Ausbau der A5-Anschlussstelle Rastatt-Nord finden jetzt Bohrungen statt

Bei Rastatt-Nord stehen Autofahrer ständig im Stau. Deshalb soll die A5-Anschlussstelle ausgebaut werden. Dafür finden jetzt Bohrungen statt. Doch noch immer ist ein Konflikt ungelöst, der das Vorhaben um Jahre verzögern könnte.

Ein Autobahnschild
Ausfahrt Rastatt-Nord: Um den Umbau der Anschlussstelle ist ein Streit zwischen dem Regierungspräsidium Karlsruhe und der Gemeinde Muggensturm entbrannt. Foto: Holger Siebnich

Der Beginn des umstrittenen Ausbaus der Autobahnanschlussstelle Rastatt-Nord liegt noch in weiter Ferne. Verkehrsteilnehmer werden aber schon ab kommender Woche erste Auswirkungen zu spüren bekommen.

Im Auftrag des Regierungspräsidiums (RP) Karlsruhe finden Erkundungsbohrungen statt. Der Konflikt mit der Gemeinde Muggensturm ist allerdings nach wie vor nicht beigelegt. Und jetzt will auch der Rastatter Stadtteil Rauental aktiv mitmischen.

Die bisherigen Pläne sehen vor, die häufig überlastete Anschlussstelle zum sogenannten Vollkleeblatt ohne Ampeln umzubauen. Dem Kleeblatt ist allerdings die kleine Kreisstraße 3728 im Weg, die direkt neben Rastatt-Nord von der B462 aus nach Muggensturm führt.

A5-Anschluss: Muggensturms damaliger Bürgermeister drohte mit Klage

Das Regierungspräsidium will den Bypass ersatzlos zurückbauen. Dagegen wehrte sich die Gemeinde Muggensturm. Der ehemalige Bürgermeister Dietmar Späth (parteilos) forderte stets vehement, die Straße zu verschwenken und 200 Meter weiter östlich neu an die B462 anzuschließen. Er kündigte an, notfalls vor Gericht zu ziehen, auch wenn ein solches Verfahren den Ausbau lange verzögern könnte.

Die K3728 ist unverzichtbar.
Johannes Kopp, Bürgermeister

Der Gemeinderat unterstützte den Bürgermeister in diesem Punkt einhellig. Seit September sitzt mit Johannes Kopp (SPD) ein neuer Mann am Steuer des Rathauses. An der grundlegenden Haltung hat sich in Muggensturm aber nichts geändert. „Die K3728 ist unverzichtbar“, sagt auch der neue Bürgermeister.

Einen Türspalt lässt er allerdings offen. Wenn es für einen Anschluss Muggensturms noch andere Möglichkeiten gebe, sei er durchaus kompromissbereit. Am 24. November sei er für seinen Antrittsbesuch bei Regierungspräsidentin Sylvia Felder (CDU) zu Gast. Dann werde das Thema auf der Agenda stehen.

Besuch der Regierungspräsidentin: Ortschaftsrat will „politisches Statement“ abgeben

Bereits eine Woche vorher nimmt Felder am 17. November um 19 Uhr an der Sitzung des Ortschaftsrats Rauental in der Oberwaldhalle teil. Das kündigt Ortsvorsteher Thorsten Ackermann (CDU) an. Dabei gehe es nicht nur um den aktuellen Sachstand, sondern auch um ein „politisches Statement“, so der Ortsvorsteher.

Er ist bestrebt, die Interessen des Stadtteils stärker zu artikulieren und die Vorteile des Knoten-Umbaus zu unterstreichen. Mit Sorge verfolge er, wie der Widerstand Muggensturms gegen die geplante Abtrennung der K3728 von der B462 die öffentliche Debatte beherrsche.

Aus seiner Sicht, so Ackermann, kämen die Vorteile des Projekts für Rauental viel zu kurz. Durch die Loslösung der Hauptstraße vom Zubringer bewirke man eine Verkehrsberuhigung im Ort. Befürchtungen einer Bürgerinitiative, dass die Bischweierer Straße (K3714) künftig stärker belastet werde, kann der Ortsvorsteher nicht teilen. Wenn die B462 künftig ampelfrei sei, werde es für den Durchgangsverkehr „unattraktiv“, noch durch Rauental zu fahren, lautet seine Einschätzung.

Probebohrungen auch auf der B462 und der A5

Egal ob es zu einem Rechtsstreit kommt oder nicht, wird bis dahin aber noch viel Wasser den Rhein runterfließen. Ursprünglich sah der Zeitplan vor, dass in diesem Jahr das sogenannte Planfeststellungsverfahren beginnt und der Bau 2025 startet. Doch jetzt geht es erst 2023 in die Planfeststellung.

Für dieses Verfahren brauchen die Planer auch Informationen über den Baugrund und mögliche Schadstoffbelastungen. Diese sollen mit den Probebohrungen gewonnen werden, die am Montag, 7. November, starten. Sie dauern nach Angaben des RP acht bis zehn Wochen, je nach Witterung auch länger. „Vereinzelt“ fänden die Bohrungen auf der B462 und der A5 statt. Für Verkehrsbehinderungen bittet das RP um Verständnis.

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