Skip to main content

Kooperation mit Kindersportschule

Auch schwächere Kinder blühen in der Ötigheimer Grundschule auf

Die Kindersportschule Mittelbaden (KISS) kooperiert jetzt auch mit der Grundschule in Ötigheim. Neben intensiviertem Sportunterricht bietet die Tischtennisgemeinschaft dabei eine zusätzliche Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen.

Junge Tischtennisspieler in Ötigheim
Angeleitet von Andreas Kuhn (links) lernen die Ötigheimer Grundschüler Grundlagen des Tischtennisspiels. Die Tischtennisgemeinschaft ist Mitglied der Kindersportschule Mittelbaden. Foto: Stefan Maue

Zielgenau platziert Andreas Kuhn die Bälle immer wieder an die gleiche Stelle. Samuel, Jonathan und die anderen kleinen Tischtennisfreunde versuchen voller Begeisterung, die Bälle regelkonform über das Netz zurückzubringen, auf die andere Seite der Tischtennisplatte. Kuhns fachgerechte Anweisungen über die richtige Schlägerhaltung lockern die Szenerie entsprechend auf.

Kuhn ist Vorsitzender der Tischtennisgemeinschaft Ötigheim, die mittlerweile fester Bestandteil der Kindersportschule Mittelbaden (KISS) ist. Seit Anfang dieses Schuljahres kooperiert die Grundschule in Ötigheim mit KISS.

Vereinstreffen auf Anregung aus dem Rathaus

„Wir haben seit Mitte letzten Jahres schon daran gearbeitet“, sagt Rektorin Dorothee Rudolph. Auf Anregung aus dem Rathaus habe es ein Treffen mit Ötigheimer Vereinen gegeben, bei dem sich die Sportschule vorgestellt hat, erklärt sie.

Ein großes Anliegen sei ihr dabei auch gewesen, durch die qualifizierten Mitarbeiter der Sportschule mehr Unterstützung für den Schwimmunterricht der Ötigheimer Grundschüler im Lehrschwimmbecken der Albert-Schweitzer-Schule in Muggensturm zu erhalten.

„Wir haben uns zum Ziel gesetzt, allen Kindern eine sportliche Grundlagenausbildung zu ermöglichen und ihnen verschiedene Sportarten näher zu bringen“, beschreibt Schulleiter Andreas Herrmann die Intention von KISS.

Homogene Kleingruppen sollen gemeinsam Sport treiben

Neben dem regulären Sportunterricht werde dabei parallel ein intensives Sportprogramm in kleinen, homogenen Gruppen angeboten. „Jedes Kind sollte für sich eine passende Sportart finden“, sagt Hermann.

Er achte darauf, dass die Schüler etwa bei den Ballspielen leistungsmäßig stets zusammenpassen. So sind für jeden einzelnen auch immer wieder Erfolgserlebnisse zu erzielen.

Ötigheim ist die fünfte Gemeinde, mit der wir zusammenarbeiten.
Andreas Herrmann
Sportschulleiter

„Ötigheim ist jetzt die fünfte Gemeinde, mit der wir zusammenarbeiten“, zählt Herrmann auf. Zugleich hegt er die Hoffnung, dass sich dort künftig noch mehr Vereine engagieren, um mit zusätzlichen Arbeitsgemeinschaften (AG) – analog zum Tischtennis – die sportliche Angebotspalette weiter zu vergrößern.

Die Teilnehmer an der AG sind mit viel Elan bei der Sache. „Das macht einfach Spaß, hier Tischtennis zu spielen, und es kann schon sein, dass ich später einmal in den Verein gehe“, sagt der neunjährige Samuel Colamonaco. Der zehnjährige Jonathan Gerber schlägt zwar auch mit viel Enthusiasmus die Bälle übers Netz, an eine Zukunft im Verein denkt er aber nicht: „Ich habe zu viele andere Hobbys, wie Gitarre spielen, im Orchester mitwirken und Leichtathletik“, meint er.

Wir haben einen riesigen Zulauf und sogar eine Warteliste.
Andreas Kuhn
Vorsitzender der TTG Ötigheim

TTG-Chef Kuhn spricht von einer „Win-Win“-Situation: „Wir haben bei der AG einen riesigen Zulauf und sogar eine Warteliste. Zum einen werden die Kinder sportlich gefördert, zum anderen gewinnt der Verein vielleicht neue Mitglieder“. Von den derzeit 14 Kindern in der AG habe etwa die Hälfte Interesse daran, später möglicherweise am vereinsinternen Trainingsbetrieb teilzunehmen, sagt Kuhn.

Andreas Herrmann betont seinerseits, dass die Kooperation mit den Vereinen langsam wachsen müsse. „Wir wollen die Schnittstelle zu den Mitgliedsvereinen sein“, sagt er. Er hat aus seinen Erfahrungen klar erkannt, dass bei den Kindern und Jugendlichen durchaus ein Potenzial vorhanden ist, sich noch mehr bewegen zu wollen.

TG Ötigheim sucht noch Übungsleiter

Mitglied bei KISS ist auch schon die TG Ötigheim, allerdings gibt es hier noch keinen konkreten Plan, wie die Kooperation ausgestaltet wird. „Wir haben das im Hinterkopf, aber zurzeit noch einige XXL-Projekte zu bewältigen, wie die Erweiterung des Sportareals oder den Boulder Tower“, sagt TGÖ-Vorsitzender Werner Dreger.

40 Sportarten für 55 verschiedene Gruppen bietet die aus 1.300 Mitgliedern bestehende TGÖ derzeit an. Entsprechend hoch ist der Bedarf an Übungsleitern – eben auch für die Mitwirkung in der Kindersportschule.

„Man muss viele Medien und Kommunikationswege nutzen, um an Leute heranzukommen, die sich engagieren wollen. Da suchen wir permanent“, betont Dreger. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass es im nächsten Schuljahr ein konkretes Angebot des Turnvereins für die Kindersportschule gibt: „Noch weiß ich aber nicht, an welchen Stellen ich dafür Freiraum schaffen könnte, um das umzusetzen.“

Dreger lenkt dabei auch den Blick auf die begrenzten Hallenkapazitäten. „Da sind wir am Limit.“ Für die Begeisterung der Grundschulkinder sei es zudem wichtig, jüngere Übungsleiter zu gewinnen.

Ich war überrascht, welche Leistungsbereitschaft die Kinder gezeigt haben.
Dorothee Rudolph
Rektorin

Rektorin Rudolph bekräftigt ihrerseits, dass die „Hallenkapazitäten bei der Organisation der Kooperation mit Nachmittags-AG ein großes Thema“ sind. Insgesamt hätten die Eltern das Angebot der Kindersportschule sehr positiv aufgenommen. „Und ich war überrascht, welche Leistungsbereitschaft die Kinder bei dem Fitness- und Motorik-Test der Sportschule gezeigt haben“, sagt die Rektorin.

Für Andreas Herrmann ist es ebenfalls ganz offensichtlich, dass „die schwächeren Kinder in den kleinen, homogenen Gruppen regelrecht aufblühen und freudvolle Erlebnisse haben“.

nach oben Zurück zum Seitenanfang