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Baden-Baden landesweit an der Spitze

So viele Menschen sind in Ihrem Landkreis bereits geimpft

Seit mehr als einem halben Jahr laufen nun in Baden-Württemberg die Impfungen gegen das Coronavirus. Doch wo ist bereits ein Großteil der Menschen immunisiert – und wo ist die Impfquote noch vergleichsweise gering?

Wie viele Menschen sind in den Land- und Stadtkreisen Baden-Württembergs geimpft? Nun gibt es dazu regelmäßig neue Zahlen.
Wie viele Menschen sind in den Land- und Stadtkreisen Baden-Württembergs geimpft? Nun gibt es dazu regelmäßig neue Zahlen. Foto: Eugene Hoshiko/AP/dpa

Lange Zeit gab es dazu keine detaillierten regionalen Erkenntnisse. Die Impfzentren erfassten zwar von jedem einzelnen Geimpften neben dem Alter und dem verwendeten Impfstoff auch die Postleitzahl des Wohnortes.

Doch eine systematische Auswertung der Impfquoten in den einzelnen Landkreisen veröffentlicht das Sozialministerium erst seit Anfang Juni regelmäßig.

Immer Dienstags, wenn das Sozialministerium neue Daten veröffentlicht, zeigen die BNN nun den aktuellen Impffortschritt in Ihrem Landkreis in einer Grafik.

Die BNN beantworten die wichtigsten Fragen. Weitere Zahlen und Daten zum Thema Corona-Impfungen finden Sie tagesaktuell hier.

Was zeigt diese Grafik?

In dieser Grafik sehen Sie, wie hoch jeweils der Anteil der Bevölkerung in den Land- und Stadtkreisen ist, die die Erstimpfung erhalten haben oder bereits vollständig geimpft sind. Maßgeblich dafür ist die gesamte Zahl der Einwohner eines Kreises. Bevölkerungsgruppen, für die es noch keinen zugelassenen Impfstoff gibt, etwa Kinder, fließen hier ebenso mit ein wie Menschen, die sich nicht impfen lassen möchten. Berücksichtigt werden alle Impfungen in Impfzentren, Arztpraxen und Impfungen von Mobilen Impfteams. Bei der Zuordnung der Geimpften zu einem Landkreis gibt es jedoch Ungenauigkeiten, weil dafür die Postleitzahl herangezogen wird. Diese stimmt nicht immer mit den Kreisgrenzen überein. Für Impfungen in einer Arztpraxis wird zur Vereinfachung die Postleitzahl der Praxis herangezogen, was zu Verzerrungen führt, je mehr bei niedergelassenenen Ärzten geimpft wird.

Warum gibt es Unterschiede bei den Impfquoten?

Mit 67,5 Prozent bei den Erst- und 56,6 Prozent bei den Zweitimpfungen weist der Stadtkreis Baden-Baden eine der höchsten Impfquoten im Land auf. Der Stadtkreis Pforzheim ist dagegen mit 47,5 Prozent und 38,7 Prozent landesweites Schlusslicht. Wie kommen diese Unterschiede zustande? Das Sozialministerium sieht den Grund dafür vor allem sozioökonomischen Faktoren. Heißt: Wohlhabende, gebildete Menschen lassen sich nach Einschätzung des Ministeriums häufiger impfen. Auch sinkende Inzidenzen könnten zu einer geringeren Impfbereitschaft in Pforzheim beitragen.

Das ist aber womöglich nur ein Teil der Wahrheit. Eine Rolle könnte auch die Verteilung des Impfstoffes spielen. Lange Zeit hat die Landesregierung penibel darauf geachtet, dass jedes Impfzentrum gleich viele Impfdosen erhält – unabhängig davon, ob es im Einzugsbereich eines vergleichsweise bevölkerungsarmen ländlichen Gebiets oder ein bevölkerungsreichen städtischen Gebietes liegt.

Was ist über den Impffortschritt in den einzelnen Altersgruppen bekannt?

Zwar gibt es keine Angaben dazu, wie groß der Impffortschritt in den Landkreisen in einzelnen Altersgruppen ist. Es liegt aber nahe, dass das Alter der Bevölkerung die Impfquote in einzelnen Regionen beeinflussen kann. Über Monate war das Alter eines der entscheidenden Kriterien, ob eine Person zur Impfung berechtigt ist oder nicht. Das schlägt sich auch in den landesweiten Impfquoten nieder, obwohl in den vergangenen Wochen schrittweise auch jüngere Bevölkerungsgruppen zur Impfung zugelassen wurden. So sind landesweit rund 83 Prozent der über 60-Jährigen mindestens einmal geimpft, aber nur rund 60 Prozent der 18 bis 59-Jährigen. Bei Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren liegt die Impfquote sogar nur bei etwa 19 Prozent. Zugleich ist der Anteil der über 65-Jährigen an der Bevölkerung in Baden-Baden landesweit mit rund einem Drittel am höchsten.

Was ist die Herdenimmunität und wann ist sie erreicht?

Je mehr Menschen wegen einer Impfung oder einer durchgemachten Erkrankung immun gegen das Coronavirus sind, desto schlechter kann sich das Virus ausbreiten. Infektionsketten brechen schneller ab. Ist die Zahl der immunisierten Menschen hoch genug, dann sind auch Menschen gegen das Virus geschützt, die sich bislang nicht impfen lassen konnten oder wollten. Bis ein solcher Herdenschutz eintritt, werden aber noch mehrere Monate vergehen. Sowohl RKI-Präsident Lothar Wieler als auch die Weltgesundheitsorganisation WHO rechnen damit, dass für eine wirksame Herdenimmunität wegen der Delta-Variante mindestens 85 Prozent der 12- bis 59-Jährigen und 90 Prozent der Senioren ab 60 Jahren vollständig geimpft sein müssen. Zuvor gingen Experten davon aus, dass eine Quote von 60 bis 70 Prozent ausreichend sein könnte. Vollständig geimpft sind in Baden-Württemberg aber erst 42,6 Prozent.

Sind von allen Impfstoffen zwei Dosen für eine vollständige Immunisierung nötig?

Nein. Anders als bei den anderen in der EU zugelassenen Impfstoffe ist beim Impfstoff von Johnson & Johnson eine einzige Dosis für eine vollständige Immunisierung ausreichend. In Baden-Württemberg wurde dieser Impfstoff bislang rund 275.000 mal verabreicht. Menschen, die diesen Impfstoff erhalten haben, sind sowohl unter den Erstimpfungen als auch unter den vollständig Geimpften angegeben.

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