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Mehr als 4.700 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

„Wir stehen an einer Wegscheide“: Kretschmann warnt vor Corona-Leichtsinn

Angesichts der Ansteckungsgefahr vor allem auf privaten Feiern hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann in eindringlichen Worten an die Bürger appelliert: „Überlegen Sie es sich, ob die nächste Feier oder Party wirklich sein muss.“

Kretschmann appelliert an die Bevölkerung und warnt vor Leichtsinn auf privaten Partys.
Kretschmann appelliert an die Bevölkerung und warnt vor Leichtsinn auf privaten Partys. Foto: Marijan Murat/dpa/

Große Gruppen oder Gedränge müssten gemieden werden. Freiheit gebe es nicht ohne Verantwortung. „Und das bedeutet, dass wir in der Pandemie auch mal etwas lassen sollten, obwohl es erlaubt ist“, sagte der Grünen-Politiker in einer Ansprache am Freitagabend im SWR-Fernsehen.

Wir stehen an einer Wegscheide.
Winfried Kretschmann, Ministerpräsident

Nach mehr als einem halben Jahr mit Corona seien viele Pandemie-müde geworden. Er rief die Bürger auf, trotzdem vorsichtig zu bleiben. „Wir stehen an einer Wegscheide“, betonte Kretschmann.

Die Zahl der Neuinfektionen steigt

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland steigt weiter. Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstagmorgen 4.721 neue Corona-Infektionen gemeldet. Von Mittwoch auf Donnerstag war der Wert von 2.828 auf 4.058 erheblich gestiegen, von Donnerstag auf Freitag lag das Plus bei 4.516.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 319.381 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 10. Oktober, 0 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9.604. Das waren 15 mehr als am Vortag. Etwa 273.500 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Deutliche Anstiege gab es im Enzkreis und in Pforzheim sowie im Karlsruher Landkreis, allein zehn Fälle sind in einem Pflegeheim in Bad Schönborn aufgetreten. Sieben Bewohner und drei Mitarbeiter befinden sich nach positiven Testergebnissen in häuslicher Isolation. Weitere Bewohner und Mitarbeiter werden nun getestet, für die Einrichtung gilt vorerst ein Besuchsverbot. Das Heim mit 52 Plätzen ist derzeit zur Hälfte belegt.

Großstädte im Fokus

In deutschen Großstädten drohen angesichts der steigenden Infektionszahlen neue Maskenpflichten, Sperrstunden und eine weitere Begrenzung für Veranstaltungen und private Feiern. Auf diese Maßnahmen einigte sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Freitag mit den Bürgermeistern der elf größten Metropolen, aus dem Südwesten gehört Stuttgart dazu. Bei den intensivmedizinisch behandelten Covid-19-Patienten zeichnet sich derzeit ein merklicher Anstieg ab, noch sind aber viele Betten frei.

Während Labore in Berlin aufgrund begrenzter Testkapazitäten bereits Alarm schlagen, sieht die Situation im Südwesten noch entspannt aus. „Das Gros der Kollegen klagt nicht über Überlastung“, sagt Marianne Difflipp-Eppele, die im Hausärzteverband für Nordbaden zuständig ist. Vor allem im städtischen Bereich sei man mit Corona-Schwerpunkt-Praxen gut aufgestellt.

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